Hola,
Noki hat wie immer ausführlich und treffend geantwortet und dem ist nicht größer etwas hinzu zufügen.
Eines ist klar, wer von einer Kompaktkamera auf einer DSLR umsteigt, wird erst einmal gefordert sein. Aber das ist bei allem so, womit man sich zum ersten Mal beschäftigt.
Ich selbst bin leidenschaftlicher Hobbyfotograf und nutze seit nun mehr als 29 Jahren eine Spiegelreflex Kamera (SLR), d. h. seit ca. 3 Jahren eine DSLR.
Bauartbedingt ist nun mal eine DSLR (in der Regel) größer. Aber wenn ich mir so manche Digi-Cam betrachte und diese mit einer Canon 400D vergleiche, scheint mir der Unterschied nicht mehr so groß, was die Abmessungen anbelangt. Ich persönlich brauch schwere Kameras, da ich die Leichtgewichte einfach nicht richtig ruhig halten kann. Aber das ist eine ganz persönliche Sache und sollte wirklich jeder für sich selbst entscheiden.
Eine DSLR macht aus meiner persönlichen Sicht nur Sinn, wenn Du die bildgestalterische Möglichkeit der Schärfentiefe nutzen möchtest oder für unterschiedliche fotografische Anforderungen Objektive wechseln mußt. Wenn Du große Brennweiten nutzt, dann wirst Du ebenfalls um eine DSLR nicht herum kommen. Aber das scheint mir bei Dir nicht der Fall zu sein.
OK – den HABENWILL-Effekt muß man wohl auch berücksichtigen.
Wie Noki schon geschrieben hat, hängt die Qualität der Fotos vom Objektiv. Ich möchte aber auch hinzufügen, daß in Zeitalter der Digitalisierung auch der Sensor Einfluß auf die Qualität einer Aufnahme hat. Wie zu analogen Zeiten die Qualität des Filmmaterials.
Ferner hängt auch die Qualität der Aufnahmen davon ab, wie der Fotograf mit seiner Kamera umgehen kann. Das wird sehr oft verdrängt.
Natürlich kann man eine DSLR’s auch im Programm- oder Vollautomatikmodus nutzen, um sich mit dem neuen Medium anzufreunden. Aber man verläßt sich auf die Bildgestaltung des jeweiligen Kameraherstellers. Wer selbst Kreativ arbeiten möchte, sollte sich intensiv mit der Technik seines Gestaltungswerkzeuges beschäftigen.
Man sollte abwägen, ob man eher Schnappschüsse im Urlaub, auf Veranstaltungen usw. macht und sich dabei weitestgehend auf die Automatik der Kamera verläßt oder ob man tatsächlich bildgestalterisch Einfluß auf sein Motiv bzw. die Aufnahme haben möchte.
Aber man sollte die Kompakten Digitalkameras nicht unterschätzen. Ich kenne einige Hobbyfotografen, die neben Ihrer DSLR auch eine Digi-Cam dabei haben, weil sie die schwerere DSLR nicht zücken wollen. Das sind aber Leute wie ich, die einen Fotorucksack oder Fototasche mitschleppen und diesen nicht immer runter nehmen möchten oder erst gar nicht mitschleppen möchten. Wenn ich an meine Ausrüstung denke, sind das 15kg, die man mitschleppt. Kommt dann noch ein oder zwei Stative dazu, dann ist man schnell bei 18-21kg.
Was die Auslöseverzögerung einer modernen DSLR anbelangt ist das in der Regel nur ein Meßwert, den Du nicht mehr wirklich wahrnimmst, da er sich im Millisekundenbereich befindet. Nur bei älteren DSLR’s, wirst Du die von Noki beschrieben Auslöseverzögerung wahrnehmen. Ich arbeite noch mit einer 20D, ich erfasse das bewegliche Motiv, ich betätige den Auslöser und das Bild ist auf den Chip gebannt. Ausnahmen gibt es, wenn sich der AF täuschen läßt und keinen Fokuspunkt findet. Aber das kann Dir bei einer Digi-Cam ebenfalls passieren.
Den Kostenfaktor sollte man nicht vergessen. DSLR’s sind in der Regel immer teurer in der Anschaffung und haben laufende Kosten, wenn man die Kamera intensiv nutzt. Wenn Du häufig Objektive wechselst, dann wirst Du mindestens einmal im Jahr Deine Cam zu einer Servicestelle geben müssen, die dann eine Grundreinigung des Sensors vornimmt. In der Regel ist es ja so, daß man sich als Einsteiger ein KIT kauft (Body+KIT-Objektiv). Wenn Dich dann die Faszination der Möglichkeiten mit einer DSLR gepackt hat, dann wirst Du schnell an die Grenzen Deiner Kamera stoßen. Dann muß ein externer Blitz her, dann braucht man ein besseres Objektiv, dann braucht man weitere Objektive usw.
Mal abgesehen von der Technik, solltest Du mal losziehen und Dir mal die für Dich in Frage kommenden Kameras in die Handnehmen und auch mal durch den Sucher sehen, bzw. auf den Monitor. Denn die Haptik sollte auch eine Kaufentscheidung sein. Da Du das Gerät ein paar Tage haben wirst und damit arbeiten wirst.
Hier ist auch ein kleiner aber wichtiger Unterschied zwischen DSLR’s und Digitalen Kompaktkameras. Es gibt DSLR’s mit LifeView, aber im Profibereich, noch wird der Sucher zur Bildgestaltung verwandt. Die Digi-Cams haben in der Regel nur LifeView und die Bildgestaltung erfolgt dann über den Monitor. Manche bieten auch ein Sucherfenster an, ich persönlich habe noch keines gesehen, das akzeptable ist. Es ist eben nur eine Notlösung, wenn man aufgrund der Lichtverhältnisse, den Monitor zur Bildgestaltung nicht mehr verwenden kann.
Ich hoffe, ich konnte Dir in Deiner Entscheidung weiterhelfen.
Saludos
Uwe