@ Mariechen
Eine interessante Diskussion, die Du hier losgetreten hast. Voll aus dem Leben gegriffen, wie die starke Resonanz zeigt.
Ich möchte versuchen, Dir aus meiner Berufserfahrung heraus ein paar allgemeine Tipps zu geben. Um wirklich raten zu können, was konkret zu tuen ist, müßte man die Situation bei Dir vor Ort besser kennen.
Du bist natürlich erst einmal in einer Situation, von der die meisten nur träumen können: u n k ü n d b a r!! Wer ist das schon? Ein Pfund, gerade in der jetzigen Zeit! Aber auch eine gute Basis, Dein Problem zu lösen.
Eigentlich löst man ein solches Problem mit dem Werkzeug der Ratio und der Planung. Davon sind auch Waldschrat, elkerom und meltta in ihren Beiträgen richtigerweise ausgegangen. Aber immer, wenn Vorgänge der Sachlichkeit entgleiten und ins Emotionale abgleiten, greift bloße Ratio nicht mehr. Und das Problem, das Du mit Deiner Chefin hast, ist ein irrationales.
Wenn Du kündbar wärst, würde ich Dir grundsätzlich zu einer konfliktfreien Vorgehensweise raten, denn in fast allen Fällen sitzt der Vorgesetzte am langen Hebel. Es sei denn, Du wärst für die Firma unverzichtbar.
In Deiner Situation wirst Du, so fürchte ich, schon ein gewisses Konfliktbewußtsein entwickeln müssen. Ich würde zuerst noch einmal das Gespräch unter vier Augen mit ihr suchen und Dein Problem offen schildern. Sollte sie nicht darauf eingehen, würde ich ihr sagen, daß sie sicher damit einverstanden ist, daß Du das
Problem schriftlich!! der vorgesetzten Stelle schilderst. Schriftlich deshalb, weil das gesprochene Wort nach aller Erfahrung Schall und Rauch ist, während Schriftliches einen verbindlichen Charakter erhält. Möglicherweise wäre es Deiner Chefin gar nicht recht, wenn sich jemand über sie bei der vorgestzten Stelle beschwert. Wenn von dort keine oder eine negative Nachricht kommt, würde ich den Betriebsrat ebenfalls schriftlich einschalten. Wenn Du zu keinem positiven Ergebnis kommst, bleibt nur, Dich aktiv um eine Versetzung zu bemühen oder der offene Konflikt mit Deiner Chefin. Dann beginnt ein schmutziger Nervenkrieg, auf den Du gewappnet sein mußt, der aber zur Folge haben könnte, daß Deine Vorgesetzte von sich aus auf Deine Versetzung dringt, um Dich "Störenfried" los zu werden.
Es gibt auf Dauer für Dich nur die drei Varianten: sie lenkt ein, Du lenkst ein und läßt alles mit Dir geschehen oder Du verläßt die Abteilung. Ich kann Dir zu der Variante 2 nicht raten, die führt auf Dauer unweigerlich zur so genannten kognitiven Dissonanz mit Magengeschwüren, Schlaflosigkeit und ähnlichen Symptomen.
Der erste Ärger ist der kleinste! Führe die Angelegenheit umgehend einer Entscheidung zu!
Denn: W a s h a s t D u w i r k l i c h z u v e r l i e r e n?
Du weißt, wie ich es meine!?