Griechenland Urlaub trotz Pleite?

Warum der Beitrag von Samira eine Provokation darstellt erschließt sich mir nicht. Sie (oder er) macht sich unter Umständen berechtigte Sorgen. Keiner, auch nicht die HC-Götter, wissen wie es in Griechenland wirklich weitergeht. Da hilft auch kein schönfärben. Lediglich positive Erfahrungen beruhigen vielleicht ein wenig, wobei diese für die Zukunft auch keinerlei Aussagekraft haben.

Wie ich in einem anderen Thread schon erwähnte habe ich dieses Jahr von einem Urlaub in Griechenland Abstand genommen. So gerne ich auch auf die Kykladen gefahren wäre, ist es mir bei einer Individualreise einfach zu unsicher.

Ich möchte auch noch erwähnen dass sich mein Mitleid mit den "armen Griechen" durchaus in Grenzen hält. So ziemlich jeder Bürger dieses Landes hat einen kleinen Teil zur jetzigen Situation beigetragen. Wenn man sehenden Auges direkt auf die Katastrophe zusteuert kann man nach dem Unglück nicht jammern dass man nichts gesehen hätte.

Die von dir so treffend als HC-Götter bezeichneten Personen sind halt teils sehr empfindlich, wenn die realistischen Einschätzung ihres Lieblingsurlaubszieles oder gar dessen Bewohner nicht ganz so positiv ausfällt!

Bezgl. Mitleid mit den armen Griechen kann man gar nicht oft genug erwähnen, dass zirka 30 Prozent der Menschen dort Unternehmer -und damit volkssportliche Steuervermeider- sind (zweithöchste Selbständigenrate innerhalb der OECD-Länder); und weitere 30 Prozent sind Beamte - sprich unmittelbare Nutznießer der jahrzehntelangen Vergabe von Versorgungsposten gegen Wählerstimmen. Die absolute Mehrheit der Griechen hat demnach ganz direkt mit dem Schlamassel dort zu tun.

Griechenland Urlaub trotz Pleite? Ja! Das würde uns von einer Buchung nicht abhalten. 

Das einzige was ich mich frage, ob es taktisch klüger wäre samstags oder sonntags zu fliegen?

Bisher habe ich nicht mitbekommen, dass am WE auch gestreikt worden ist. Die Streiks, die auch den Luftverkehr beeinträchtigt haben, waren glaub ich immmer unter der Woche. Oder?

Eine Provokation von Samira sehe ich auch nicht direkt. Der Beitrag ist von daher eher "überflüssig", weil es bereits zig solcher Beiträge gibt.

Das zweite Problem mit Beiträgen dieser Art ist, dass meist einzig und allein die Frage gestellt wird, aber höchst selten eine Rückmeldung oder ein zweites Statement dazu kommt. Vielleicht empfindet Alice das als provozierend.

Barbara, Gedanken darf sich natürlich jeder machen, sonst lesen quillt in 6-8 Monaten das Unterforum Reiserecht auseinander . Das es verschiedene Ansichten gibt ist klar, jeder muss für sich entscheiden. Dirk meidet dieses Jahr GR, Kourion, Alice und ich nicht, dritte zögern noch (Barbara) usw.

Jeder muss für sich, für sein Reiseziele und seine Vorhaben entscheiden, ob er bereit ist, die bestehenden Risiken einzugehen.

@traveller: Mit deiner Schelte an den griechieschen Bürgern hast du zumindest im Grunde genommen Recht. Aber wenn man ein Land wirklich mag - mit allem drum und dran (Landschaft, Volk, Essen, Kultur, Musik...) hält das denke ich niemand dauerhaft oder endgültig davon ab, dort zu urlauben. Außerdem ist deine Kritik ein wenig OT .

Alice: Der Thread wird - egal, ob du, Kourion oder ich - darauf antworten oder auch nicht die nächsten Monate sowieso oben bleiben. Und oft genug werde ich auch nur kopfschüttelnd die Beiträge lesen und mir einen Kommentar verkneifen.

Ich würde mich wegen der Krise auch nicht abhalten lassen, dieses Land zu besuchen.

Ein Boykott Griechenlands wäre zur Stunde genau das verkehrte. Wem würde er helfen? Allenfalls "Konkurrenzländern".

Steuerhinterziehung gibt es auch in Deutschland. Nur trifft es ein wirtschaftlich so starkes Land nicht sonderlich. Anders sieht es bei einem kleinen 11 Millionen "Völkchen" aus, das zudem außer schöne Feriengebiete kaum etwas zu exportieren hat.

@traveller

Du machst es dir m. E. zu einfach.   

Eine Lage in Griechenland wie zur Zeit der Militärjunta hätte mich mit großer Wahrscheinlichkeit vom Reisen auf die Inseln abgehalten. Nicht, weil ich um mein  "Wohl" gefürchtet hätte (nein, ich glaube, der Gedanke wäre mir nicht gekommen), aber weil mich gewisse politische Situationen in einem Land - wie soll ich's ausdrücken - belasten (?).

