• winnie1178
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    geschrieben 1185875307000

    Dann ist doch gut wenn es zwei gleichzeitig sagen.. ;)

    Ich denke auch es gibt immer auch zwei Betrachtungsweisen, zumindest bei mir, wenn man in Großstädten unterwegs ist. Die eine ist die subjektive: Fühle ich mich wohl in der Stadt? Gibt es viele Schmierereien? Lümmeln viele junge Männer in Gruppen auf den Strassen herum? Oder dominieren Familien das Bild? Wie zerfallen sind die Häuser? Sind die Plätze und Parks sauber gehalten? Daraus macht man sich eben sein subjektives Bild, was dazu verleiten kann dass man sich in schönenen Umgebungen fast schon zu sicher fühlt oder in nicht so schönen Umgebungen zu ängstlich. Mal ein Beispiel aus Spanien: In Alicante fühle ich mich in manchen Stadtteilen nicht wirklich wohl, weil manches sehr heruntergekommen wirkt und auch viel vermeintlich dubioses Jungvolk umherirrt. In einem typischen Touristenort an der Costa Blanca (Altea z.B.) oder am Mar Menor fühle ich mich subjektiv viel sicherer und wohler, und das obwohl dort mit hoher Wahrscheinlichkeit die Kriminalitätsrate wesentlich höher ist aufgrund organisierter Banden etc..

    Und dann gibt es eben die objektive, wobei ich nicht sicher bin ob die zuverlässlicher ist. Gibt ja heutzutage für alles Statistiken, und ich glaube noch nicht mal dass jede davon gefälscht ist (*g*). Aber sind die Zahlen miteinander vergleichbar? Oder welche Teile der Kriminalität betrifft mich als Tourist in der Stadt? London z.B. gilt als die gefährlichste Stadt Europas. Mag sein dass ich davon als Tourist nicht so viel mitbekomme, weil es mehr Wirtschaftsdelikte gibt als Taschendiebstahl. Rom soll weniger gefährlich sein als Frankfurt oder Berlin - aber jeder weiß, dass die meisten Römer wegen eines Handtaschendiebstahls niemals zur etwas skeptisch-angesehenen Carabinieri gehen. Und so sind die Zahlen eben mit einer mehr oder weniger hohen Dunkelziffer belegt.

  • marina2303
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    geschrieben 1186145283000

    @winnie1178: Ich wusste gar nicht, dass Buxtehude oder Appenzell Millionenmetropolen sind wie z.B. Neapel eine ist... Somit frage ich mich, welche einfältigen Leute denn solche Vergleiche ziehen? Hier sind mir noch keine begegnet....

    Meinetwegen ist Neapel so "gefährlich" wie Berlin, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich auch wirklich gar keine Angst habe, wenn ich Berlin besuche. Auch nicht in Marzahn, Kreuzberg oder sonstwo. Und wenn ich an einer Horde (zwielichtiger) Typen abends hier in Kamen vorbeikomme, habe ich wohl genauso Angst wie in Berlin, Neapel oder Buxtehude. Na ja, ich habe auch meistens nicht die Statistiken der Kriminalitätsraten diverser Städte im Gepäck wenn ich auf Reisen bin.

    Fazit ist: Jeder muss selbst wissen, wieviel Angst er oder sie im Urlaub oder im Leben haben möchte, und so sollte er / sie sich dann eben verhalten. Und Menschen, die denken, dass man in Neapel nicht den Bus verlassen sollte, weil einem dieser dann unter dem Hintern weggeklaut wird, die sollten Neapel dann aber am besten auch nicht bereisen. Oder eben schnell durchfahren auf dem Weg nach Ischia, Capri oder sonstwo. Allerdings verpassen sie dann eben einer der tollsten Städte in Italien, Europa und der Welt. ;o)) (Ist natürlich meine - eben eine subjektive Meinung). Ich habe lediglich versucht die Verbreitung von Vorurteilen hier einzudämmen - für Alessandro (Grüße an diesen! ;o)) (der ja eigentlich angesprochen war), kann ich nicht sprechen, aber da ich ja scheinbar damit angefangen habe das alte Streitthema neu anzufachen, fühle ich mich irgendwie doch auch angesprochen ;o).

  • kruemel1312
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    geschrieben 1186252965000

    Marina2303... ich muss ( gerne ) Dir 100% zustimmen...... :D :disappointed: :D

    Aber jede Meinung ist halt subjektiv,,, ich würde jederzeit wieder nach Neapel fahren... wer halt nicht will soll eben zuhause bleiben...

    Oder Wandern in der Rhön...... :shock1: :p :shock: :D :frowning:

    Kruemel1312 - Rioja und Amarone Liebhaber
  • winnie1178
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    geschrieben 1186388325000

    @marina2303: Überspitzte Äußerungen sind völlig legale Stilmittel der Rhetorik und sollten vom durchschnittlich-begabten Leser ja auch verstanden werden. Also kein Grund Dich aufzuregen.

    Ich bin kein ängstlicher Mensch. Aber mal ehrlich: In Berlin würde ich abends gewisse Ecken sehr wohl meiden. Bei meinem letzten Besuch gab es einige Situationen etwas ausserhalb des Zentrums, wo ich ein mulmiges Gefühl bekommen habe. Sei es in der S-Bahn, einer Seitenstrasse oder in den bekannten Problembezirken. Mir ist nichts passiert, ABER das ist eigentlich auch egal. Es kommt eben aufs Flair an, und wenn dies eher dubios als ansprechend ist weiß ich nicht was ich dort zu suchen habe ausser ich muß zwingend in solche Ecken.

