Engelreisen

Heiken,

ich kann Deinen Unmut durchaus verstehen. Du bist gerade zu der Zeit in Cairo gelandet, wo sich die Ereignisse überschlagen haben.

Der Flughafen war dicht, das Militär rückte in Cairo ein, das Ausgangsverbot wurde von 18.00 Uhr bis 07.00 Uhr verhängt. Zu diesem Zeitpunkt gab es aber lediglich einen verschärften Reisehinweis für Ägypten. Die Teilreisewarnung galt ab 03.02.11 für Cairo, Alex und Suez. Am 30.01. gab es die Möglichkeit, durch die Deutsche Botschaft aus Cairo per Sondermaschine der LH nach Frankfurt zu fliegen. Hat man Dir das bei der Botschaft nicht gesagt?

Ich denke mal, aufgrund der Internetsperre und Ausfall des Handynetzes bis zum 02.02.11., war der RL unzureichend informiert und zusätzlich vollkommen überfordert mit der Situation.

 Die Lage in Luxor war relativ ruhig. Es gab dort eine Großdemo am 28.02 sowie einige Tage später, nebst Plünderungen. Bis auf das Museum an der Corniche und dem Karnak Tempel, waren die Sehenswürdigkeiten offen, die Menschen den Touristen wohlgesonnen und freundlich. Zur Sicherheit und Schutz vor weiteren Plünderungen  rückte das Militär in Luxor ein. Nilkreuzfahrten wurden nicht mehr durchgeführt.

Im Laufe der Unruhen sind aber tatsächlich offiziell über 6000 Gefangene entflohen (in Wirklichkeit mehr) und zwar im ganzen Land. Die Polizei war nicht mehr anwesend, deshalb vielleicht die Sorge wegen des Transfers.

Was die Forderungen angeht,  würde ich nochmals eine genaue Kostenaufstellung nebst Belegen an den RV schicken.

LG Sabine

@Heiken sagte:

(...) ein Reiseveranstalter sollte daraus lernen besser vorbereitet zu sein.

 

...ach so, ein RV sollte also auf alle Eventualitäten vorbereitet sein, seien es Unruhen, Demonstrationen, Streiks, Aschewolken, Unwetter, Erdbeben, Vulkanausbrüche und so weiter. Und das weltweit.

Tut mir Leid, daß Dein Urlaub nicht so verlief wie vorgestellt und geplant, aber dafür kann meiner Meinung nach weder der RV, noch die ägyptische oder hiesige Regierung oder sonst jemand etwas...

@Heiken sagte:

Die Urlauber am Flughafen teilten uns mit, dass TUI alle Gäste herausholt, da bereits auch die Reiswarnung für Hughada ausgesprochen wurde. Auch Gäste die bis Sonntag ihren Urlaub gebucht hatten, sind am Donnerstag rausgeflogen worden.

Und dazu fällt mir ein Thread im Forum Reiserecht ein, in dem ein User behauptete miterlebt zu haben, dass die TUI die anwesenden Gäste gegen ihren Willen aus Hurghada ausgeflog.

Es hieß, die Urlauber hätten bleiben wollen.

Daraus kann ich dann nur das Fazit ziehen, dass - in einer derartigen Situation - jede Entscheidung die falsche sein kann, weil es geradezu unmöglich ist, es allen recht zu machen.

Überflüssiges Zitat gem. Forenregeln entfernt!

Engelreisen (und hier geht es um Erfahrungen mit diesem Reiseveranstalter) bietet Reisen unter der Prämisse "Ägyptenspezialist". Der Geschäftsführer selbst ist Ägypter. Selbstverständlich handelte es sich bei den Unruhen um eine Ausnahmesituation. Tatsache ist aber auch: Engelreisen hatte jederzeit rechtzeitig vorher durch Telefonkontakt Kenntnisse von der Situation vor Ort. Und es gab null Aktivitäten seitens dieses Veranstalters, seine zahlende Kundschaft, die insgesamt Pauschalreisen gebucht hatte, zu informieren, zu verpflegen, zu beherrbergen oder was selbstverständlich ab dem 05.02.2011 gewesen wäre, da zu diesem Zeitpunkt die Reisewarnung gegeben war, diejenigen, die ausreisen wollten durch Umbuchungen (entweder der Egyptair) oder aber durch andere Fluggesellschaften nach Deutschland zurückbeförderte. Es geht hier nicht um den quängelnden Deutschen, der ach so gerne prozessiert. Es geht schlicht und ergreifend darum, dass Engelreisen auf Gedeih und Verderb die einmal gebuchte Tour durchführen wollte, wenngleich feststand, dass Ausflüge, die ebenfalls gebucht und bezahlt waren, nicht stattfinden konnten. Ich selbst war zu der Zeit der Krise auch auf einem Kreuzfahrtschiff mit Engelreisen. Wir hatten das Glück, nicht von Plünderern geentert worden zu sein, es gab aber auch Pechvögel. So kann man nicht mit Reisenden umgehen, Krise hin oder her - und selbstgemachte Erfahrungen sollten doch in einem Forum niedergeschrieben werden können. Es kann sich daraufhin jeder selbst entscheiden, mit diesem Anbieter in Regionen zu fliegen, in denen es immer wieder kriseln kann.

