@Hardy01 sagte:
Ein eventuell zu hohes Gehalt eines Bahnvorstandes dürfte wohl nicht der Grund für den Streik sein, jedenfalls habe ich noch nicht von der Forderung gehört, dass der Bahnvorstand sein Gehalt senken soll.
Das wäre mal eine Aktion. Gewerkschaften und Politik haben diverse Male auf den Umstand der extrem steigenden Vorstandsgehälter hingewiesen!
@Hardy01 sagte:
Man muss überlegen, ob die Einführung der 35 oder 38,5 Stunden Woche generell sinnvoll war. Es hat sich herausgestellt, dass die durch geringere Arbeitszeit oder auch Altersteilzeit angestrebten Ziele, neue Abeitsplätze zu schaffen, von den Firmen so umgangen wird, dass keine neuen Arbeitsplätze entstehen.
Hier gibt es tatsächlich unterschiedliche Ansichten, die wahrscheinlich alle richtig oder falsch sind. Zählt man noch den Vorwurf des vielen Urlaubes dazu, muss man auch die Seite der Freizeit- Reisewirtschaft sehen. Beim 15 Tagen bezahlten Urlaub und eine 50-60 Stunde -Woche wüsste ich nicht, wie sich beide Zweige in Deutschland entwickelt hätte.
@Hardy01 sagte:
Das sehe ich positiv für den Standort Deutschland.
Soziale Unausgewogenheit bis zu Unruhen, Ansteigen der Ergebnisse von extremistische Parteien in Folge von Lohndumping und das Auseinandergehen von Arm und Reich kann ich nicht als positiv für den Standort erkennen. Insbesondere wenn geringe Löhne bzw.Lohndumping für eine Region/Land positiv wären, hätten wir in Ostdeutschland eine floriende Wirtschaft. Es ist aber genau umgekehrt. Da wo das Lohnniveau am höchsten ist, geht es auch der Wirtschaft am Besten. Des Weiteren verliert ein Industrieland, was Lohndumping betreibt sehr viel Know-How. Die fähigen Leuten kommen auch in anderen Ländern unter, wo angemessen bezahlt wird. Und ich meine nicht nur den sogenannten Elitebereich. Auch in handwerklichen oder Dienstleistungsbereich. Krankenpflegepersonal geht derzeit nach Skandinavien. Handwerkliche Berufe nach Kanada oder Dänemark.
@Hardy01 sagte:
Na ja, dass lasse ich nicht gelten ... Ist doch schon längst eingetreten. Was ist - sich vernünftig wehren ? Etwa das, was die Bahnleute derzeit machen ? Sogar andere Gewerkschaften distanzieren sich mittlerweile von der GDL
Die anderen Gewerkschaften? Die sehen ihre Felle davonschwimmen, weil endlich mal eine Gewerkschaft aufsteht. Welcher Lokführer geht dann noch zu Transnet etc. Die werden alle bei der GDL eintreten. Deutsche Gewerkschaften sind eher Maulhelden. Das liegt auch an den Mitglieder, wer halt zu feige für seine Forderungen auch mal etwas zu riskieren, muss sich nicht über die Schwäche der Gewerkschaften beschweren.
@Hardy01 sagte:
Deutschland hat in der Welt wieder eine führende Rolle. Darüber sollten wir froh sein.Dennoch - die "goldenen Zeiten" wo Arbeitnehmer den Arbeitgebern ebenbürtig waren, sind zunächst einmal vorbei. Dem muss ich als Arbeitnehmer Rechnung tragen. Der einzelne Arbeitnehmer weiß heute ganz genau, dass hinter ihm möglicherweise dutzende von Arbeitssuchenden stehen, die gern seinen Arbeitsplatz einnehmen möchten. .
Wobei hat Deutschland eine führende Rolle übernommen? Länder wie Spanien die weit weg waren, was den Lebensstandart anbelangt, kommen mit großen Schritten heran. Länder wie Irland sind Deutschland inzwischen voraus. Während Deutschland seine Vorteile, wie eine funktionierendes Sozial- und Gesundheitssystem abbaut, bauen diese Länder so ein System sytematisch auf. Wir haben in Deutschland Fachkräftemangel, das liegt wie bereits gesagt, tw. an dem niedrigen Gehaltniveau. Das ist auch einer der Gründe, weshalb viele ausländische Kräfte lieber woanders hingehen. Wenn Deutschland ein Arbeitnehmerparadies wäre, würde die doch Schlange stehen. Vielmehr kommen zu uns auch eher Kräfte, die nirgendswo nachgefragt werden, aufgrund schlechter oder keiner Ausbildung.
Hardy, der Bahnstreik ist ein Teil aus dem derzeitigen System. Eine etwas gesamtwirtschaftliche Betrachtung sehe ich nicht als Abkommen vom Threadthema.