Gestern früh waren wir von der RSD-Reise nach Kreta wiedergekommen. Wie damals unsere Israelreise war es eine rungum gelungene Sache. Wir sind von Stuttgart mit Aegean Airlines geflogen. Hinflug mit Zwischenstopp in Wien, wo wir noch Reisegäste aufnahmen. Der gesamte Flieger war mit RSD-Reisenden nach Kreta besetzt. Nach recht harter Landung in Wien wurde die Maschine gewechselt. Die neue Maschine wollte nicht anspringen und gab beunruhigende eigenartige Jaulgeräusche von sich. Eigentlich hatten wir gehofft, mit dieser Maschine nicht fliegen zu müssen. Aber nach 20 minütigen Versuchen sprang sie doch an und fiel später auch nicht vom Himmel. Bei dem Flug nach Wien gab es ein Bonbon. Nach und von Heraklion pro 1,5 Std. einen alkoholfreien Drink. Beim Einchecken des Rückfluges in Heraklion zeigte die Kofferwaage ca. 5 kg zu viel an. Das hieraus resultierende Übergewicht musste aber nicht bezahlt werden, was der Hammer gewesen wäre. Generell ist diese Fluggesellschaft nichts Besonderes.
Auf Kreta wurden 4 Busse mit RSD-Reisenden besetzt und man wurde in zwei verschiedenen Hotels untergebracht. Die Busse waren gut und die Fahrer einsame Spitze. Toll mit welcher Gelassenheit sie überall durchkommen. Wir waren die ersten drei Übernachtungen im Happydays Beach Hotel in Georgioupolis etwa 25 km von Rethymno entfernt untergebracht. Das Hotel war nagelneu und richtig gut. Einsame Spitze! Beste Zimmer, sehr schöne Anlagen und ein Restaurant direkt am Strand. Etwas ungewohnt war es, dass das benutzte Toilettenpapier im Mülleimer zu entsorgen war. Es ist wohl auf Kreta häufig gefordert. Man gewöhnt sich dran und es muffelt auch nicht. Das Essen war vielfältig und lecker. Insgesamt ein Hotel sehr hoher Qualität. Die zweite Hotelanlage war ca. 15 km von Heraklion entfernt. Das Apollonia Beach Resort in Amoudara war etwas älter aber durchaus sauber, idyllisch angelegt und recht groß. Wir waren in den Pavillons (Zimmer 600 ff) untergebracht. Auch sehr schön und großzügig mit Balkon mit Meer- und Poolblick. Ein schmackhaftes und abwechslungsreiches Essen. Alles bestens und nur zu empfehlen. Ein Manko gabe es allerdings: Der nächste Nachbar war ein großes Ölkraftwerk in etwa 400 m Entfernung. Die großen Schornsteine belebten den Blick am Strand und bei entsprechendem Wind wehte einem ein Kokerei ähnlicher Geruch um die Nase. Vom unserem Zimmer aus waren die Schornsteine durch das Vorderhaus verdeckt. Ein Balkon mit Kraftwerksblick hätten wir uns nicht gewünscht.
Unserer Reiseleiter, Herr Daskan, war ausgesprochen gut zu allen Themen informiert, sehr motiviert und immer zu kleinen humorvollen Einlagen aufgelegt. Mit ihm hat es Spaß gemacht und die Infos über Land, Leute etc. kamen satt. Besichtigt wurden die verschiedensten Sehenswürdigkeiten. Für mich war der antike Bauschutt allerdings überbewertet. Bei einer Insel wie Kreta, die sich durch eine derart reichhaltige Flora auszeichnet, wäre mir etwas mehr Hingabe zur Natur gelegen gekommen. So hätte man z.B. eine Olivenölpresse oder eine Imker besuchen können. Eine Kräuterwanderung wäre auch schön gewesen. Neben den Besichtigungen blieb ausreichend Zeit auf eigene Faust was zu unternehmen. Bei der alternative Erlebnistour fand ich Knossos enttäuschend – ist aber auch nicht so mein Ding. Die Bootstour um die Insel Spinalonga dagegen war eindrucksvoll und lohnend.
Bei den drei obligatorischen Verkaufsveranstaltungen besuchten wir einen Teppichhändler, eine Juweliergeschäft und einen Lederwarenhandel. Alle beginnen mit einer wirklich informativen Einführung bei der man höchst professionell auf den Kauf eingestimmt wird. Danach stürzen sich dann wie die Geier ein Rudel Verkäufer auf die Besuchergruppe. Bei den Teppichen konnte man echt was lernen und es waren schon tolle Teile dabei. Beim Juwelier waren fast nie Preise direkt zu erkennen, was die Sache vollkommen uninteressant macht. Der Lederwarenhändler „Pecino“ hatte richtig schicke ausgefallen Sachen von augenscheinlich super Qualität. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen nichts zu kaufen. Allerdings kann man den Preis bequem um fast 80% runterhandeln, so dass wir doch eine flotte Jacke für meine Frau kauften (von 1640 € auf 400 €).
Fazit: Eine Reise mit sehr gutem Preis/Leistungsverhältnis. Ausgesucht erfahrener motivierter Reiseleiter. Sehr gute bis gute Hotels. Schmackhaftes vielseitiges Essen. Gut organisiertes Programm bis hin zum letzten Bustransfer. Drei Verkaufsveranstaltungen, bei denen eine etwas lohnender erscheint (In Israel waren es die Datteln). Unterdurchschnittlicher Flieger. – Insgesamt eine empfehlenswerte Reise