Auch ich denke, daß der Vergleich an den Haaren herbeigezogen ist. Urlaub ist ein Konsumprodukt, daß von den Meisten regelmäßig gekauft wird. Der Brockhaus galt in vielen Familien als eine Art Mobiliar, als eine im Leben einmaligeAnschaffung. Dazu machte der golbedruckte Einband etwas her, ein Meter Bücher mehr zeigte Bildungsbeflissenheit. Nur wenige Enthusiasten kauften sich in ihrem Leben immer wieder die neueste Edition. Ist ja auch eine Preisfrage. Der 24-bändige kostete schon soviel wie ein kleiner Gebrauchtwagen. Er hatte auch einen Nachteil: Er war immobil. Es ist das gleiche wie mit Fachwörterbüchern, sie sind schwer und unhandlich. Online finde ich heute fast Alles, selbst Dinge, die mir früher der Brockhaus oder selbst Fchwerke nicht verraten konnten, so daß ich den weiten Weg in eine Uni-Bibliothek machen mußte. Wollte ich vor ein paar Jahren beispielsweise aktuelle Informationen zur NASA haben, hatte ich ein Problem, die im Brockhaus waren eben so alt wie die Ausgabe im Schrank, aber immerhin hatte ich überhaupt eine Information darüber. Heute schaue ich sogut wie nocht mehr in den Brockhaus, klicken geht viel schneller und die Info ist immer aktueller, denn der Brockhaus war bereits beim Erscheinen veraltet.
Er ist für mich auch - leider - zum Vitrineobjekt geworden, eine schöne Erinnerung.
Das war jetzt mein persönlicher Nachruf. Was aber der Brockhaus mit Pauschalreisen zu tun hat - keine Ahnung. Wahrscheinlich genauso viel wie mit den Scheiben als Speichermedium, denen der Tod nach BlueRay auch schon prognostiziert wird. Ta panta rhei, Alles ist in Bewegung. So geht auch der Brockhaus den Weg aller Dinge, wie die Venylscheibe, das Videoband und die Schmalspukamera. Adieu, mit einer Träne im Knopfloch .
Mit traurigem Gruß, Peter
Gruß, Peter