KNIGGE - sind gute Manieren und Höflichkeit noch zeitgemäß?

Hallo, schönes Thema hier!

Muss mal was zum Stichwort Eltern-Kinder-Erziehung loswerden:

Ich (bis jetzt noch Kinderlos) habe einige kleine Rabauken im Bekanntenkreis. Und wenn ich mir anschaue, wie einige Kiddis schon in jungen Jahren zum Tyrannen werden, stehen mir die Haare zu Berge! "Mutti, mach mal!"

Leider ist das (soweit ich beobachten konnte) ein weit verbreitetes Problem.

Wie soll ich einem Kind beibringen, sich ordentlich zu benehmen, z.B. ältere Leute mit Respekt zu behandeln und einer Omma im Bus den Platz anzubieten, wenn es nicht mal dazu angehalten wird, seine Spielsachen aufzuräumen, beim Essen den Mund zu halten und ein "nein" von den Eltern als solches auch zu akzeptieren (die einfachsten Grundregeln)?

Irgendwie ist da in den letzten Jahren etwas schief gelaufen!

Manches Schlagwort hört sich bei einem Kleinkind noch niedlich an und mancher Trotzkopf wird - um der Ruhe wegen- überhört und wenn gar nichts mehr geht, werden die Flöhe einfach vor die Flimmerkiste gesetzt...

Was ich aber in dieser "antiautoritären" Gesellschaft am schlimmsten finde, ist, dass man sein Kind in der Öffentlichkeit kaum noch tadeln (ein Klaps auf den Po ist ja eh maßlos verpöhnt) darf, ohne gleich böse Blicke oder Kommentare der lieben Mitmenschen zu ernten.

Räumen die Kiddis dann aber im Supermarkt die Regale aus oder hecken irgendwelche anderen Sachen aus, heißt es: falsche Erziehung.

Ich habe die Befürchtung, dass der "Knigge" langsam ausstirbt, weil die Voraussetzungen dafür einfach nicht mehr gegeben sind.

Es wäre schön, wenn ich mich täusche!

@ alle Raucher:

bin auch überzeugter Raucher aus (dummer) Leidenschaft und finde die verschiedenen Meinungen hier sehr interessant.

Habe auch die Erfahrung gemacht, dass Nichtraucher Ihre Einstellung teilweise recht agressiv verteidigen (in Lokalen), aber am schlimmsten benehmen sich die ehemals-Raucher-heute-Nichtraucher-Typen.

Wir, als Raucher, können dem vielleicht entgegenwirken, in dem wir wirklich vorher schauen, ob wir mit unserem Gequalme anderen Mitmenschen den Appetit verderben, Kinder darunter leiden und unsere Kippen nicht da fallenlassen, wo wir

gerade stehen.

Mehr fällt mir dazu auch nicht ein.

Grüsse!

Katja    

Katja 74 wrote:

...und unsere Kippen nicht da fallenlassen, wo wir

> gerade stehen.

...

Ganz übel sind ja die Zeitgenossen, die den Inhalt ihres Autoaschenbechers einfach durch's Autofenster kippen.

Aber genauso schlimm sind diejenigen, die ihre Hunde überall hinsch**ssen lassen. Dabei gibt es bei uns mittlerweile offizielle Hundesch**ssplätze, die aber kaum genutzt werden, da liegen nur ein paar einsame Häufchen rum, der Rest verteilt sich schön auf die Gehwege. Mein Mann hat mal einem (älteren) Hundebesitzer gesagt, dass, wenn der jetzt mit seinem Hund inflagranti von der Bullerei erwischt würde, er 70 Euro Strafe zahlen müsste. Ergebnis war, dass er auch noch wütend ausgeschimpft wurde.

Und Taubenfütterer könnte ich auch ermorden.

Ein schönes Wochenende wünscht

Sambal, die nun endlich Feierabend hat

Katja74

Das "Problem" Kindererziehung hast du völlig richtig erkannt.Ich bin selbst Mutter und Tante von etlichen Neffen und Nichten jeder Altersgruppe.Ich selbst finde,dass mein mitlerweile 12 jähriger Sohn recht anständig ist.Logisch sind wir nicht immer der selben Meinung und er hat auch mal ne freche Gosche an mich ran.Ein NEIN wird auch nicht immer von ihm akzeptiert und ich gebe auch öfters nach.Im großen und ganzen ist mein Sohn aber ein freundlicher Zeitgenosse,der weiß was sich gehört und was nicht.Wenn ich aber z.B. im Supermarkt Kinder sehe,die nach allem grabschen,was in den Regalen steht,platzt mir der Ar....

