Hallo mabysc,
ich hatte in meinen Beiträgen anscheinend nicht deutlich genug geschrieben, das ich selbstverständlich auch von den Politikern einen ständigen Druck auf Peking bzgl. dieses (zumindest kulturellen/sozialen) Genozids erwarte.
Leider schweigt die "Welt" schon nach nur wenigen Tagen und v.a. wirtschaftliche Interessen (auch und gerade) in Deutschland werden wohl für mundtote und chinafreundliche, stromlinienförmigen Athleten sorgen.
In welchem Rahmen wir selber "boykottieren" können? Ganz einfach z.B. in dem wir keinerlei TV-übertragungen von den Spielen ansehen. Die Olympischen Spiele werden u.a. (zu einem nicht geringen Teil!) von Fernsehgeldern finanziert. Sehen Großunternehmen, das niemand ihre Werbung gucken wird, bleiben Veträge für die Chinesen aus - oder werden gekündigt - zumindest aber der Etat deutlich gekürzt.
Deinen Vergleich mit Urlaubsdestinationen kann ich nur bedingt nachvollziehen - halte ich teils sogar für falsch. In Ländern wie z.B. Ägypten hat der deutsche Touri-Boykott nach den diversen Terroranschlägen eher für einen Anstieg des Rückhalts der Terrorzellen innerhalb der Bevölkerung gesorgt. Ich bin hier mal fast gesteinigt worden, weil ich geschrieben habe, das Ägypten-Boykott-Urlauber (und Deutschland ist da nun einmal zahlenmäßig nicht unerheblich vertreten) den Terror in diesem Land durch ihr Wegbleiben unterstützt und gefördert haben - und doch hatte ich recht. Gerade dort ist Tourismus (ähnlich wie in den von Dir genannten Dom.-Rep. und Kenia) ein sehr, sehr wichtiger Wirtschaftszweig - und bricht dieser weg (in Ägypten z.B. ist sind nur die Einnahmen aus dem Suezkanal ein größerer Wirtschaftsfaktor), gewinnen radikale Kräfte nunmal fast grundsätzlich die Oberhand, indem sie arme und teils ungebildete Bevölkerungsteile manipulieren und/oder mit Nahrung, Ideologie und sozialen Einrichtungen versorgen. Die palästinensische Hamas hat eine ähnliche Agitations- und Rekrutierungsgrundlage.
Nein, keinesfalls sollen die Sportler die alleinige Protestlast tragen - aber sie haben mit die besten Möglichkeiten, Proteste zu inzenieren!
weil sie schwarz waren
