Madeira

Mittlerweile wird auch aus dem Stadtzentrum von Funchal von Bränden berichtet, im Stadtteil Sao Pedro soll ein Shoppingcenter in Flammen stehen.

Ebenso brennen in Arco da Calheta (einem höher gelegenen Teil des Ortes Calheta, zu dem auch die Hotelsiedlung Calheta Beach gehört) mehrere Wohnhäuser.

Am Flughafen gibt es ein weiteres Dilemma, da -wie schon geschrieben- viele Passagiere von dort ncht zu ihren Hotels kommen, andererseits auch etliche Abreisende nicht wegkommen, weil wegen der starken Winde wieder mehrere Flüge nicht landen konnten und auf andere Flughäfen umgeleitet wurden.

....und mal wieder ein Update zu den Feuern auf Madeira:

in und um Funchal scheint die mittlerweile verstärkte Feuerwehr die Brände mittlerweile unter Kontrolle zu, was aber auch heißt:

es brennt dort weiter, aber eben kontrolliert.

Im Bereich von Calheta ist die Lage nach wie vor unübersichtlich, dort brennt in den höheren Ortsteilen wohl ein größeres Gebiet, und das Feuer ist derzeit noch absolut unkontrollierbar und hat wohl schon etliche Häuser zerstört.

Offiziell bestätigt wurden bisher 3 Todesopfer, alle im Stadtteil Santa Luzia/Funchal.

Ca. 350 Menschen wurden in Krankenhäuser eingeliefert, etwa 80 werden stationär behandelt.

Bisher wurden im Gebiet von Funchal 37 Häuser als Totalschaden registriert, diese Zahl wird aber noch steigen, da etliche Gebäude wohl abgerissen werden müssen.

Der eigentliche Stadtkern und die Altstadt von Funchal sind wohl halbwegs unversehrt davon gekommen, ebenso die Hotelzone im Bereich der Estrada Monumental, anders dürfte es in Monte aussehen.

Genauere Information von dort gbt es noch nicht.

Die beliebten Orchideengärten "Quinta dos Saltos" und "Jardim Qrchidea" sollen durch das Feuer vernichtet worden sein, über den in diesem Bereich gelegenen "Jardim Botanico", den "Jardim Tropical" in Monte und die "Palheiro Gradens" in Choupana gibt es bisher keine Informationen.

Ebenso gibt es bisher keine verlässlichen Meldungen über den Umfang angeblicher Brände auf der Hochebene Paul da Serra (mit dem Wandergebiet Rabacal) und im äußersten Westen der Insel; darüber kursieren bisher nur Videos und Fotos im Internet. Da die Wälder im Westen aber im wesentlichen aus Eukalypthusbäumen bestehen, muss man auch da einiges befürchten.

Die Gäste der gestern genannten evakuierten Hotels können derzeit in ihre Zimmer zurückkehren, das Hotel Choupana Hills jedoch ist wohl ein Totalschaden aktuelles Foto.

Die höheren Stadtviertel von Funchal ("Zonas Altas"_) sind derzeit noch evakuiert.

Insgesamt waren nach offiziellen Angaben 950 Menschen in Notunterkünften untergebracht worden.

Zur Situation am Flughafen:

dort setzt derzeit TAP Portugal größere Maschinen (A 330) auf Sonderflügen ein, um die dort wartenden Passagiere Passagiere des Vortages nach Lissabon zu bringen.

Auswirkungen der Brände auf den Flughafen gibt es nach wie vor nicht.

Derzeit treffen auch noch Verstärkungen für die Feuerwehr von den Azoren ein.

Die Wettersituation ist derzeit aber noch nicht dazu angetan, auf ein natürliches Ende der Waldbrände hoffen zu lassen. Der Wind soll zwar etwas abnehmen, aber nennenswerter Niederschlag ist auf Madeira noch nicht in Sicht.

Hallo daniel,

also das Orca Praia liegt in einer Region, die bisher nicht direkt betroffen ist, im Übergangsbereich von Funchal zu Camara de Lobos.

Es schaut derzeit so aus, daß die Feuerwehr die Situation im Gebiet von Funchal in den Griff bekommt.