Ich wiederhole mich gerne: Es gab zu keiner Zeit eine Reisewarnung für ganz Ägypten, lediglich eine Teilreisewarnung für Cairo, Alex oder Suez.

Plünderer enterten ein Nilschiff? Was tauchen denn noch für Geschichten auf!?

Zum Zeitpunkt des Abfluges war der Cairoer Airport noch nicht gesperrt und die sich dann überschlagenden Ereignisse, noch nicht in dem Ausmaß vorhersehbar. Dies war für alle RV eine nie dagewesene Situation.

@Heiken sagte:

Soll ich gerichtlich vorgehen? Gibt es eine Sammelklage? Wer weiß etwas?

Ich schrecke vor den Kosten einer Klage zurück

Im Gegensatz zu den USA gibt es in Deutschland in diesem Sinne keine Sammelklagen.

@Ahotep

Und wenn du dir die Finger wund schreibst : Der Unterschied zwischen einer Reisewarnung und einem verschärften Reisehinweis wurde leider schon im Februar von vielen nicht gemacht.

Und hier habe ich für @niewiederengelreisen (oder engelreisenurlauber ?) einen Online-Bericht vom 1. Februar rausgesucht: Klick hier

Schon in der Überschrift liest man von einem verschärften Reisehinweis des AA für ganz Ägypten. Eine Reisewarnung für ganz Ägypen hat es nie gegeben - weder zu diesem noch zu einem späteren Zeitpunkt.

Nochmal zu meinem Verständnis: Es existierte seit dem 03.02.??? eine Teilreisewarnung für Kairo. Alle Flüge, die bei ER gebucht waren, sollten von Hurghada/Luxor/Sharm-el-Sheikh über Kairo nach Deutschland führen. Für unsere Reise jedoch wurde vom Veranstalter lediglich ein Inlandsflug von Hurghada nach Kairo angeboten ohne irgendeine Äußerung seitens des RV, wann und ob überhaupt eine Möglichkeit besteht, ab Kairo nach Deutschland zu gelangen. Und das am 05.02., dem Tag, an dem die Reise regulär zu Ende war und an dem bereits die Warnung für Kairo existierte. Es wurde vom Reiseleiter detailliert vorgetragen, dass in Kairo angekommen, jeder sein Gepäck vom Band holen solle. Wir sollten am Egyptairschalter uns selbstständig um ein Weiterkommen kümmern. Das haben einige Reisende unserer Gruppe auch getan (immer ohne irgendeine Präsenz von ER vor Ort) und mußten sich dann anhören, dass keine Umbuchung auf andere Gesellschaften gegeben werden konnten. Auch diese Gäste buchten dann auf eigene Kosten in Kairo ihren Heimflug. Und das ist der springende Punkt. Da wurden Pauschalreise bewußt nach Kairo geflogen, um sie dann dort ihrem Schicksal zu überlassen. Das war Anfang Februar - jetzt, 4 Monate später - hat ER außer lapidaren mails (nein, keine Entschuldigung!!!), dass man die Angelegenheit prüfen müsse, zumindest bei einigen Reisenden ihre Versicherung eingeschaltet, die die Angelegenheit natürlich auch noch einmal 8 Wochen prüfen will.

@niewiederengelreisen

Obwohl die Diskussion nicht in diesen Thread gehört, hätte ich der Klarheit halber   gern dieses noch gewusst:

In welchem Ort hieltet ihr euch auf ? Hurghada ? Sharm ? bzw. von welchem Ort aus wurdet ihr nach Kairo geflogen ?

Waren die Flüge lt. Buchung mit Zwischenlandung in Kairo vorgesehen ?

Gab es am 5.2. Flüge nach Deutschland ohne Zwischenlandung in Kairo - ab dem Ort, an dem ihr euch befandet ?

War der 5.2. euer Abreisetag ? (So wie du es schreibst, hört es sich so an.)

Er/sie war wohl in Hurghada.

Und für Hurghada gab es keine Reisewarnung.

Meine Fragen zielen auf Folgendes: Wollte der / die TO vor Beendigung der Reise ausgeflogen werden oder war der 5.2. tatsächlich der offizielle Abreisetag ?

Und damit verbunden vllt. noch die Frage: Hat der RV den Reisevertrag noch vor Ort gekündigt ?