• melaniehibiki
    Dabei seit: 1206144000000
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    geschrieben 1284797896000

    Meine kurze Antwort auf die ursprüngliche Frage: Nein.

    Zwar habe ich auf meiner letzten Reise viele sehr höfliche und neutrale Leute getroffen, aber dass, wenn ich (mit meinem Freund) auch nur an manchen Geschäften vorbeigegangen bin, oder auf ein ungebetenes Zudringlichwerden von Händlern freundlich "No thank you" gesagt habe, mir übelste Schimpftiraden entgegenkamen, ist mir so noch nie passiert.

    Ehrlichgesagt ist es mir auch aufgefallen, dass die allgemeine Einstellung war, Frauen hätten nichts zu sagen und sollten am besten gar nicht auffallen, wobei ich das nur an meinem subjektiven Eindruck und winzigen Details festmache.

    Sehr bedenklich und geradezu widerlich frauenverachtend finde ich allerdings manche Äußerungen im Forum wie "Dünne Spaghettiträger und kurzer Rock, da muss man sich danach nicht wundern, wenn was passiert". Klingt doch sehr nach "Dumme Schl**pe, selber schuld dass du vergewaltigt wurdest." So eine Denkweise halte ich für keine Kultur und keinen mitfühlenden Menschen angemessen. Von mir aus soll jemand mit unpassender Kleidung in Ägypten von der Polizei verwarnt und nach Hause geschickt werden, falls denn das Gesetz eine Kleiderordnung vorsieht, aber das rechtfertigt keinen tätlichen Angriff.

  • utajuli
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    geschrieben 1284800868000

    Ich bin vor einer Woche mit meinen Kindern aus Ägypten zurückgekommen.Natürlich sind meine 2 blonden Mädchen ständig angesprochen worden aber ein deutliches  "LA A" hat jeder verstanden und wir hatten nie Probleme.Ich konnte ohne weiteres in einer Shishabar sitzen und die Kinder haben sich frei in Old Market bewegt.Darum ein klares ja für Ägypten und alleinreisende Frauen mit Kindern.Für ängstliche Frauen würd ich Ägypten jedoch nicht empfehlen.

  • MarkusMama
    Dabei seit: 1284595200000
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    geschrieben 1284836099000

    melaniehibiki:Meine kurze Antwort auf die ursprüngliche Frage: Nein.

    Zwar habe ich auf meiner letzten Reise viele sehr höfliche und neutrale Leute getroffen, aber dass, wenn ich (mit meinem Freund) auch nur an manchen Geschäften vorbeigegangen bin, oder auf ein ungebetenes Zudringlichwerden von Händlern freundlich "No thank you" gesagt habe, mir übelste Schimpftiraden entgegenkamen, ist mir so noch nie passiert. Ehrlichgesagt ist es mir auch aufgefallen, dass die allgemeine Einstellung war, Frauen hätten nichts zu sagen und sollten am besten gar nicht auffallen, wobei ich das nur an meinem subjektiven Eindruck und winzigen Details festmache.

    Hallo Melanie,

    vielleicht hättest Du statt "No thank you" eher "Ana misch aisa shira al'an" sagen sollen ? Scheinst ja etwas Arabisch zu können, wenn ich mir Deinen Nickname so anschaue.

    Aber jetzt mal im Ernst, als ich in Ägypten war, haben die Händler vielleicht getuschelt, wenn ich mich rumgedreht habe, aber Schimpftiraden kamen mir da keine entgegen. Ist ja auch schon länger her.

    Und was Deinen subjektiven Eindruck von der allgemeinen Einstellung gegenüber Frauen in Ägypten angeht, so kann ich das nur bestätigen. Das ist aber in der gesamten islamischen Welt so. Auch hier in Deutschland habe ich es bemerkt, daß eine Frau, die auf einer Feier laut singt oder ein Instrument spielt, auf diese Herren eher herausfordernd wirkt und daß es dann Störmanöver gibt, um die Aufmerksamkeit von dieser Frau abzulenken. Ich habe das erst nicht verstanden und war empört über diese Störmanöver, aber eine Freundin meinte dann zu mir: "Du darfst als Frau in der muslimischen Welt nie im Mittelpunkt stehen. Das gehört sich nicht."

    Und, ja, Du hast recht - es sind diese kleinen winzigen Details, woran man merkt, wo der Hase langläuft. Es wird ja eigentlich nie offen ausgesprochen. Wohl dem, der die Anzeichen rechtzeitig erkennt und zu deuten versteht.

    LG

    MarkusMama

    Wo keine Freiheit ist, da ist auch keine Tugend
  • Ayasha
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    geschrieben 1284837087000

    Ich war schon oft alleine in Ägypten unterwegs ;)  . ********* wird man überall, auch hier bei uns in Deutschland! Ein klares und deutliches NEIN und angemessene Kleidung wirkt Wunder........ :laughing: Ich würde jederzeit alleine nach Ägypten reisen. Allerdings stimme ich utajuli zu, ängstliche Frauen sollten dies lieber nicht tun.