Was natürlich derzeit stören könnte, wäre der Brandgeruch, der Rauch des Feuers in Sao Roque und den oberen Regionen von Funchal zieht in diese Richtung (Camara de Lobos) ab, und die Windrichtung dürfte sich in den nächsten Tagen auch nicht ändern.

Andererseits liegt das Hotel quasi unterhalb der Straße, die Balkone der Zimmer liegen alle zum Meer hin, ggf. bekommt man dort dann auch garnichts mehr davon mit, und wenn, dann wär's ein Reisemangel.

Natürlich klar ist, daß die zentrale Südküste *klick*, vielleicht auch der Inselwesten *klack*und eventuell auch die Hochebene Paul da Serra in den nächsten Tagen eine No-Go-Area sein wird,

ob das für die Hochebene auch zutrifft, kann man derzeit noch nicht sagen, verlässliche Meldungen von dort gibt es derzeit nicht.

Aber der Rest der Insel wird von den Bränden so gut wie garnicht beeinflußt, und gerade im Sommer und bei der derzeitigen stabilen Hochdrucklage kann man gut und gerne einen ganzen Urlaub auch im Osten, im Norden und im zentralen Bergland  der Insel verbringen.

Ebenso scheint derzeit auch der Bereich zwischen Camara de Lobos und Ribeira Brava *klack* an der Südküste nicht so wirklich tangiert zu sein, mit der Ausnahme des Ortes Campanario, aber dazu hatte es jetzt keine wirklichen Horrormeldungen gegeben, so daß man dort die POI's wie Cabo Girao und Faja dos Padres gut erreichen kann, ebenso die Inseltraverse von Ribeira Brava nach Sao Vicente über den Encumeada-Pass *klick*.

In Funchal selbst ist in den oberen Regionen natürlich auch einiges gesperrt, die eigentliche touristische Altstadt ist aber wohl nicht betroffen (es hatte da zu Anfang Missverständnisse in den Nachrichten gegeben, weil öfters der "historische Kern" genannt wurde, damit war aber wohl der des Stadtteil Sao Pedro gemeint). 

Das Gebiet welches man in Funchal und Monte derzeit umgehen sollte würde ich grob mal so eingrenzen: *klack*

Mein Tipp wäre also: unbedingt und jetzt erst recht einen Mietwagen, und dann morgens nix wie raus aus Funchal.

Soll aber auch heißen: absagen würde ich die Reise nicht.

*boa viagem*

das wauzih

Hallo Wauzih,

vielen Dank erst einmal für deinen ausführlichen Lagebericht im letzten Post und auch in den Vorangegangenen!

Dein Post ermutigt uns, auch wenn ich gestehen muss, dass uns bei der ganzen Sache nicht ganz wohl ist.

Liebe Grüße

Daniel

Na, ich drücke die Daumen, daß alles klappt

und wünsche trotz dem Gewiggel einen schönen Urlaub-

kannst ja vielleicht mal eine Rückmeldung geben.

Nun mal der für heut hoffentlich letzte Lagebericht:

eigentlich gibt es nicht so wirklich viel Neues, die Lage in und um Funchal scheint sich zu stabilisieren, auch wenn etwas östlich des ehemaligen Choupana-Hotels ein weiterer Brandherd gemeldet wurde-

was aber in den  Randbereichen zur Zeit normal sein dürfte, daß dort immer wieder mal etwas aufflammt.

Zudem wurde ein viertes Todesopfer bestätigt.

Keine Meldungen gibt es übrigens bisher zur Lage in Monte, insbesondere der dortigen Gärten und Gebäude/Kirche, ebenso keine Meldung zu den beiden Seilbahnen dort-

derzeit fahren die eh nicht.

Mittlerweile ist einiges an Feuerwehr-Verstärkung von den Azoren und auch vom portugiesischen Militär eingetroffen, und Portugals Staatspräsident ist auch schon da.

Probleme gibt es wohl immer noch in den höher gelegenen Ortsteilen von Calheta, und derzeit sind wohl größere Maßnahmen im Gange, um das Übergreifen eines Brandherdes auf der Hochebene auf die Ortschaften an der Westküste zu verhindern.

