Tagesschau online meldet:
Unbekannte erschießen Polizisten in Bangkok Nach einer Woche relativer Ruhe sind in der thailändischen Hauptstadt Bangkok bei einem erneuten Gewaltausbruch zwei Polizisten getötet und mindestens sieben weitere Menschen verletzt worden. Die Hintergründe der Angriffe sind noch unklar - auch die Regierung hält sich bisher mit Schuldzuweisungen zurück.
Von Udo Schmidt, ARD-Hörfunkstudio Südostasien
Straßensperren rund um das Bankenviertel Silom in Bangkok, Ermittlungsteams auf Spurensuche, die thailändische Polizei ist auf der Suche nach den Verantwortlichen für zwei Anschläge in der vergangenen Nacht.
Dabei wurden zwei Polizisten getötet und mehrere Menschen verletzt. Am späten Abend hatte ein Unbekannter von einem vorbeifahrenden Motorrad in eine Gruppe Polizisten geschossen. Ein Beamter wurde dabei durch Schüsse in den Magen schwer verletzt, er starb im Krankenhaus.
Mehrere Angriffe Ein Augenzeuge berichtete, eine Person "mit deutlich schlechten Absichten fing einfach an, in die Menge zu schießen. Der erste Schuss ging in die verspiegelt Scheibe der Bankfiliale, der zweite in die Schulter eines Polizisten, der dritte Schuss traf einen Beamten in den Bauch. Wir haben sofort einen Krankenwagen gerufen."
Wenig später waren in der gleichen Gegend Einschläge von Granaten zu hören, mindestens eine Granate traf einen Kontrollpunkt der Sicherheitskräfte, ein Polizist starb während einer Notoperation im Krankenhaus.
Beide Anschläge, über deren Hintergründe noch nichts bekannt ist, ereigneten sich im Bankenviertel Silom, ganz nah an den Barrikaden der oppositionellen Rothemden, die seit Wochen einen Teil der Innenstadt Bangkoks besetzt halten. Schon vor zwei Wochen waren in Silom Granaten eingeschlagen und hatten eine Frau getötet. Die Regierung hatte damals die Rothemden für die Tat verantwortlich gemacht, diese bestreiten das bis heute.
Hoffnung auf Annäherung
Ein von Regierungschef Abhisit Vejjajiva am vergangen Montag vorgestellter Versöhnungsplan, der Wahlen am 14. November vorsieht, hatte zu einer Annäherung von Regierung und Rothemden geführt. Noch jedoch sind die Rothemden mit dem Angebot Abhisits nicht zufrieden, sie fordern ein exaktes Datum für die Auflösung des Parlaments, die für die zweite Septemberhälfte geplant ist.
Der Oppositionsführer Nattawut Saikeau sagte, man sei mit den Hauptpunkten des Plans einverstanden, aber nicht mit den Einzelheiten. "Wir haben unsere eigenen Ideen und die wollen wir mit denen des Regierungschefs kombinieren. Das muss jetzt besprochen werden."