Wenn die Mütter dann hart bleiben und das Zeug nicht kaufen wollen,werfen sich ja viele der Kiddis auf den Boden und schreien und strampeln.Man sieht den Müttern ihre Scham regelrecht an und oft geben sie dem Frieden Willen nach und kaufen.Das finde ich völlig falsch.Dass in solchen Fällen mit der Erziehung einiges schief gelaufen ist,ist ja klar.

Wenn Kinder schon vom ersten Tag an verwöhnt werden,sich später dann als Tyrannen aufführen,brauchen sich die Eltern nicht wundern.Nur die Eltern sind für das Verhalten ihrer Sprößlinge verantwortlich.

Von mir aus könnt ihr mir jetzt ins Gesicht springen,trotzdem finde ich es nicht schlimm,wenn Kinder mal nen Klaps auf den Po bekommen.Ich habe früher auch mal eine bekommen und lebe noch.Oftmals hilft diese Alternative am besten,als irgendwelche Verbote die oft nicht eingehalten werden.

Hat jemand von euch schon mal "die Supernanny" angeschaut.Die Kinder dort benehmen sich ja wie die Axt im Walde.Statt in solchen Fällen die Erziehungsmethoden der Supernanny anzuwenden,würde ich da ganz anders vorgehen. 

Gruß Silke

Antje, Silke, Katja, Sambal -

Ihr habt sooo viel geschrieben und ich kann nur zustimmen.

Wer diese Regeln ändert, weiß ich auch nicht, z.B. durfte man früher Kartoffeln nicht mit dem Messer schneiden, heute darf man.

Eigentlich sind  Regeln solcher Art eh´ piepegal, da kann man schon nach seinem Gefühl gehen. Es gibt aber aber grundlegende (auch ungeschriebene) Regeln, die das Zwischenmenschliche erleichtern - und die einem auch eine Art Sicherheit geben.

In Edelschuppen fühle ich mich auch nicht wohl. Ich mag nicht, wenn ständig so ein Pingiun hinter mir steht und meinen Teller, die Gläser sowie meine Handhabung des Besteckes beobachtet. Mir genügt Freundlich- und Höflichkeit und angemessener Service. Garantiert dann fällt mir die Serviette auf den Boden oder mir rutscht die Gabel aus der Hand....und fällt geräuschvoll auf den Teller.

Daß Raucher mit guten Umgangsformen den Aschenbecher aus dem Autofenster kippen, glaube ich eher weniger. Nichtraucher schmeißen ihre Coladosen und McDonalds-Tüten aus dem Fenster, ich denke, das sind Leute, die auch auf andere Art rücksichtlos sind - mit Rauchen oder Nichtrauchen hat das wohl weniger zu tun.

Hundebesitzer .... naja, die Tiere müssen sich doch erleichtern, auch wenn es auf dem Bürgersteig und dazu noch direkt vor unserer Haustür passiert! Schließlich zahlen sie Hundesteuer ..... Das bedeutet dann aber auch, daß Raucher die Kippen überall hinwerfen dürfen, denn sie zahlen Tabaksteuer...

Das Thema Kindererziehung - ein weites Feld. Ich denke schon, daß Eltern im Rahmen ihrer Möglichkeiten tun, was sie können, vor allem, wenn es sich um Wunschkinder handelt. Die Fähigkeiten der Eltern sind unterschiedlich. Wenn Eltern im eigenen Kindesalter selbst wenig Zuwendung und Förderung erhalten haben - woher sollen sie dann wissen, wie sie es eventuell anders/besser machen können?

Gruß Erika

HI HI HI zum Thema Hundesteuer habe ich mal einen Superspruch von einer Frau gelesen: ich zahle auch Kirchensteuer und sch...e nicht in die Kirche.

Ein Hund muß irgendwo hinmachen, aber das Herrchen sollte den Haufen wegräumen. Mein Cocker hatte mal im Gehen ein Häufchen im Parkhaus auf dem Weg zu Karstadt fallengelassen. Ich sofort ein Tempotuch raus, das Würstchen weggenommen und in einen Abfalleimer geworfen. Kommentar der anderen Leute, die das mitgekriegt hatten: "Na, wenn das jeder machen würde, gäbe es auch keinen Ärger mit den Hundebesitzern". Eben!

Supernanny ist eigentlich nicht meine Sendung, denn ich sehe die Eltern hier als die Wurzel allen Übels. Neulich habe ich aber doch geguckt. 4 Monate später oder so hieß die Sendung. Rückblick: die schwangere Mutter lag den ganzen Tag vor dem Riesenfernseher, das  Kind drehte am Rad. 4 Monate später, das zweite Kind war da, das Bettchen des älteren war kaputt, durch ein ebenfalls kaputtes Reisebett ersetzt, aber die Mutter lag nun vor einem noch größeren Fernseher. Wahrscheinlich vom Erziehungsgeld angeschafft.

