Die Erfahrungen auf dieser Reise im August bleiben uns - wie im Prospekt versprochen - sicherlich unvergesslich, leider allerdings und vor allem auch negativ. Das mag vom Bus (UP-Reisen), seinen Busfahrern und/oder dem Reisebegleiter abhängen - das Verhalten von Trendtours war jedenfalls inakzeptabel. Zu Bewertung im Einzelnen:
Gut:
- Routenführung
- Hotels (eine Ausnahme, s. u.)
Weniger gut:
- Einteilung der Etappen. Insbesondere der letzte Tag war viel zu lang
(Ankunft in Leverkusen trotz minimaler Pausen erst um 02:00 Uhr am
Donnerstag früh). Dafür hätten am Dienstag (Essen um 17 Uhr, Ankunft
im Hotel 18:30) noch gut 200km gefahren werden können, die den
Mittwoch (letzter Tag) angenehm verkürzt hätten.
- Reisebegleitung kannte die Tour nur aus anscheinend unzureichenden
Beschreibungen, was zu teilweise ziemlich unsinniger Tageseinteilung
führte. Aussagen über geplante Pausen- und Ankunftszeiten waren oft
falsch oder erst gar nicht zu erhalten "kann man so nicht vorhersa-
gen". Wie gut das bei halbwegs strukturierter Planung gehen kann,
zeigte das auf auf dem Monitor im norwegischen Ersatzbus für alle
sichtbare Navi. Daß wir dann trotzdem fast 2h später im Hotel
ankamen, lag an der falschen Zielangabe: Für uns war nicht das Hotel
in Tarnaby vorgesehen, sondern in Storuman, rd. 135 km weiter!
- Hotel Cosmos in Jyväskylä: Zimmer und Frühstück war im Prinzip ok,
aber 28°C im Zimmer bei 20°C Außentemperatur fühlen sich an wie Sauna
im Zimmer. Die Entschuldigung "wir hatten eine außergewöhnlich heiße
Periode, die die Klimaanlage nicht geschafft hat" und "seien Sie
froh, in anderen Zimmern ist es 30°C", war in Anbetracht der
Außentemperaturen eine Frechheit: Zum einen lief die Klimaanlage gar
nicht, was sich trotz des angeblich angeforderten Haustechnikers
während des gesamten Aufenthalts nicht geändert hat, zum anderen
ließen sich nur winzige Klappen mit außenliegenden "Schießscharten"
öffnen, "aus Sicherheitsgründen" nicht das große Fenster. So hat es
der vorhandene Ventilator - vor der Schießscharte positioniert - über
Nacht gerade geschafft, die Zimmertemperatur auf 27,5°C zu senken:
Ein eindeutiger Minderungsgrund!
- Für uns Halbpensions-"Verweigerer" gab es fast keine Info, wo und wann
man sich alternativ verpflegen konnte: Letztlich mußte man immer Not-
fallrationen für 2 Tage mitführen, da kaum Einkaufsmöglichkeiten
gegeben wurden. Wenn die Tour ausschließlich auf HP-Teilnehmer
ausgerichtet wird, darf sie auch nur als solche angeboten werden!
Schlecht:
- Organisation der An-/Rückreise: Der Bus 93 benötigte von Leverkusen
bis Hamburg auf der Hinfahrt über 11h, auf der Rückfahrt trotz
minimaler Pinkel-/Raucherpausen von Puttgarden bist LEV immerhin noch
10h! Grund: ein Umweg durch's Hochsauerland (Brilon!), um 2
Mitreisende dort abzuholen bzw. abzusetzen, und das, obwohl ein Bus
aus dem Hochsauerlandkreis mit dabei war! Hier wäre - falls überhaupt
erforderlich - ein Shuttle-Taxi nicht nur aus Kostengründen besser
gewesen!
- Für uns 4 wäre der Zustieg in Köln um 09:30 wesentlich günstiger
gewesen: Nur 6 - 15km Anreise, problemlos mit dem ÖPNV zu bewältigen,
statt 20-26km nach Leverkusen mit den ersten Zügen!
- Konglomerat der ausführenden Unternehmen / unklare Zuständigkeiten:
Trendtours als Reiseveranstalter beauftragt SE-Travel (oder so ähn-
lich) mit der Organistaion der Tour, verschiedene Busunternehmen
mit der Fahrt, die wiederum an Subunternehmer weitergegeben werden,
... Ergebnis: Im Ernstfall (s. u.) bleiben berechtigte Interessen der
Kunden im Dschungel der (Nicht-)Zuständigkeiten auf der Strecke.
Unverzeihlich:
- Falsche Planung und Auskünfte zur Hinfahrt: Nicht nur der Umweg über
Brilon wurde verschwiegen, die Einführungsveranstaltung wurde
für 14 oder 15 Uhr angekündigt (daher die frühe Abfahrt).
- Umstiegswunsch (schließlich ist Köln für uns min. 10km näher) auf den
Kölner Bus wurde abgelehnt: "voll" - stimmte nachweislich nicht! Die
Einführungsveranstaltungen fanden erst um 18 bzw. 19 Uhr statt - da
wären wir locker zu 37€ mit Nahverkehrszügen der DB, Abfahrt Köln
10:21 hingekommen!
- Verhalten aller mehr oder weniger Verantwortlichen nach dem Unfall
auf den Lofoten (vor Lödingen):
Fahrer: Aus nicht nachvollziehbaren Gründen wird die berechtigte
Forderung der Fahrgäste nach Einsicht in das Prüfprotokoll der
Werkstatt bis zum Morgen des 17.08. verweigert, wo sich etwa die
Hälfte weigert, den immer noch offensichtlich nur notdürftig wieder
hergerichteten Unfallbus zu besteigen: Wer nicht einsteigt, muß auf
eigene Kosten und Gefahr sehen, wie er nach Hause kommt.
Die Ansprache am Dienstag morgen (während er Fahrt) hätte
spätestens am Montag abend kommen müssen. Aber bis dahin: nichts,
außer: der Bus ist in Ordnung, wenn Ihr unseren nicht nehmt, müßt
ihr zahlen, .....
Trendtours und sonstige Erfüllungsgehilfen: Widersprüchliche bis
falsche, hinhaltende und schließlich die verständlichen Ängste der
Menschen einfach ignorierende Ankündigung: Schließlich Montag
nachmittag gegen 16 Uhr 30: Der Bus ist repariert - Weiterfahrt
morgen mit dem Unfallbus. Und dann steht er da - ohne jede
erkennbare Reparatur, nur kurz nach Eintreffen des Ersatzbusses!
Fazit:
- Bis zum Unfall: mit deutlichen Abstrichen und Vorbehalten
in Anbetracht des Preises empfehlenswert.
- Nach dem Unfall: Nie wieder!