Das LBA beschäftigt eine sog. "Task-Force", also eine schnelle Eingreiftruppe, die besonders bei ausländischen Unternehmen gefürchtet ist. Hauptsächlich auch deshalb, weil die Piloten nie wissen, wann und wo sie ein "Ramp-Check" erwartet. Den Einsatz dieser Task-Force begründet das LBA als eine Reaktion auf den Absturz einer einer türkischen Maschine vor der DomRep, bei der 180 deutsche Urlauber getötet wurden.
Diese Task-Force besteht aus zwölf Spezialisten, die in 2004 insgesamt 1426 Flugzeuge stichprobenartig kontrolliert haben. Bei 94 Prozent wurden die internationalen Sicherheitsstandards eingehalten. Die Mängel bei den restlichen 6 Prozent waren folgende:
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. fehlende oder ungültige Versicherungspolicen
. abgelaufene Lufttüchtigkeitszeugnisse
. unkorrekte Beladepläne
. Beschädigungen am Rumpf oder an den Tragflächen
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Bei 18 Flugzeugen fand die Task-Force so gravierende Mängel, dass ihnen der Abflug verboten wurde. Vor dem nächsten Start mussten die Maschinen noch in Deutschland repariert werden. Für die Fluggesellschaften eine besonders teure Angelegenheit, zumal für die Passagiere eine Ersatzmaschine bereitgestellt werden muss.
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Was Onur Air anbelangt, gibt das LBA nach wie vor keine Einzelheiten bekannt. Allerdings wird betont, dass derartig krasse Verbote nicht vorschnell ausgesprochen werden. Wer also zwei und zwei zusammenzählen und zwischen den Zeilen lesen kann, wird erkennen, dass die o.g. Mängelliste teilweise oder ganz auf Onur Air zutrifft, und nicht zum erstenmal festgestellt wurde.
Demnach ist ein Flugverbot durchaus gerechtfertigt.