Ich bin in Sachen "Fahren in aller Welt" mit (fast) allen Wassern gewaschen, fahre am liebsten selbst und hasse es auf Busse, Fahrer, Tourprogramme angewiesen zu sein.
Ich fand aber das Fahren auf Grenada extrem unangenehm. Das kann an der schlechten Navi bei schlechter Ausschilderung gelegen haben oder daran, dass ich etwas überreizt nach schon einigen erlebnisreichen Tagen auf 2 Inseln und somit ein wenig paranoid war. oder auch am strömenden Regen an einem meiner Ausflugstage. Hupen als freundlicher Hinweis "Achtung, hier bin ich" ist normal, man wird auf den schmalen Straßen von den rasenden Minibussen überholt, die Straßen fallen teilweise steil ab in eine Art Rinne. Ich war aber nur noch genervt, habe etliche Ziele nicht gefunden, wurde an Wasserfällen vor düsteren Gestalten gewarnt und mehrfach gefragt ob ich wirklich alleine gehen wolle. Dann standen an der nächsten Ecke prompt eben jene düsteren Gestalten.
Ich hatte einen Geländewagen, kann mich aber nicht erinnern, ob das notwendig war oder nicht. Ich erinnere mich aber an einige unbefestigte und auch einige steile Straßen, die mit einem Kleinwagen sicher nicht ganz so lustig sind. Zumindest vor 3 Jahren musste man noch zur Polizei und sich ein teures Permit zum Fahren ausstellen lassen, der internationale Führerschein reichte nicht. Dann war der SUV, den ich bekommen hatte, in einem schlechten Zustand. Ihn zu bekommen, hatte ewig gedauert, vielleicht so 2 Stunden mit Besorgen des Permit. Das sah der Vermieter eher lässig und hatte mich wohl auch irgendwie vergessen. Eine wirklich umfassende Versicherung wäre sauteuer gewesen und hätte dennoch Selbstbeteiligung gekostet. Das alles zu einem wirklich sehr hohen Preis.
Ich weiß nicht, wie lange ihr das Auto nehmen wollt und was ihr alles so vorhabt, aber schon aus rein finanziellen Gründen kann es günstiger und bequemer sein eben vielleicht doch den einen oder anderen Ausflug in einem Auto mit Fahrer zu buchen. Ich vermute, für eine ganze Woche braucht ihr ohnehin kein Auto. Ich würde 2 oder 3 Tagestouren machen. Nach St George's kann man auch mit den Minibussen fahren, das ist ganz einfach, wenn man den Dreh raus hat.
Wie gesagt, das ist eine sehr subjektive Sicht, es war halt einiges doof, was meine Stimmung runtergezogen hatte. Das soll dich nicht vom Fahren oder gar von der Insel abschrecken. Ich hatte auch ganz wundervolle Erlebnisse dort und habe sehr viele Menschen als überaus sanft, freundlich, lebensfroh erlebt. Schokoladenproduktion und Rumdestillen versetzten mich etwa 100 Jahre zurück, die Insel ist ursprünglich und wenn nicht gerade ein Bus Kreuzfahrer über eine Sehenswürdigkeit herfällt, hast du vieles für dich allein.
Mein Tipp: Fahre unbedingt nach Carriacou, vielleicht sogar mit Übernachtung, das ist toll: Winzig klein, absolut karibisch, dörflich, hübscher Hauptort, entschleunigt. Mein Taxifahrer dort war "Uncle Polo", habe mich bei ihm gut aufgehoben gefühlt, vielleicht triffst du ihn oder kannst nach ihm fragen.
Ich schicke dir gerne den Link zu meinem Reisebericht, wenn du mehr wissen möchtest. Schreibe mich gerne an dafür.