Sorry, aber bei sowas kriege ich das kalte Kotzen!! Entschuldigt bitte diesen Ausdruck, aber mir fällt nichts anderes dazu ein!!!

Jeder hat die Kinder, die er verdient!!!!!!!

Jaja- die Hundesch....- Debatte!

Wie´s der Zufall will, war ich auch Hundebesitzer. "War", weil ich unseren Liebling vor 2 Jahren wegen Krebs einschläfern lassen musste.

Bei einem Cocker mag das mit dem Taschentuch noch funktionieren, aber was macht man, wenn der Hund und damit auch der Haufen grösser ist?

Dann muss man quasi gleich Schippe und Harken mitschleppen, wenn man das Haus verläßt..?

Das Bild stell ich mir witzig vor!

Nee, im Ernst! Wir hatten auch unseren festgetrampelten "Gassi-Weg" und unser Rottweiler war leider nicht in der Lage, auf Kommando zu ...

Als Besitzer eines 60 Kilo-Hundes kann man dann nur darauf achten, dass das "Geschäftchen" nicht unmittelbar auf dem Gehweg erledigt wird und wenn es dann doch mal passiert, muss man halt in den sauren Apfel beissen und das Dilemma beseitigen.

Aber man kann es auch übertreiben!

Es gibt tatsächlich Menschen (bevorzugt Rentner), die in Parks nur darauf lauern, einen Hundehaufenverbrecher zu stellen und ihn gehörig zu belehren, bzw. anzupöpeln. Das sind dann meißtens die, die auch unheimlich viel zum Thema "Kampfhunde" zu sagen haben, obwohl sie einen Boxer nicht von einem Rottweiler unterscheiden können.

Es ist wirklich so, dass man als Hundebesitzer viel Kohle abdrücken muss, um das liebe Tierchen zu versteuern.

Warum eigentlich? Was passiert mit dem Geld?

Wäre es wirklich so ungeheuerlich, einen (der vielen) Arbeitssuchenden bei der Stadt oder dem Ort anzustellen, der sich um Hundehäufchen kümmert?

Ich sehe jeden Tag die Männer in Orange durch die Strassen ziehen und den  nicht-organischen Müll von Leuten aufsammeln, die ihren Dreck (der nicht verrottet) einfach in die Landschaft werfen.

Oder sollte man in der Stadt gleich die Hundehaltung verbieten?

Das dürfte dann dafür sorgen, daß noch mehr arme Kreaturen im Tierheim landen und ein trauriges Dasein fristen.

Katja

Hallo

Zum Thema Hunde und ihre tierische Notdurft kann ich nur sagen,dass sie ja wohl kaum auf die häusliche Toilette gehen können.Ich setze auch irgendwo voraus,dass Hundehalter ihre viebeinigen Lieblinge dementsprechend erziehen,nicht auf dem Gehweg zu kacken.Logisch ist es nicht angenehm,in einen Haufen zu treten.Ich bin oft zu Fuß unterwegs und Haufen auf dem Gehweg seh ich so gut wie nie.Dass Hunde auf Spielplätzen nichts zu suchen haben ist auch kein Thema.

Irgendwo müssen sie aber hin.Es gibt sehr viele Grünstreifen,die von Fußgängern nicht genutzt werden.Wen stört das,wenn dort die Häufchen rumliegen?Ausserdem zahlt man ja auch Hundesteuer und das nicht wenig.Es wird so viel Unrat in die Pampa geworfen,da fällt die Hundekacke doch kaum ins Gewicht.

LG Silke

"KNIGGE - sind gute Manieren und Höflichkeit noch zeitgemäß?"

und eine Diskussion über Hunde und deren Notdurf.... wie geht und

gehört das Zusammen?? Habe ich was verpasst..??

Blues  du hast nichts verpasst!!

Hunde kennen kein Knigge !!        

Hhm, wie krieg ich jetzt wieder die Kurve zum "Knigge".......?

Ah, ich habs!Im übertragenem Sinn sind Hunde und Kinder gleich formbare Wesen, die darauf angewiesen sind, was sie beigebracht bekommen.

Und wenns mit der Grundsatzerziehung nicht funktioniert, kann man von einem Kind/Hund nicht erwarten, dass es/er Damen die Tür aufhält, artig "Danke" sagt oder die unterschiedlichen Bestecke auseinandehält... Naja