Da kam mal die Anregung, bei sehr frühen Abflügen doch schon am Vorabend sein Gepäck einchecken zu können. Guter Vorschlag von Kunden - mittlerweile gibt es diese Möglichkeit fast auf jedem Flughafen.
Da kam die Anregung, doch nicht nur Freitag-Abflüge oder Samstag-Abflüge anzubieten - wurde aufgegriffen und es gibt täglich Charterflüge irgendwo in - in der Hochsaison.
Da kommt die Anregung, bis zum Umfallen zu arbeiten, Service vom Kaffee bis zum Nachtragen bis nach Hause zu bieten - nur, ZAHLEN will ich' s nicht...
Genau DAS macht für den Unterschied zwischen einer von mir sehr gewünschten Anregung / Kritik von jedermann, ob Fach- oder Laien-Mensch. Nur das immer darauf Beharren: der Kunde ist König, machts was ihr wollst! - diese Anregung finde ich nicht mehr ganz Zeitgemäss. Natürlich gebe ich im Grunde nach dieser An-Forderung recht. Aber wenn es nicht mehr finanzierbar ist, geht es halt nicht mehr.
Soweit diese Info. Die Frage war aber: muss ein buchender Kunde lesen, was er bucht oder ist das Reisebüro verpflichtet, dem Kunden alle erdenklichen Möglichkeiten vor Augen zu führen bzw. auf einen konkreten Wunsch hin diesen auf eventuelle - auch dem Verkäufer noch nicht bekannten Unwägbarkeiten zu überprüfen.
So, und da meint halt ein Teil: nein, wenn Neckermann die Unterlagen direkt verschickt, dann ist das halt so. In Österreich bekommt das Reisebüro noch die Unterlagen, kontrolliert diese mit der schriftlichen Buchungsbestätigung und sagt: ok, das hat der Kunde gebucht. Dass der Kunde das nicht buchen wollte, erfährt auch das Büro erst fünf Tage vor Abflug, wenn der Kunde, weil er Zinsen schinden will, erst seine Unterlagen abholt. Was ändert das am Problem?
Und noch was: ich bin kein Mechaniker - kann ich daher beurteilen, wie die Werkstatt ihren Ersatzteil-Besorgungssektor besser gestalten kann? Nein - klar, ich kann Forderungen aufstellen. Aber wenn alle mit der Achsel zucken und sagen: so geht's halt leider nicht, werde ich auf weiter Flur mit meiner Forderung nach mehr Kundennähe verrecken... Verstehst, was ich mein? Natürlich kann auch die umgekehrte Situation eintreten, dass meine Forderung etwas bewirkt.
Aber im Reisebüro ist das große Sterben angesagt - da wird in ein paar Jahren gar kein Service mehr sein. Da wird der knallhart kalkulierte Billa-Preis im Regal stehen und der Kunde kauft oder lässt es bleiben. Lieber Freund, so schaut die Situation aus. Und dass es Berufe gegeben hat, die ausgestorben sind, ist aus Tatsache. Ich meine, es wird in ein paar Jahren einen Zweig names "Reise-Berater" geben: da zahlt man für die Info, und wenn es nur der Hinweis auf die richtige Internet Seite sein wird. Den Rest macht man sich selbst. Und Ansprechpartner für die Reise wird die Spracherkennungsbox beim Veranstalter sein - 24 Stunden rund um die Uhr - nur wird's die Box einen scheißdreck kümmern, ob der Kunde eine menschliche Antwort erhält oder nicht.
So schauts aus! Ich wiederhole mich, heute bin ich gut drauf: weil ein Kunde bei schönstem Wetter Aufstand machte, weil einer unserer Busse ÜBER den Arlbergpass fuhr und nicht IM TUNNEL!!!! Weil so stand's nämlich auf einem Wisch von uns! Und weil die Tussi, die im März gebucht hat und Reihe 11 unterschrieben hat, heute meinte, wenn sie nicht die erste Reihe kriegt, kotzt sie uns den Bus voll - morgen, wenn die Reise losgeht, und weil da der Typ war, der nicht muh und nicht mäh sagen kann, dass er eine Reiseversicherung will: er hat doch eh die Prämie eingezahlt - schmecks kopferter, dass die Anzahlung höher ist, weil der Herr a Versicherung will - jetzt reichts mir für heute! Nix für ungut, aber das ständige Gesuder, Reisebüromitarbeiter sind Deppen und alle anderen armen Urlaubsuchenden sind Heilige kann ich diese Woche nicht mehr aushalten!
Gruß
Peter