• Starliner
    Dabei seit: 1170720000000
    Beiträge: 840
    geschrieben 1186470310000

    Wenn mich in den USA jemand mit "Nazi-Vergangenheit" in Verbindung bringen würde,würde ich ihn einfach mal fragen obe er ebenso in "seiner Vergangenheit" etwas von General Custer und Wounded Knee gehört hat...oder von der Vergangenheit der Südstaatler mit den Sklaven damals...-aber DAS ist natürlich dann etwas "ganz anderes"...!Jeder sollte erstmal vor seiner eigenen Türe kehren oder den Mund halten!

    Ich habe auch das Gefühl daß sich solche Töne verschärfen,je weniger man mit "dem anderen" Kontakt oder Beziehung hat -

    ich wohne hier im Grenzbereich zu den Niederlanden und gerade hier gibt es so gut wie keine Nationalitäten-Probleme miteinander,im Gegenteil !

    Beide Länder,bzw.deren Bürger, tun alles um ein gut-nachbarschaftliches Verhältnis zu haben und zu pflegen.Es gibt gemeinsame Projekte,Polizei die auch,im Rahmen eines Abkommens,im jeweils anderen Land Dienst tut und ganz selbstverständlich akzeptiert wird,grenznahe Kindergärten die auch die jeweils andere Sprache mit einbeziehen/lehren...-da gibt es sehr viel,und das wird auch umgesetzt !

    "Idioten" gibt es (auf jeder Seite!) immer,und meist sind es die,die am wenigsten über die anderen wissen oder verstehen wollen !

    Viele Grüße vom Niederrhein

    Jürgen

    Don`t worry - be happy...!
  • Bulgarienfan
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    geschrieben 1186476426000

    Im Gegensatz zu einigen anderen finde ich den Thread sogar sehr gut. Schließlich passiert es vielen Deutschen im Urlaub, dass sie wegen der Vergangenheit angemacht werden.

    Das ist mir von Engländern oder Russen noch nicht passiert, gelegentlich machen aber Bulgaren Anspielungen, allerdings nicht sehr agressiv. Mir helfen da meine Geschichtskenntnisse. So weiß ich von Dimitroff eben mehr als nur dass er den Nazis im Reichstagsprozess eine Nase gedreht hat. Er war Mithelfer Stalins bei dessen Säuberungen und ist bei der Errrichtung des Kommunismus in Bulgarien durch Ströme von Blut gewatet. Das deute ich dann vorsichtig an.

    Ganz allgemein empfehle ich folgendes Argument: Es gibt wohl kein Land auf der Welt, dass die Vergangenheitsbwältigung so ernsthaft betreibt wie Deutschland. Da können sich einige andere (da kann man dann die Nationalität des "Angreifers" ins Spiel bringen) eine Scheibe von abschneiden.

    Also nicht nur "ihr habt doch auch", sondern zusätzlich, "aber im Gegensatz zu uns gebt ihr das nicht zu".

    Ich suche nicht unbedingt Streit, abere anmachen lasse ich mich nicht. Es sei denn, ich bin hoffnungslos in der Unterzahl. ;)

    Gruß

    Manfred

    Einmal Bulgarien - immer Bulgarien! Once in Bulgaria - forever in Bulgaria! Веднъж в България – завинаги в България! Однажды в Болгарии – навсегда в Болгарии!
  • FrauSchulz
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    geschrieben 1186477695000

    @Erika: Sicherlich liegt der Vorfall 20 jahre zurück. Ich musste aber einen Einstieg finden, um den Thread in die richtige Bahn zu lenken. Und das ging halt nur anhand des von mir erlebten Beispieles. Eine Diskussionen über Deutsche zB. die Sockendiskussion, Kleidung usw. war nicht meine Absicht. Mich interessiert halt speziell diese Schiene. Und wie du siehst, ist es brandaktuell und lange nicht vom Tisch. Da spielet mein "Vorfall" der 20 Jahre zurück liegt eine nur untergeordnete Rolle. Es ist pure Realität - auch jetzt noch, wie sich zeigt.

    Außerdem finde ich, dass es ein Thema ist, vor dem man sich nicht verschließen sollte. Es geht hier um die pure Darlegung von Ereignissen und Erlebnissen im Urlaub und ich bin froh, dass viele User und vor allem salvamor dieses unterstützt. holzmichel hat sicherlich damit Recht, dass es uns nicht weiterbringt. Aber es sollte zumindest zum Nachdenken anregen.

    LG

    *** The Stars and Stripes forever! ***
  • maran-08
    Dabei seit: 1179964800000
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    geschrieben 1186483202000

    @FrauSchulz sagte:

    ....

