Hallo an Alle,
Wir sind am 31.05.2018 von München über Luxor nach Hurghada (FEG 3052/FEG3194), und am 07.06.2018 Hurghada - München (FEG 3051) mit fly egypt geflogen. Leider habe ich mir im Vorfeld nicht mehrere Bewertungen zu dieser Fluggesellschaft durchgelesen, denn ich hätte diese Reise sonst nicht gebucht.
Geflogen wurden wir mit einer Boeing 737-800. Übernommen hat fly egypt diese Maschine von Pegasus Airline. Pegasus ist eine türkische Airline, somit ist alles an Bord, neben deutsch und englisch, auf türkisch ausgeschildert. Fly egypt hat ergänzend die fehlenden Beschriftungen in arabischer Sprache alles mit Aufklebern versehen, die bereits teilweise abgerissen sind. Äußerlich macht die Maschine einen sehr guten Eindruck, in der Kabine trifft einen jedoch förmlich der Schlag. Begrüßt wurden wir von einer dreiköpfigen Crew in privat gekauften Jeans und billigen Turnschuhen. Selbst die Hemden der Flugbegleiter waren nicht einheitlich. Lediglich ein Anstecker verriet die Zugehörigkeit. Somit ist davon auszugehen das die Flugbegleiter Ihre Dienstkleidung selbst kaufen müssen. Das Thema Uniform/Unternehmensbekleidung ist geschmacksache, jedoch erweckt eine Uniform beim Gast Vertrauen und ein Sicherheitsgefühl. Nach der wortlosen Begrüßung durch ein Crewmitglied (die anderen beiden saßen in der hinteren Galley und spielten mit Ihren Smartphones) nahmen wir Platz.
Bestuhlung:
Die Bestuhlung ist einfach, der Beinabstand ist völlig ok. Kopfkissen der alten Airline wurden entfernt und durch einfache Zellstofftücher ersetzt die mehr oder weniger am Klettband halten. Der Zustand der Sitze ist sehr fragwürdig. Die Halterungen der Tische sind teilweise gerissen, auf Komfort-extras (Sitztaschen, verstellbare Rückenlehne wurde verzichtet.
Sauberkeit: Überall im Flugzeug waren Abfälle der Gäste des vorherigen Fluges zu sehen. Kaugummi klebte in der Ritzen der Sitze, in den Waschräumen war teilweise bereits verklebte Staubschichten deutlich erkennbar und fühlbar! Es wurde gereinigt, allerdings nur weniger als oberflächlich.
Toiletten:
In den Waschräumen war wie bereits erwähnt teilweise bereits verklebte Staubschichten zu sehen, in die man keinesfalls greifen möchte.
Handtücher wurden nicht aufgefüllt und gingen im Laufe des Hinfluges zu neige, auf dem Rückflug war gar keines vorhanden. Die Crew reservierte sich auf dem Hinflug die vorderen beiden Waschräume und waren während des gesamten Fluges für Gäste nicht benutzbar.
Crew:
wie bereits erwähnt kleiden sich die Flugbegleiter scheinbar selbst ein, mit der Vorgabe Bluejeans, weisses Hemd und blaue Turnschuhe. Lediglich das Kapitain und Co-Pilot waren angemessen gekleidet.
Ablauf des Fluges:
Wir wurden in arabisch und englisch, wobei selbst für einen englischen Muttersprachler kaum ein Wort zu verstehen war.
Sicherheitsanweisungen zum Start/Landung und des Fluges wurden abgelesen. Der Hinweis auf das Zurückstellen der Rückenlehne ist nämlich überflüssig.
Bei der Aufforderung des Kapitains die Außentüren zu schließen wurde von der Flugbegleiterin auf dem Rückflug mit dem Fuß einmal kräftig gegen den Hebel zum Verriegeln der Tür getreten. Auch wenn das sichere Geschlossen sein der Türen vom Pilot überwacht wird und ein Öffnen während des Fluges nicht möglich wäre, ist die Vorgehensweise schlichtweg inakzeptabel. Auch das Zutreten von Toilettentüren und Trolleytüren mit dem Füßen durch die Crew gegenüber dem Gast in unprofessionell.
Es gab während des gesamten Fluges drei Servicegänge. 1. Gang mit kostenlosem Wasser in den üblichen Menge. 2. Gang war die Möglichkeit Snacks und Getränke zu kaufen. Sandwich (Käse oder Salami) 5,50€, Instantkaffee 2€ und diverse süße und salzige Snacks.
Ein Verkauf von duty free fand auf keinem der Flüge statt. Der 3. Gang umfaßte wieder einen Becher Wasser.
Das Bordpersonal war ansonsten während des gesamten Fluges kaum ersichtlich, denn übermäßig laute Gespräche untereinander schienen wichtiger als die Betreuung der Gäste. Das Drücken der Servicetaste wurde von den Crewmitgliedern mit entsprechender Mimik beantwortet.
Da auf dem Rückflug das Smartphone einer Flugbegleiterin mehrmals piepte und den Eingang einer Nachricht vermuten ließ, läßt darauf schließen mußte das dieses nicht in den Flugmodus versetzt wurde. Im übrigen wurde auf keinem der Flüge darauf verbal hingewiesen das die Benutzung elektronischer Geräte während des Starts und der Landung nicht benutzt werden dürfen, bzw. das Mobiltelefone während des Fluges ausgeschalten sein müssen. (In wie weit sie die Regelungen diesbezüglich geändert haben sei dahingesellt).
Zu den Flugkünsten der Piloten kann ich wenig sagen, lediglich das Aufsetzen auf der Landebahn auf dem Hinflug in Hurghada versetzte die Passagiere kurzzeitig in Panik da sie eher einem freien Fall glich. Das soll aber nicht negativ bewertet werden (Winde in Ägypten sind ja bekanntlich oft sehr stark)
Ich schildere hier mein Erlebnis mit dieser Airline, Rückschlüsse daraus muß jeder für sich selbst ziehen.
Fazit:
über den allgemeinen technischen Zustand der Flugzeuge kann ich nichts sagen, der Zustand der Kabine ist allerdings mehr als fragwürdig.
Als Gast an Bord solcher Maschinen fragt man sich dann zurecht wie hoch die Einsparungen sind, und gehen Sie zu lasten der Sicherheit der Passagiere?
Bei einer Bewertung von maximal fünf Sternen gebe ich dieser Airline in punkto Service, Freundlichkeit und Sicherheit für mein Empfinden -5 Sterne.
Ich gehe sogar soweit zu sagen das eine Überprüfung durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit von Nöten ist, denn ich habe mich an Bord nicht wohlgefühlt, ja ich hatte sogar Angst!
(Bilder und Videos die von mir auf den Flügen aufgenommen wurden versende ich auf Wunsch gern. Ein hochladen war leider nicht möglich)