Wir leben immer mehr in einer Welt, in der getestet, geprüft, begutachtet und bewertet wird. Kaum noch ein Furzkissen im Funshop, das nicht ein TÜV-Siegel trägt, wann sich die Stiftung Warentest mit Sexspielzeug beschäftigt, ist wohl nur eine Frage der Zeit (falls sie das nicht schon getan haben). Wenn es nach den Tests ginge, dürften wir alle nur noch die Testsieger kaufen oder die Hotels mit den meisten Sonnen, der besten Empfehlungsquote buchen. Folge: wir hätten einen Monopolmarkt, Konsequenz: der Testsieger braucht, da die gesamte Konkurrenz pleite gegangen ist, sich um Erhaltung oder Verbesserung der Qualität nicht mehr zu kümmern, das Produkt würde schlechter. Ähnlich mit den Hotels. Gottseidank sind wir noch keine Maschinen, die die Punkte addieren und dann immer das Produkt mit der höchsten Punktzahl wählen.
Warum kommt es denn dazu, daß erfahrene HC-User auch in Hotels gehen, die gar nicht so toll abschneiden? Ganz einfach, es spielen subjektive, unbewußte Faktoren mit, die die Wahl abseits von Bewertungen, Tests, TÜV und Tralala beeinflußen. Das kann schon der Name des Hotels sein, irgendein Feature im Katalog, das ins Auge sticht, weil ich das Hotel schon mal im Fernsehen gesehen habe usw. Dann bucht man u.U. gegen den Wind, also trotz schlechter Kritiken usw. Und berichtet stolz im HC, daß man trotz der "Miesmacher" einen tollen Urlaub hatte.
Hier gebe ich Andrea recht: die Einstellung macht es. Das kann sogar Trotz sein: das Hotel soll soooooo schlecht sein? Das wollen wir doch mal sehen....
Ich denke schlußfolgernd, wir sollten den Einfluß der Bewertungen nicht zu hoch ansetzen. Es ist eine feine Sache, daß sie es gibt, sie können im Zweifelsfall eine Entscheidungshilfe sein. Aber zu guter Letzt, "at the end of the day", bucht doch jeder nach seinen Kriterien. Nur mancher merkt das nicht .
Mit TÜV-getestetem Gruß, Peter