Sammelthread: Alle Fragen u. Szenarien zu Covid19 - Welche Rechte habe ich als Reisender?

@jlechtenboehmer sagte:

Leider hast du es nun immer noch nicht verstanden - es geht nicht um Solidarität mit irgendwelchen Veranstaltern sondern um selbige mit anderen Reisende, die am Ende im Regen stehen weil sie aus Solidarität mit den Egoisten einen Gutschein akzeptiert haben .

Vielleicht bedarf es in Punkto Solitarität aber auch Gerechtigkeit und Vorbilder auf Politikerebene.

Fangen wir doch mal bei den Leuten an, die diese Gutscheinaktion beschlossen haben und schicken sie in Kurzarbeit und geben ihnen anstatt ihrer nächsten Diätenerhöhung Zwangsgutscheine. Freiwillig wird sicher niemand auf die Diätenerhöhung verzichten, weil es ja Gott sei Dank gesetzlich verankert ist. Da fällt mir gerade ein, warum kann man bei der Reisegutscheinaktion Gesetze urplötzlich und ruckizucki umgehen ?

So ziemlich jeder ist bereit zu verzichten, nur eben nicht alle

Weil du eben noch nicht verstanden hast, wer die Gesetze macht.

Gesetze schreiben teuer eingekaufte externe Berater, Rücksicht nehmend auf die Eingaben der zahlreichen Lobbyisten.

@haberling sagte:

Weil du eben noch nicht verstanden hast, wer die Gesetze macht.

Du solltest lesen und nicht wirres Zeugs reden !

Die einen machen Gesetze und die anderen beschließen Sie

Ich rede von denen, die Gesetze beschließen und mir ist durchaus bewußt "wer" die Keimzelle von Gesetzen ist

Man umgeht nicht, man passt an, Holly-man.

Beispielsweise den Mieterschutz, die Kriterien des Insolvenzantrags, die Steuervorausszahlungen etc.

Ich denke, das ist in etwa die von jlechtenboehmer geforderte Solidarität. In dieser Krise gibt es fast nur Verlierer, die Politik wird sich an ihrem Umgang damit messen lassen müssen.

Aus meiner Sicht ist es leicht übertrieben, wegen dieser Gutscheingeschichte ein Fass aufzumachen als würde der Sonnenaufgang nach Westen verlegt ...

Naja, sobald derartige "Anpassungen" in der Vergangenheit geschlossene zivilrechtliche Verträge zulasten einer nichtstaatlichen Vertragspartei verändern, ist Kritik daran absolut angemessen. Wir sind hier ja schließlich keine Bananenrepublik. Von daher ist eine verfassungskonforme diesbezügliche Gesetzesänderung auch gar nicht möglich. Das sollte auch das sog. Corona-Kabinett wissen, das mit einer derartigen Gesetzesänderung lediglich auf Zeit spielt, bis das Verfassungsgesetz gegenteilig entscheidet in der näheren Zukunft nach 2021.

Gibt es Meinungen zu §321 BGB "Unsicherheitseinrede"?

Wenn Veranstalter jetzt Anzahlungen fordern für Reisen im Mai, die vielleicht nicht stattfinden - das Verfahren wird hier wird empfohlen

https://www.rtl.de/cms/nach-gutschein-loesung-der-bundesregierung-fuer-urlauber-das-raten-rtl-reiseexperten-4517382.html

Musterbriefe kursieren schon, ggf. müsse man seiner Bank oder Kreditkartenorganisation (eingeschrieben mit Rückschein) ebenfalls mitteilen, dass man den Betrag zurückbehält und das Geld keinesfalls ausbezahlt werden darf.

https://www.diepresse.com/5786975/verbrauchershyschutzer-rat-reisen-jetzt-nicht-zu-bezahlen

@vonschmeling sagte:

Ich denke, das ist in etwa die von jlechtenboehmer geforderte Solidarität.

Die von mir geforderte Solidarität zielt in erster Linie dahin, das sich nicht die ersten durch Auszahlungen schadlos halten und dann durch eventuelle Insolvenzen für die Gutscheinbesitzer der Kuchen gegessen ist.

In zweiter Linie denke ich in Folge an eine Gefährdung von Arbeitsplätzen und Vernichtung einer ganzen Branche, die den Steuerzahler - und damit selbstverständlich auch den Ausgezahlten - wohl um einiges mehr kosten würde als den einzelnen aktuell das bezahlen der nächsten Reise mit einem Gutschein statt mit Bargeld.

Und zum dritten denke ich an ein darauf folgendes Oligopol oder gar Monopol auf dem Reisemarkt. Das letztendlich jeden für jede einzelne folgende Reise mehr zahlen lässt als wenn er in dieser Situationen auf seine vermeintlichen Rechte mal pfeift und sich mit dem begleichen seiner Ansprüchen in etwas anderer Form zufrieden gibt - ein Schaden entsteht im dadurch jedenfalls nicht. Zumindest nicht in finanzieller Form. Für eventuelle seelische Schäden am eigenen Selbstbewusstsein - weil man sich doch nicht durchgesetzt hat - kann ich nicht garantieren

Hallo, wir haben für 9. Mai 2020 1 Woche Teneriffa über XFTI gebucht , ich weiß das da kein kostenloses stornieren möglich ist, aber nun meine Frage- hat wer in den letzten Tagen ebenfalls mit XFTI seine Reise nicht antreten können und da eine kostenlose Stornierung oder Umbuchung erhalten?????

@josefin0815 sagte:

Betroffen sind wir halt insofern, da wir halt bis morgen eine Entscheidung treffen müssen ob wir eine Stornierung mit 20% machen (ca. 460 Euro) . Nach diesem Termin verlagert sich das Risiko 100% zu bezahlen und nicht wissen was man wann überhaupt bekommt enorm.

Bei quasi gleichem Szenario haben wir umgebucht auf Dezember (auch Ägypten).

Setzt natürlich Zustimmung des Arbeitgebers voraus. Vllt ist das irgendwie noch machbar.

Für uns war ebenfalls wichtig, die Restzalung nicht jetzt leisten zu müssen, aber stornieren und Anzahlung zurückfordern wollten wir auch nicht.

So wird jetzt die Restzahlung erst im November fällig, sollte bis dahin tatsächlich noch keine Reise möglich sein, kann man neu entscheiden.

Der HC Mitarbeiter am Tel. sagte mir, ich könne davon ausgehen, dass es im Mai noch keine Reisen gibt.