• Erika1
    Dabei seit: 1088985600000
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    geschrieben 1135696158000

    Es wäre nicht uninteressant, das Thema 68er an anderer Stelle zu diskutieren.

    Wo sind sie denn heute, die 68er Revoluzzer? Nach ihrem vom Steuerzahler finanzierten Studium haben sie sich selbst ihre Positionen in dem von ihnen so verhaßten Establishment geschaffen. Sie sitzen in den Geschäftsführungen, Vorständen, Anwaltskanzleien und nicht zuletzt in der Bundesregierung. Letztlich hat sich nichts geändert: Dieser Staat ist ebenso renovierungsbedüftig wie vor der 68er Bewegung.

    Zitat aus salvamors Beitrag

    "...Und daß alle Phantasie der Heutigen nicht ausreicht, sich diese spießige, engstirnige, obrigkeitsgläubige, autoritäre, prüde, verlogene Duckmäusergesellschaft vorzustellen, die noch vor gut vier Jahrzehnten dieses Land bewohnte - ist das nicht der schlagendste Beweis für den Sieg der 68er Revolution?"

    Es war keine Revolution und es gab keinen Sieg. Alles, wogegen die 68er "gekämpft" haben, stellen sie heute selbst dar.

  • Bulgarienfan
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    geschrieben 1135698050000

    Ich sehe die 68er so gut wie ausschließlich negativ. Zunächst einmal waren sie extrem intolerant. Versammlungen von Andersdenkenden wurden gestürmt, etwa die vom RCDS. Das Grundrecht auf Meinungsfreiheit wurde von den 68ern mit den Füßen getreten. Das Grundrecht auf Pressefreiheit übrigens auch (Verhinderung der Auslieferung der BILD-Zeitung). Daneben huldigten sie Massenmördern, z.B. Mao und Ho Tschi Minh. Das ist ja fast schon skurril: Den Vorgängergenerationen warfen sie vor, auf Hitler reingefallen zu sein. Und sie selbst...

    Außerdem wollten die 68er praktisch das Leistungsprinzip abschaffen, mit den bekannten Folgen für unsere Wirtschaft und für unser Bildungssystem.

    Und ein Teil der 68er gehörte dann zur Sympatisantenszene der RAF bzw. war Teil der RAF.

    Mir fällt nichts Positives ein, das auf die 68er zurückzuführen wäre.

    Gruß

    Bulgarienfan

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  • Harzer
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    geschrieben 1135707763000

    @ sge-Werner

    Ich kenne Herrn Knigge, zwar nicht persönlich, aber ich weiß, wer er ist.

    Ich weiß auch, wie ich mich zu benehmen habe, nicht wegen Herrn Knigge, sondern wegen meiner guten Kinderstube, habe auch ein paar Jahre im diplomatischen Dienst gearbeitet, weiß also, worauf es ankommt.

    Bin aber nur interesseweise am grübeln, gibt es denn Knigge-Regeln für den Urlaub?

    Gut, einige hatten halt keine gute Kinderstube, aber andere haben vielleicht das ganze Jahr ´schwer gearbeitet und wollen sich nun mal in ihrem knappen Urlaub voll erholen.

    Sollte man da nicht einfach tolererant sein oder sich gleich enstrprechende Hotels buchen, wo das Niveau ein wenig höher ist?

    Leben und leben lassen!
  • Erika1
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    geschrieben 1135728196000

    Knigge hin - Knigge her... auf dem neuesten Stand bin ich vielleicht auch nicht mehr (aber der Mann wurde eh´ meist mißverstanden). Ich halte mich an den Spruch: Was Du nicht willst, was man Dir tu, das füg´ auch keinem anderen zu.... oder aber auch - etwas moderner: behandle die anderen so, wie Du selbst behandelt werden möchtest.

    Und wo ist das Problem???