Die zurzeitige Situation in Griechenland ist eine total andere. Da ist ein Land in große Schwierigkeiten geraten, es gibt Demos, Streiks und es kommt zu Ausschreitungen - bestimmt nicht Griechenland spezifisch  . 

Es ist richtig, viele sind unzufrieden -  weil sie z. B. finanzielle Einbußen haben, da  sie sich (z. B.) plötzlich mit Steuern konfrontiert sehen, die sie zuvor nie zahlen mussten, usw. usf. und ab und an richtet sich der Zorn auch gegen die europäischen Partner, die Druck machen...

... aber das ist m. E. nichts "Unnormales", nichts Abschreckendes - auch wenn es sich bei Südländern (auch nicht Griechenland spezifisch) aus unserer Sicht vllt. manchmal etwas anders präsentiert.

Und all das hat nichts mit Verteidigung des Lieblingsurlaubslandes zu tun. Es ist schlichtweg das Gefühl, sich dort wie zu Hause zu fühlen, auch wenn es mal drunter und drüber geht.     

@Dirk

Der Ausdruck "HC-Götter" ist aber ein wenig daneben, nicht wahr ?   

Hier stellt niemand Prognosen an.   Oder wo hast du Derartiges gelesen ?

Hier wird lediglich geschrieben, wer seinen Urlaub auch 2012 in Griechenland verbringen wird und warum - bzw. wer das nicht möchte oder noch zögert.

Und es wurde auch über anderes diskutiert und jeder hat seine Meinung zu diesem oder jenem. Aber Diskussionen verlaufen nun mal kontrovers. Wo ist das Problem ?

@traveller4073 sagte:

 

Bezgl. Mitleid mit den armen Griechen kann man gar nicht oft genug erwähnen, dass zirka 30 Prozent der Menschen dort Unternehmer -und damit volkssportliche Steuervermeider- sind (zweithöchste Selbständigenrate innerhalb der OECD-Länder); und weitere 30 Prozent sind Beamte - sprich unmittelbare Nutznießer der jahrzehntelangen Vergabe von Versorgungsposten gegen Wählerstimmen. Die absolute Mehrheit der Griechen hat demnach ganz direkt mit dem Schlamassel dort zu tun.

Wieviel Beamte gibt es denn bei uns, und wie viele "Politiker"? Und wie viele haben oder hatten Dreck am Stecken?

Bitte erst vor der eigenen Haustüre kehren.

Auch nicht jeder Unternehmer in Griechenland (ich wünschte mir in Deutschland auch mehr Unternehmergeist) ist gleich Steuerhinterzieher.

Auch die nach deiner Rechnung restlichen 40 % der Bauarbeiter, Handwerker usw

haben wenig Möglichkeit, Steuern zu hinterziehen.

Und... nein ich bin kein HC-Gott.

Sorry, OT

Es geht nicht darum, wieviele Beamte es in Deutschland gibt. Es geht auch keinesfalls um Sumpf und Korruption vor der eigenen Haustür - und natürlich auch nicht darum, dass selbst unzählige Griechen von der miserablen Steuermoral im Land berichten - aber das weisst du ja alles selbst  !

Es geht einzig und allein um das sich in Grenzen haltende Mitleid mit den "armen Griechen" - und darum, dass das Geleier von den "armen Griechen" halt nicht mehr jeder unkommentiert hören kann.

Und ob du es glaubst oder nicht: auch ich bereise Griechenland gerne und beinahe jährlich; und ja - ich finde auch die meisten der Menschen dort nett und sympathisch.

@traveller4073 sagte:

Die absolute Mehrheit der Griechen hat demnach ganz direkt mit dem Schlamassel dort zu tun.

Da ich die "armen Griechen" hier kein einziges Mal erwähnt habe  , kurz zu dem obigen Satz = nur die ganz normale griechische Bevölkerung betreffend:

Ich stelle mir vor, morgen würden bei uns die Steuern drastisch gesenkt.

Wir müssten keine Grund- und Gebäudesteuer o. Ä. mehr zahlen.

Jeder Angestellte z. B. der Post könnte wieder Beamter werden, usw. usf.

Würde jmd. hier bei uns zum Finanzamt gehen, um dort um einen höher angesetzten Steuersatz zu bitten, weil's dem Staat ansonsten irgendwann ev. schlecht gehen könnte?

Würden die Angestellten der Post - und andere - auf den Beamtenstatus zu Gunsten der Staatssolvenz verzichten ? 

Die Vergleiche hinken teilweise, laufen aber auf meine Frage hinaus:

Würden wir etwa nicht gerne von Vergünstigungen profitieren - wenn man sie uns denn nicht nach und nach gestrichen hätte ? 

Ein "Nach-und-Nach" gibt es nun aber nicht für die Griechen. Es heißt alles und sofort.

Und egal wer's verbockt hat - für den ganz normalen Durchschnittsbürger ist es m. E. schon hart.

  liebste Anne - Kourion 

Deinen Beitrag sollte man in den Medien veröffentlichen!

Danke!