     

    LG Ayasha

    Ayasha - Lebe nicht das Leben - sondern lebe Deinen Traum
  • Alexa33
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    geschrieben 1284889444000

    @melaniehibiki sagte:

    Sehr bedenklich und geradezu widerlich frauenverachtend finde ich allerdings manche Äußerungen im Forum wie "Dünne Spaghettiträger und kurzer Rock, da muss man sich danach nicht wundern, wenn was passiert". Klingt doch sehr nach "Dumme Schl**pe, selber schuld dass du vergewaltigt wurdest." So eine Denkweise halte ich für keine Kultur und keinen mitfühlenden Menschen angemessen.

    Sehe ich auch so. Der ägyptische Staat will ja unbedingt den Massen-Badetourismus haben. Dann müssen sie damit leben, dass die Leute dann auch kommen, und Badeurlaub nach ihrem Gusto machen wollen.

    Es wäre Aufgabe des Staates, dafür zu sorgen, dass die Locals die andere Kultur kennen- und verstehenlernen, um mit den Badetouristen umgehen zu können. Durch entsprechende Schulen/Schulbücher (in denen wir nicht mehr als Ungläubige oder Schweinefresser bezeichnet werden), durch Schulungen, durch Aufklärungskampagnen (so hat man in Marokko das Hassle-Problem zumindest stark verringert).

  • Alexa33
    Dabei seit: 1136419200000
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    geschrieben 1284889650000

    @MarkusMama sagte:

    "Du darfst als Frau in der muslimischen Welt nie im Mittelpunkt stehen. Das gehört sich nicht."

    Andererseits gibt es in der arabischen Welt Sängerinnen, die schon fast wie Göttinenn verehrt werden, Umm Kulthum oder Fairouz - wie passt das zusammen?

  • gusca
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    geschrieben 1284891432000

    Die wurden/werden aber wegen ihrer Gesangskünste verehrt, nicht weil  sie weibliche Wesen sind.bzw.waren, Uum Kalzoum ist ja schon ewig tot. ;)   Fairouz dürfte um die 80 sein.

     

    Bin aber doch über Dein statement sehr überrascht, gerade Du , die die Ägypter immer verteidigt hast. Ich habe auch mal geschrieben, dann hätten sie ihr Land  für den Tourismus nicht öffnen sollen, wurde aber hier von fast niemanden  akzeptiert, auch von Dir nicht. Es ging um " angemessene Kleidung ",erinnerst Du Dich ? Wie kommt es zu dem Sinneswandel ? Wobei Du natürlich recht hast, völlig klar. Glaube aber kaum, daß solche Kurse etwas bringen , ich kenne das von zig Diskussionen her, es kommt nichts dabei raus,weil es ja mit musl. Augen gesehen, genau entgegengesetzt ihrer Lebensweise ist.

     

    LG

  • Alexa33
    Dabei seit: 1136419200000
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    geschrieben 1284896735000

    Richtig, ich habe meine Meinung geändert. In einem Badeort muss es okay sein, in Bikini und Minirock herumzulaufen. War jetzt aber kein konkretes Ereignis, das den Sinneswandel ausgelöst hat.

    In Kairo oder einer einer Kleinstadt am Nil sieht das wieder anders aus, da ist man wirklich "fremd", dort sollte man sich anpassen, da würde ich schlimmstenfalls auch ein Kopftuch überziehen.

    Jedenfalls sollte es machbar sein, jungen Männern im Tourismusbusiness in Seminaren o.ä. ein realistisches Bild von der europäischen Kultur und Lebensweise beizubringen. Dass Frauen und Männer bei uns anders miteinander umgehen. Dass die in Ägypten so exzessiv genutzen westlichen Pornoseiten ausgedachte Filme sind und nicht der täglichen Realität entsprechen. Und wie man sich gegenüber Frauen anständig benimmt.

  • MarkusMama
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    geschrieben 1285167993000

    [size=9px]Überflüssiges Doppelzitat[color=darkblue] entfernt, da dieses bei einer direkten Anrede entbehrlich ist.[/size][/color]

    Liebe Alexa,

    Umm Kulthum ist seit Jahren tot und Fairouz ist dermaßen berühmt, daß sie eine Art Narrenfreiheit genießt wie eben andere Prominente hierzulande auch. Aber wehe, sie sind noch nicht so berühmt, dann haben sie ihren zumeist männlichen Gönnern zu gehorchen.

    Kennst Du denn nicht den Fall der libanesischen Pop-Sängerin Suzan Tamim, die von einem Auftragskiller ihres ägyptischen Ehemannes ermordet wurde, weil sie es gewagt hatte, sich von ihm zu trennen? Sie dachte auch, 'Ich bin populär, ich bin berühmt, ich bin reich, ich darf das.' Sie durfte nicht, ihre unmittelbaren ****** wurden zwar gefaßt, angeklagt und verurteilt, dieses Urteil wurde jedoch noch nicht vollstreckt, wie es sich nach ägyptischen Gesetzen gehört hätte. Und ihr Exmann, der Auftraggeber des Mordes schaffte es, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, soll er doch gute Kontakte nach ganz oben in Ägypten haben.

    de.wikipedia.org/wiki/Suzan_Tamim

    LG

    MarkusMama

    Wo keine Freiheit ist, da ist auch keine Tugend
  • Araber1961
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    gesperrt
    geschrieben 1285169899000

    Das eine Touristin einem Auftragskiller zum Opfer fällt, liegt in der Wahrscheinlichkeit bei 0,00001%. ;)   Ähnlich wie in Mitteleuropa. ;)

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