    Außerdem finde ich, dass es ein Thema ist, vor dem man sich nicht verschließen sollte. Es geht hier um die pure Darlegung von Ereignissen und Erlebnissen im Urlaub und ich bin froh, dass viele User und vor allem salvamor dieses unterstützt. holzmichel hat sicherlich damit Recht, dass es uns nicht weiterbringt. Aber es sollte zumindest zum Nachdenken anregen.

    LG

    Hallo,

    es ist vor allem ein Thema, dem man sich gar nicht verschließen kann, wie an den zahlreichen Beispielen des Erlebten sehen kann. Es ist so gegenwärtig, wie es nur sein kann.

    Das heißt nicht, dass ich das gut finde. Im Gegenteil. Mir wäre auch lieber, man könne sich irgendwo in der Welt als Deutscher "outen", ohne damit rechnen zu müssen, negative Reaktionen zu ernten. Es passiert ja Gott sei Dank nicht sehr oft.

    Nicht wir sind diejenigen, die damit aufhören müssen, sondern diejenigen, die uns immer wieder durch spitze Bemerkungen oder "Scherze" (die gar keine sind) belasten. Diese Bemerkungen und Scherze helfen uns auch nicht.

    Aber es scheint wirklich so zu sein, dass es in vielen Ländern offensichtlich überhaupt kein Problem ist, auch 2007 Deutsche in dieser Art anzusprechen.

    Starliner hat gesagt, wie er reagieren würde, wenn man ihn in den USA mit der Nazi-Vergangenheit in Verbindung bringen würde. Dazu ein Beispiel der unterschiedlichen Sichtweisen:

    In einer großen deutschen Zeitung stand ein etwas ironischer Kommentar darüber, dass in irgendeiner Stadt in den USA jetzt das soundsovielte Holocaust-Memorial eingeweiht wurde. Dabei wurde gleich die Frage gestellt, warum man nicht z.B. in Castrop-Rauxel ein American Indian Memorial, oder in Köln ein Black-People-Memorial aufstellen würde, in Gedenken an die vielen Indianer und an die Afro-Amerikaner (oder wie darf man sagen ?), die in den USA umgebracht wurden.

    Der Redakteur dieses Artikels bekam darauf hin böseste Mails mit Drohungen und wüsten Beschimpfungen und mit dem Hinweis, dass er sich in den Staaten bloß niemals sehen lassen soll.

    Gruß, Hardy

  • Holzmichel
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    geschrieben 1186484108000

    @FrauSchulz sagte:

    Außerdem finde ich, dass es ein Thema ist, vor dem man sich nicht verschließen sollte.

    Es geht hier um die pure Darlegung von Ereignissen und Erlebnissen im Urlaub

    FrauSchulz,

    ich "verschliesse" oder besser noch "fürchte" mich deshalb vor diesem Thema, weil ich der Überzeugung bin, dass es nicht nur bei einer reinen Darlegung von Erlebnissen bleiben kann.

    Wenn wir unsere Erlebnisse hier schildern, dann muss - aus meiner Sicht - auch eine Diskussion darüber zugelassen werden, die frei von jeglichen Zensuren ist !

    Aber wir wissen alle, dass sowas niemals möglich sein wird.

    Denn keiner von uns könnte dann verhindern, dass vielleicht auch die "Extreme" hier im Thread eine "Nische" findet!

    Und wir uns auf Diskussionen einlassen!

    Wobei ich persönlich sogar - jetzt mal gesamtgesellschaftlich gesehen - eine sachliche, klare und überzeugende Argumentation besser finde als strikte Verbote oder spontane Gegendemo`s teils mit Gewaltpotential.

    Aber ich weiss auch, das sowas nicht realistisch ist.

    Ich will jetzt aber nicht mehr der "Störenfried" in Eurem Thread sein und nur rummeckern.

    Ich wollte nur erklären, warum ich diese Diskussion nicht mag.

    Im Übrigen hat das auch nichts mit irgendwelchen Vorbehalten gegen irgendeinen User oder Admin hier zu tun - das solltet Ihr wissen !

    Werde jedenfalls gerne weiter mitlesen, vielleicht mich auch hier oder da äussern.

    mit besten Grüssen

    Euer Erwin

  • FrauSchulz
    Dabei seit: 1168992000000
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    geschrieben 1186484644000

    @holzmichel: Dem gibt es nichts hinzuzufügen.

    Ich hoffe, dass alles weiter im erlaubten Rahmen bleibt. Die Erlebnisberichte sind für mich schon sehr interessant.

    Schön, dass du trotz Bedenken im Stillen weiter dabei bleibst.

    LG

    *** The Stars and Stripes forever! ***
  • salvamor41
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    geschrieben 1186486000000

    Ja, es gibt heute wie vor 20 Jahren einen großen Diskussionsbedarf zu diesem Thema.