  • sge-Werner
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    geschrieben 1135756396000

    @Salvamor, ich muß Dir dahingehend Recht geben, daß die 68er für die damalige Zeit wichtig waren. Das Aufbegehren der 68er gegen die Obrigkeitshörigkeit, die Proteste gegen den Vietnamkrieg, den schon damals zur Weltpolizei aufsteigenden amerikanischen Staat, veraltete Strukturen, Methoden in Schulen und Universitäten und vor allem gegen die "Ausbeutungsmaschinerie" des Kapitalismus im allgemeinen.

    Ob die 68er an unserer heutigen wirtschaftlichen Situation einen Anteil haben, muß jeder für sich beantworten. wenn mann überlegt, wie Erika richtig sagte. sitzen die 68er in den wichtigsten Gremien der deutschen Wirtschaft. Wir wurden 8 Jahre lang und werden es immer noch von den 68er regiert (dabei mein ich nicht allein den Bundeskanzler, sondern das ganze Kabinett). Die, die damals auf die Straße gingen, entlassen heute tausende von Arbeitnehmern.

    Was ist aus dem Erreichten geworden wo sind die Werte geblieben?

    Gruß Werner

    <br /> <br /> Man muß das was man denkt auch sagen. Man muß das was man sagt auch tun. Man muß das was man tut auch sein. <br /> Dr. Alfred Herrhausen
  • sge-Werner
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    geschrieben 1135762242000

    @Harzer, soweit liegen wir beide gedanklich gar nicht auseinander. Ich frage mich, ob ich mich für meine Landsleute schämen muß, wenn sie im Urlaub kein oder ein falsches Benehmen an den Tag legen. Du hattest, wie Du schreibst, eine gute Kinderstube. Was ist aber mit den Deutschen, die keine Erziehung von seiten der Eltern erhalten haben? Die antiautoritär erzogen wurden. Die nie gelernt haben Sachen Dein/Mein abzugrenzen. Es sei hier daraufhingewiesen, daß es sich nicht allein um die von den 68ern praktizierte antiautoritäre Erziehung handelt, sondern es geht auch um Kinder, die aufgrund eines nicht ganz so glücklichen Elternhauses, nie in den Genuß von Erziehung kamen.

    Dreamofcorals bringt ein gutes Beispiel. Da wird jemand aufgefordert zum Essen sein T-Shirt anzuziehen, was dieser nach Aufforderung auch macht. Daheim sitzt er vielleicht im Unterhemd und in Unterhose am Tisch, vielleicht kennt er es nicht anders, hat es nie gelernt. Sicher sind das nur Mutmaßungen, würden aber so manches Verhalten einiger Landsleute erklären.

    Gruß Werner

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  • sge-Werner
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    geschrieben 1135767610000

    @Bulgarienfan, mit Deinem 1. Absatz bin ich nicht einverstanden. Die restlichen Absätze gebe ich Dir recht. Die Studentenproteste begannen friedlich, doch statt den Dialog zu suchen, ging der Staat unterstütz von der konservativen Presse (allen vorran Axel Springer) auf Konfrontationskurs.

    <br /> <br /> Man muß das was man denkt auch sagen. Man muß das was man sagt auch tun. Man muß das was man tut auch sein. <br /> Dr. Alfred Herrhausen
  • Bulgarienfan
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    geschrieben 1135769836000

    @sge-werner

    Ich bleibe aber bei meinem ersten Absatz.

    Es geht nicht nur um gewalttätige Demonstrationen, obwohl es natürlich kein Grundrecht auf Gewalttätigkeit gibt. Es geht darum, dass die 68er verhindern wollten, und zwar gewaltsam, dass Andersdenkende ihre Meinung äußern. Etwa der RCDS, also der Ring Christlich Demokratischer Studenten.

    Außerdem geht es um die Bekämpfung der Pressefreiheit durch die 68er. Egal, was man von der BILD-Zeitung hält, ihr Erscheinen verhindern zu wollen, und das auch noch gewalttätig, widerspricht eklatant dem Grundrecht auf Pressefreiheit.

