Ebenfalls ein paar generelle Eindrücke von unserem Sri Lanka-Urlaub im Februar 2005.
Das Land ist ohne Diskussion wunderschön und bietet eine reiche Vielfalt an Kulturdenkmälern und Naturschönheiten. Für einen reinen Badeurlaub wirklich zu schade. Wir haben eine zweiwöchige Rundreise mit Privatchauffeur, eine Woche Badeferien in Bentota und drei Tage Colombo gemacht. Die Rundreise würden wir im Rückblick etwas kürzen. Es war doch ziemlich anstrengend und gerade die Tempelruinen im Kulturdreieck ähneln sich doch recht stark. Nicht zu verpassende Höhepunkte aus unserer Sicht sind: Mihintale, Sigiriya, das Hochland mit Eisenbahnfahrt und Teeplantagen, Elefantensafari im Udewata Kele Nationalpark sowie die Besteigung des Adam's Peak! 7-8 Tage reichen dafür vollständig aus. Der Strand in Bentota gefiel uns gut, wir können jedoch keine Vergleiche mit anderen Stränden dieser Erde anstellen.
Wir hatten jedoch als erstmalige, vielleicht etwas naive Asienreisende auch zahlreiche negative Erlebnisse. So schien uns die in jedem Reiseführer erwähnte "legendäre Gastfreundschaft der Sri Lanker" nichts anderes als die Hoffnung auf dumme Touristen, welche sich abzocken lassen. In einem Hotel wurde uns zum Lunch die Menükarte ohne Preise überreicht. Auf Nachfrage kostete ein einfaches 3-gängiges Mittagsmenü rund €70, der reine Wahnsinn in einem Land, wo kaum einer mehr als €150 verdient! Bei jeder Sehenswürdigkeit wird man von mehr oder weniger agressiven Souvenirverkäufern belagert. Leider hat sich auch unser Chauffeur an diesen Spielchen beteiligt und am Strassenrand angehalten, damit wir einen Waran oder so fotografieren konnten. Dafür waren dann 100 Rs. für den Besitzer fällig. Vor einer Bootsfahrt habe ich zweimal nach dem Preis gefragt. "As much as you like to give" war zweimal die Antwort. Am Schluss zückten sie eine Kartontafel, die einen völlig überzogenen Preis anzeigte (ca. vier durchschnittliche Tageslöhne). Hier hatte ich den ersten und letzten Wutanfall auf dieser Reise und bezahlte einen Viertel des geforderten Preises. Am Strand wurden wir von niemandem *********, vielleicht weil es nach dem Tsunami fast keine Touristen mehr hat. Ich hasse es, in einem Land niemandem nach dem Weg fragen zu können... man würde todsicher im Souvenirshop des Schwagers landen! Oder vergiss es, eine unabhängige Restaurantempfehlung zu erhalten. Vielleicht haben wir was falsch gemacht - aber unverfälschte Gastfreundschaft spürten wir nirgends. Mit der Zeit gewöhnt man sich ein bisschen daran und handelt den Tuk-Tuk-Fahrer locker von 300 Rs. auf 100 runter, aber Spass macht das nicht. Und immer die gleichen dummen Fragen: Where you from, what Job, etc.? Wozu? Abschätzung des Trinkgeldpotenzials? Wir werden vermutlich keine weiteren Reisen nach Sri Lanka mehr unternehmen.
Jetzt meine Frage an euch: Ist das in jeder ökonomisch unterentwickelten Tourismusdestination das selbe oder kann man Unterschiede zwischen den Ländern feststellen? Wo habt ihr euch bisher am wohlsten gefühlt? Sind wir blöd, etwas anderes erwartet zu haben?
Danke.