Hallo Jutta!
Da stimme ich Dir vollkommen zu.
Einige (m.E. leider viel zu viele) Mitglieder unserer Reisegemeinde sind offensichtlich der Ansicht, mit Zahlung des Reisepreises auch das Hotel, samt Inventar und Angestellten, erstanden - und häufig auch ein "Regierungsmandat" im Zielgebiet erstanden zu haben. Anders ist dieses Herrenmenschen-Verhalten oftmals wohl nicht zu erklären...zu akzeptieren ist es m.A. nach in keinem Fall.
Dieses Verhalten würde ich aber nicht nur "uns Deutschen" zuschreiben wollen. Wie hier bereits mehrfach erwähnt, gibt es diese Spezies bei Vertretern aller Länder. Ich mag auch diese Nationalitäten-/Völker-Pauschalisierungen nicht. Wenn ich da schon wieder einige Kommentare im Türkei-Forum zum Thema "Russen" lese, wird mir übel.
"Ein paar Brocken" Landessprache vom Urlaubsziel sollte m.E. für jeden Urlauber genauso selbstverständlich sein, wie das Einholen von Impfempfehlungen und z.B. natürlich auch Infos über die "Kultur" des Landes (Sitten u. Gebräuche). Aber in unserer heutigen multimedialen Welt ist es bei einigen Leuten wohl immernoch zuviel verlangt, vor Reiseplanung/-antritt mal einen Blick ins Internet oder gar einen Reiseführer zu werfen. Aber hinterher motzen und reklamieren und während des Urlaubs Leute "beleidigen" oder gar schikanieren. Toll! "Applaus"!
Der Gipfel an der Geschichte ist dann immer noch, wenn "Uninformierte" nicht einmal Geduld (in ihrem Urlaub!) für ggfs. etwas "langsamere" Einheimische aufbringen.
Bevor hier nun einige auf die Barrikaden gehen: Nein, ich halte mich beileibe nicht für einen "besseren" Urlauber und bin sicherlich auch schon in das ein oder andere Fettnäpfchen getreten. Aber ich gebe mir gerne(!) Mühe, mich bestmöglich vorzubereiten und zu informieren (ich sehe darin auch eine qualitative Steigerung meines Urlaubs oder beruflichen Aufenthalts) und habe bestimmt noch m´nie einen Hotelangestellten o.ä. schikaniert. Auch wenn ich für einen Urlaub gutes Geld bezahle, so bin ich dort immernoch ein Gast!
In all diesen Zusammenhängen weiß ich auch noch nicht, ob ich wirklich will, das z.B. Südamerika (aber auch weite Gegenden Asiens, Afrikas) für den Tourismus "entdeckt" werden sollen (siehe entsprechendes Thema hier im Forum) - oder ob man diesen Ländern und ihren Einwohnern diese "Segnungen" lieber erspart und sie vor vielen ach so zivilisierten Menschen bewahren sollte.
Auch Dein Standpunkt ist verständlich und Du vertrittst ihn sachlich. Kompliment!
Aus vielen Deiner Beiträge schließe ich, das Du sicherlich auch nicht zu diesen Schikanier-Pöbel-Herrenmenschen-"Urlaubern" gehörst.
Ich denke, "wir" liegen auch gar nicht soweit auseinander. Ein wenig Vorbereitung auf den Urlaub hier, ein paar Fremdsprachenkenntnisse der Angestellten dort, ein friedlich/freundlich/tolerantes Miteinander allgemein - und schon ist alles perfekt.
Chinesisch ist touristisch betrachtet sicher (noch!) ein Exot - aber warte mal die Entwicklung der nächsten Jahre ab.
Japaner sprechen m.W. nur dann Englisch, wenn sie es beruflich benötigen und sind ansonsten auch heute noch (oder wieder) sehr "traditionell". Und auch in der Geschäftswelt "verlangen" sie häufig "japanisches Verhalten" von ihren "westlichen" Partnern. Das sind jedenfalls Erfahrungen, die ich machen konnte.
Viele Grüße und allen hier weiter eine sachliche Diskussion (solche Themen "entgleisen" leider gerne) wünscht, Holger