    Für mich ist die "Toleranz" der 68er eine reine Legende, die mit der Realität nicht übereinstimmt. Leider fallen auch heute noch viele auf die recht geschickte Propaganda herein.

    Und zum Weltpolizisten USA: Hat der menschenverachtende Kommunismus eigentlich eine größere Legitimität?

    Gesellschaftspolitisch haben die 68ger in der Tat viel bewegt: Durch die Leistungsfeindlichkeit sind unsere Wirschaft und unser Bildungssystem ziemlich angeschlagen.

    Gruß

    Bulgarienfan

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  • salvamor41
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    geschrieben 1135773275000

    @ Bulgarienfan

    Mit "lieb und nett" und "harmonischen" Demonstrationen kann nichts bewegt werden, wenn ein Umdenken in der Gesellschaft erreicht werden soll. Das zeigen alle stattgefundenen Revolutionen der Welt. Weder die stockkonservativen RCDS und Springer-Presse hätten die Entwicklung in Deutschland damals entscheidend vorangetrieben. Deshalb mußten Akzente gesetzt werden, um die Sensibilisierung breiter Bevölkerungsschichten für das notwendige Umdenken zu erreichen. Daß es dabei auch zu Verwerfungen gekommen ist, kann niemand ernsthaft bestreiten.

    Wie wenig "lieb und nett" bewirkt, beweist unsere politische Gegenwart. Unsere hartleibigen Politiker werden erst wach, wenn Hunderttausende auf der Straße sind, und viele prophezeien, daß der Tag nicht mehr weit ist.

    Es kommt wie immer auf den Standpunkt an. Es hat damals wie heute Menschen gegeben, die Motivation und Ziel der 68er nicht verstanden haben. Auch ich habe damals zu denen gehört.

    Heute, im Rückblick, sehe ich die Dinge anders, die 68 er waren dringend erforderlich zur Entlüftung der Gesellschaft, der überwiegend durch die Nazizeit entstandene Mief mußte raus.

    Daß einige der ehemaligen 68er sich inzwischen zwangsläufig der Realität gebeugt haben, wie Erika bemängelt, kann man ihnen nicht vorwerfen. Was hätten sie anderes tuen sollen? In **** und Asche gehen? Die Leute wollten Familien gründen und brauchten das Geld!

    Weltpolizist USA. Nein, der Kommunismus hatte keine größere Legitimität, deshalb ist er ja auch gescheitert. Und ich hoffe zusammen mit vielen anderen, daß auch das von Bush repräsentierte Welt-Polizistentum der USA scheitern wird. Die Anzeichen in den USA stimmen zuversichtlich.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Bulgarienfan
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    geschrieben 1135849305000

    Hallo Wolfgang,

    da hast du aber geschickt um meine Vorwürfe gegen die 68er herumargumentiert. Es kommt doch bei meinem Vorwurf der Intoleranz nicht darauf an, ob RCDS und Springerpresse konservativ waren oder nicht. Sondern allein darauf, wie ich mit Andersdenkenden umgehe. Und da war das Verhalten der 68er eindeutig: Andersdenkende wurden gewaltsam gehindert, ihre Meinung zu äußern. Nach "bester" SA-Manier!

    Im übrigen heiligt der Zweck nicht die Mittel. Abgesehen davon war die BRD eine parlamentarische Demokratie. Gegen die gibt es kein legitimes Widerstandsrecht. Und eine der erfolgreichsten Revolutionen in Europa war so gut wie gewaltfrei: Nämlich die gegen die DDR-Diktatur. Hunderttausende haben friedlich das Honeckerregime zum ****** gejagt. Jetzt kann keiner mehr kommen und sagen, man könne nur gewaltsam Veränderungen durchsetzen.

    Und dann bitte ich dich, mir doch einmal konkret zu sagen (bitte ohne Gemeinplätze!), was die 68er denn Positives an Veränderungen erreicht haben. Ich sehe nur Negatives.

    Gruß

    Manfred

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