Indirekt wurde mit diesen Meldungen auch die Vermutung bestätigt, daß auch auf der Hochebene Paul da Serra ein größerer Brandherd  vorhanden ist-

das bedeutet aber auch, daß Wanderurlauber derzeit erstmal auf einen Besuch der Rabacal-Region verzichten müssen, zur Zeit sind wohl eh alle Straßen zur Hochebene abgesperrt, die dort sonst frei laufenden Kühe wurden mit PickUps abtransportiert.

Und 'n neues Satellitenbild gibt's auch: *klick*

*tschaui*

das wauzih

Moin,

denn mal ein Update zur derzeitigen Lage auf Madeira:

eigentlich gibt es nicht viel Neues, es werden zwar in den portugiesischen Medien am laufenden Band neue Details zu einzelnen Brandherden mitgeteilt, diese beziehen sich aber mehr auf Bestandsaufnahmen, insbesondere zu den betroffenen Stadtteilen von Funchal.

Berichtet wird auch noch von Feuern im Bereich des Parque Ecológico *klick* nördlich von Funchal,  einem Naturschutzgebiet, welches in den letzten Jahren aufwendig aufgeforstet wurde.

Im Westen der Insel sind größere Feuerwehreinheiten wohl derzeit damit beschäftigt, die Orte an der Westküste vor einem Übergreifen des Feuers auf die dortigen Waldgebiete zu schützen.

Um das mal zu veranschaulichen:

etwa auf einer durch die Straßen ER110 und ER210 gebildeten Linie *klick* soll das Feuer aufgehalten werden.

Westlich davon befinden sich Eukalythuswälder, die wie Zunder brennen und dadurch die Orte an der Westküste stark gefährden würden.

Dazu nochmal zu Erinnerung: der derzeit außergewöhnlich lebhafte Wind kommt aus Nordosten und treibt die Feuer logischerweise nach Südwesten.

Wie schon geschrieben, ist auch die Hochebene Paul da Serra mit dem Wandergebiet Rabacal stark betroffen und derzeit sind die Straßen dorthin gesperrt, hier mal ein Link zu aktuellen Fotos von dort: *klick* *klack* *klick*

Okay, schaut ziemlich schwarz aus, doch wird sich diese Vegetation relativ schnell erholen.

Aber ich denke auch, daß man das Rabacal-Gebiet erstmal eingehend inspizieren wird, bevor man es für Wanderer freigibt.

Zu Wanderungen allgemein: im Norden und Osten gibt es wohl keinerlei Gefärdungen für die Wanderwege, jedoch sollte man wohl derzeit auch längere Bergwanderungen in den Gebieten vermeiden, die nahe den Brandgebieten liegen-

womit ich auch die beliebte Strecke Pico Arieiro-Pico Ruivo meine.

Der ansonsten sehr gute Handyempfang ist stellenweise im Südwesten gestört, schon klar, auch die dortigen Antennenanlagen sind abgebrannt.

Noch zum Flughafen:

die widrigen Winde haben zwar etwas nachgelassen, trotzdem kommt es ab und an zu Abbrüchen des Landeanflugs und Durchstartvorgängen, die Sicherheit geht halt vor. Derzeit sind aber keine Flugausfälle am FNC zu vermelden.

*tschaui*

das wauzih

Hallo wauzih, danke für deine Berichte.

Bist du momentan vor Ort?

Hoffen wir dass das Schlimmste nun überstanden ist!

Grüße

Hi DJ_Tiffy,

danke&bitte,

und nein, vor Ort bin ich nicht, ich hab nur etliche Verbindungen und -meist portugiesische- Nachrichtenquellen im Net, aus denen man sich bei etwas Ortskenntnis schon ein halbwegs passendes Bild der Lage zurechtschrauben kann.

Nun ja, ich hoffe auch, der touristische Wert Madeiras wird schnell wiederhergestellt sein, die dortige Vegetation schafft es in Rekordzeit, sich wieder zu erholen.

Etwas ganz anderes ist es aber bei dort wohnenden Menschen, die u.U. Haus und Hof verloren haben.

*tschaui*

das wauzih