    Bulgarienfan schrieb, daß es wohl kein Land auf der Welt gibt, das die Vergangenheitsbewältigung so ernsthaft betreibt wie Deutschland. Dem kann man ganz sicher ohne Einschränkungen zustimmen. Wenn die Deutschen was machen - ob Untaten oder später deren Bewältigung und Wiedergutmachung - dann machen sie es richtig! Das reicht von ideeller bis zu finanzieller Wiedergutmachung. Von allem reichlich, und von sehr, sehr viel gutem Willen getragen! Daß es auch Bewältigungsversuche durch Leugnen und Verdrängen gibt, ist eine Randerscheinung, nicht mehr!

    Leider werden die Bewältigungsversuche nicht überall im Ausland honoriert. Teils gibt es immer noch Versuche, die Vergangenheit aufrecht zu erhalten, weil man sich finanzielle Wiedergutmachung verspricht. Teils werden dumme Vorurteile bemüht, um platte Witzchen über die Deutschen zu reißen. Dazwischen gibt es eine große Grauzone von Aversionen gegen uns Deutsche.

    Ob wir wollen oder nicht, ob wir das gerecht oder ungerecht empfinden, wir müssen uns mit der Realität auseinander setzen. Und diese Realität kriegen wir nicht weg, wenn wir uns Auge um Auge, Zahn um Zahn mit entsprechenden Gegenbeispielen revanchieren, auch wenn das objektiv gerechtfertigt wäre. Eine Deeskalierung entsprechender Vorfälle wird nach meiner Meinung nicht dadurch erreicht, daß man sein Gegenüber in tiefgründige Gespräche verwickelt, sondern indem man die Situation elegant abfedert und das Gespräch auf ein anderes Thema lenkt. Nicht provozieren lassen ist die Devise! Wenn mein Gegenüber merkt, daß ich mich über ihn ärgere, hat er sein Ziel erreicht. Wenn ich ihm aber durch mein Verhalten signalisiere: "Was Du gerade von Dir gegeben hast, ist für mich nicht wert, darüber zu diskutieren. Ich nehme es nicht ernst!", dann wird er sich womöglich beim nächsten Mal überlegen, ob es das wert ist, beim nächsten ZUsammentreffen mit einem Deutschen wieder ein solch dämliche Bemerkung zu machen.

    Wie gesagt, richtig bösartige Aggression gegen mich als Deutschen habe ich in den letzten zwanzig Jahren nicht mehr erlebt. Wenn ich ihr begegnen würde, würde ich einfach weggehen.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • salvamor41
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    geschrieben 1186486687000

    Gerade erinnerte ich mich an ein hochinteressantes Gespräch, das wir in Paraty/Brasilien abends in der Pousada mit einem jungen jüdischen Paar, beide Intellektuelle, aus Chile geführt hatten. Beide Großeltern waren in den 30er Jahren vor den Nazis nach Argentinien, später nach Chile geflohen, weil sie befürchteten, inhaftiert zu werden.

    Beide sprachen kein Deutsch, hatten das Land ihrer Vorfahren noch nie besucht, waren aber sehr gut informiert über alles, was sich in Deutschland politisch abspielt. Wir hatten sie bewußt auf dieses Thema nicht angesprochen, aber sie äußerten von sich aus große Genugtuung über die demokratischen Entwicklungen und meinten, daß ähnliche Vorfälle wie im "Dritten Reich" inzwischen völlig undenkbar seien.

    Auch das gibt es!

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • FrauSchulz
    Dabei seit: 1168992000000
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    geschrieben 1186486968000

    @salvamor41: Man kann dieses nur hoffen.

    LG

    *** The Stars and Stripes forever! ***
  • Dylan
    Dabei seit: 1184630400000
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    geschrieben 1186488850000

    Zu Zeiten des geteilten Deutschlands wurde ich im damaligen Leningrad von Alt und Jung gefragt, aus welchem Deutschland ich kommen – ob aus Ost oder aus West?

    Ich antwortete, dass ich aus Deutschland-Ost komme.

    Die Alten lobten es, da in Deutschland-West die ganzen alten Nazis leben würden und in Deutschland-Ost nur die Guten Deutschen leben.

    Die Jugendlichen jedoch wollten nach dieser Antwort nichts mehr mit uns zu tun haben. Sie orientierten sich mehr nach den Touristen aus Deutschland-West. Die hätten wenigstens ordentliche Jeans-Klamotten und ordentliches Geld.

    Zum Teil ist bei den älteren Menschen in den ehemaligen Ostblockstaaten diese Frage, ob "East-Germany" oder "West-Germany", immer noch sehr relevant.

    Dies ist mein persönlicher Eindruck oder meine persönliche Meinung oder meine persönliche Erfahrung und muss nicht mit den Eindrücken oder den Meinungen oder den Erfahrungen anderer Personen übereinstimmen oder entsprechen.
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