Reisen oder sparen?

Meine erste eigene Reise habe ich mit 16 nach London gemacht. Bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich meine für die 5 Tage hatte ich, bei bezahlter Unterkunft, eine Reisekasse von 40 oder 50 Euro.

Trotz deutlich höheren Budgets war kein weiterer Besuch Londons auch nur annähernd so spannend und aufregend wie dieser erste.

Ich bin dann mit 24 nach Singapur gegangen und blieb dort fast 9 Jahre, in der Zeit hätte ich locker ein sehr solides Eigenkapital für eine Eigentumswohnung sparen können. Ich habe mich aber entschieden lieber Asien kennen zu lernen und ich bereue nicht einen Cent den ich dafür ausgegeben habe.

Daher ist mein Ratschlag ganz klar „Reise, Reise und Reise noch mehr denn die Welt ist viel zu groß für dieses kurze Leben“.

Also ich sollte wahrscheinlich auch mehr zurücklegen, aber irgendwie reise ich zu gerne Man sollte es ausnutzen, wenn man jung und gesund ist...  wer weiß, was in 20 Jahren, 10 Jahre, 3 Jahren oder übermorgen ist!!

Ich glaube ich kann sagen, dass ich wohl schon mehr als andere in meinem Alter gesehen habe. Bezahlt habe ich mir immer alles selbst.

Hach, die Welt ist einfach zu groß und schön

Vielleicht hilft ja auch dieser Thread weiter...

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Warum soll man nur sparen, rennen,

man muss sich auch mal etwas gönnen,

was nützt denn all das Gut und Geld,

wenn man nichts erlebt auf dieser Welt!

Die Erben lachen sich ins Fäustchen

übers hart erspartes Häuschen.

Sie schlagen sich die Köpfe ein,

denn jeder will der Erbe sein.

Darum nehme an den Rat,

weil's letzte Hemd keine Tasche hat!

Ich persönlich halte weder von " reisen, reisen, reisen" noch vom "sparen, sparen, sparen" etwas. Man sollte einen gesunden Kompromiss finden. Ich kenne Leute aus meinem langjährigen Umfeld die früher viel Geld für Urlaub in exotischen Ländern ausgegeben haben,

damit auch oft geprahlt hatten, und heute wenn die Waschmaschine defekt ist einen Kredit für eine Neue aufnehmen müssen.

Andere wieder haben jetzt ein dickes Bankkonto, sind aber gesundheitlich nicht mehr in der Lage, Flugreisen zu unternehmen. (Welch Glück für die Erben.)

Wir sind diesen Kompromiss gegangen und es hat prima geklappt. Würden es jederzeit wieder so handhaben.

@ Yulchen. Lies mal meinen Bericht :'Leute reist in jungen Jahren'!

Ich bin ja schon lange im Rentenalter, war aber auch mal jung .

Habe zwar nicht studiert, sondern eine Lehre gemacht (und immer weiter gelernt, studiert). War nach der Lehre 2 Jahre in der Schweiz.

Am Anfang war kein Urlaub, oder nur ins Weserbergland drin.

Dann ab 27 (meine Frau/Freundin 17) ging es mit den Reisen los. In Kipfenberg angefangen, dann Schweiz, Tunesien, Marokko,Griechenland, Amerika, Asien und weiter durch die ganze Welt.

Das Geld aber immer zusammen gespart. Für den Urlaub (das Wenigste) auch an später gedacht. Keine Schulden gemacht. Nicht Essen gegangen.

Ich schweife ab. Wenn das Geld für den Urlaub zusammen gespart ist, reisen!!! Aber auch an später denken. Jetzt im Alter, wo ich mir alles leisten kann, habe ich /wir keine Lust mehr Weltreisen zu machen. Sind bequem.

Was wir jetzt aus Bequemheit machen (Wohnen in HH, 20 Minuten zum Kreuzfahrt Terminal) sind Kreuzfahrten, gehe an Bord, beziehe meine Kabine, sehe jeden Tag ein anderes Land, eine andere Stadt.

Gruß

Siegi

Wobei man aber auch überlegen sollte: ist es schon Geiz oder Sparen? Bei gelegentlichen Restaurantbesuchen bleibt natürlich schon mehr "hängen", als wenn man mehrmals pro Woche (aus Faulheit) essen geht.

So unterschiedlich die eigenen Lebensentwürfe und damit auch verständlicher Weise die Meinungen zu diesem Thema sind, gibt's doch so etwas wie einen gemeinsamen Nenner: Keine Schulden machen. 

Unser System ist doch leicht zu durchschauen: Wir geben Dir Geld, aber nur so viel, dass Du keine blöden Einfälle hast, sondern brav im Hamsterrad Deine Runden drehst. Die Werbung lockt, die gesellschaftlichen Zwänge drücken. "Wie jetzt? Du wohnst zur Miete? Bei Deinem Gehalt?" oder "Das ist aber kein standesgemäßes Auto!" Und dann geht man eben an seine finanziellen Grenzen, und das tut fast jeder. 

Und wenn das eigene Geld nicht mehr reicht, dann leiht man welches. Heutzutage kommt man sehr leicht an Privatkredite. Und die sind ein perfektes Mittel, um angepasste und gefügige Schafsköpfe zu erzeugen. Wen die Kreditschuld drückt, der bricht nicht so leicht aus der Herde aus. Blök!

Meine Theorie ist: Wer sich in jungen Jahren die Welt ansieht, hat die Chance andere Lebensrealitäten kennen zu lernen. Der wird sehen, dass es Länder gibt, wo es ganz normal ist, dass drei Generationen in einer Blechhütte wohnen und hat die Möglichkeit zu erkennen, wie oberflächlich es ist, sich durch seinen Besitz zu definieren. Das meinte ich mit Persönlichkeitsbildung.

Dafür muß man aber nicht wirklich in ein Land der Dritten Welt reisen, um das festzustellen. Aber auch dort gibts Arm und Reich.