    Ich bin früher gerne abends ausgegangen, auch gerne in der City direkt (ob in Stuttgart oder Berlin). Aber wenn ich sehe was sich derzeit da draussen so tut wenn die Dunkelheit einsetzt, dann habe ich einfach keine Lust mehr. Verschmierte Häuserwände, herumirrende und planlos wirkende Gangs, die nicht wissen was mit der Zeit anfangen und auf Provokationen aus seiend, ein paar wenige bürgerliche Kiddies die sich aus Frust zukiffen. Das alles sind noch lange keine Bedrohungsszenarien aber von einer relaxten Abendentspannung eben weit entfernt. Nur soviel zum Thema Berlin.

    Also heißt es für mich lieber raus in die Natur (im Falle Neapel eben an die Amalfiküste z.B.), die kulturellen Higlights der Metropole an zwei, drei Nachmittagen mitnehmen und den Rest der Zeit genießen.

  • marina2303
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    geschrieben 1186433163000

    @winnie1178: Hm, ich habe mich gar nicht aufgeregt... Und überspitzte Äusserungen als rhetorisches Stilmittel: immer gerne! Aber Du hast eben einen Vergleich aufgezeigt, der hinkt, weil eben niemand (hier) Neapel mit Apenzell vergleichen würde und verglichen hat und somit hat auch niemand diese Stadt über die Maßen verharmlost. Der Einwurf hat halt hinten und vorne nicht gepasst. Na egal, wir wollen hier ja nicht Haarspaltereien betreiben. Aber Du sollstest doch das Spekulieren lassen, denn, wie gesagt, ich habe mich nicht aufgeregt. ;o)))))

    Ja, und alles weitere: Dazu habe ich ja schon was geschrieben. Jeder wie er kann und wie er mag. Auch mich beschleicht in gewissen Gegenden - oder eher, wenn mir gewisse Leute über den Weg laufen - ein unangenehmes Gefühl, aber das in Kamen wirklich genauso wie in Essen, Dortmund, Berlin, Neapel, Buxtehude (da war ich allerdings noch nicht ;o)) oder sonstwo. Klar, ein einem idyllischen scheizer Bergdorf werden einem gewisse Typen wohl eher nicht begegnen - aber das ist ja sowieso jedem klar. Das hat jetzt auch nicht mehr so wirklich was mit dem Thema zu tun. ;o))

    Falls nochmal jemand etwas zu einem Nachmittag in Neapel wissen möchte, kann ich ihm oder ihr da gerne nochmal was zu schreiben! :o)

    Ach, doch noch was: Man verpasst eben (meiner Meinung nach) etwas, wenn man in Neapel nur die "kulturellen Highlights" mitnimmt, weil man dann das ganz besondere und besonders tolle Flair der Stadt nicht mitbekommt.

    In diesem Sinne:

    Liebe Grüße,

    Marina

  • alessandro
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    geschrieben 1186434510000

    hmmm... kruemel & marina...wo wart ihr als ich ganz alleine da in einem ehemaligen Neapel-Thread stand..und winnie mich fertig gemacht hat :p :p ;) :D

    Spass beiseite... es ist immer wieder schön Beiträge von euch (winnie inkl., klar...) zu lesen !!!

    LG Alessandro, (der das ganz besondere und besonders tolle Flair der Stadt mitbekommen und echt genossen hat ;) )

  • Coryne
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    geschrieben 1186442693000

    Ich war 4x in Neapel, ich habe immer ohne nachzudenken überall (Quartieri, Capodimonte, Sanita,..) meine Kamera ausgepackt, ich hatte dabei nie ein mulmiges Gefühl! Natürlich hatte ich sie immer im Griff, und meine Tasche vor dem Bauch getragen, aber mal ehrlich, das mache ich auch hier (10.000 Einw.) im morgendlichen Berufsverkehr.

    Die berühmt berüchtigten Sippatori kenne ich nicht mal vom Hörensagen. (Gab´s die denn überhaupt in den letzten Jahren, oder hält sich der Ausdruck nur so hartnäckig in den Reiseführern?).

    Ich habe immer in Jugendherbergen übernachtet und keiner der Touris die dort waren haben irgendwelche schlechten Erfahrungen gemacht.

    Schlechte Erfahrungen kenne ich eher aus London und Paris.

    Für nächtliche Ausgänge würde ich allerdings nicht meine Hand ins Feuer legen...d.h. ich würde Kreditkarten und Kamera im Hotel lassen.

    Wenn man sich auf die Stadt und seine Bewohner einlässt ist Neapel die aufregenste und wunderbarste Stadt!

    Das Chaos besiegt immer die Ordnung, es ist einfach besser organisiert!
  • winnie1178
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    geschrieben 1186479624000

    Möchte ein letztes Mal nochmal ein paar Gedanken äußern.

    Ich hab nie bestritten dass Neapel Charme hat und ein Besuch Wert ist. Aber ich bin auch davon überzeugt dass alle, die hier Neapel als die beste Stadt der Welt bezeichnen niemals dort leben wollen würden. Die sozialen, ökonomischen und organisatorischen Defizite dieses Chaos sind für europäische und italienische Verhältnisse einfach zu groß. Ungelöste Müllprobleme und die damit einhergehende Verseuchung des Bodens, sehr viel schäbige Häuserfasaden mit fehlendem Komfort in der Behausung, eine Arbeitslosigkeit von 30 Prozent (oder mehr), ein Wuchern der Stadt ohne erkennbare Struktur, die Kriminalitäts- und Drogenhochburg Italiens und und und.

    Für die Touris werden die Plätze schon nett hergerichtet, einem Nordeuropäer mag das Chaos ja alles super exotisch vorkommen - gepaart mit Urlaubsstimmung und der ohne Zweifel vorhandenen kulturellen Bedeutung Neapels entsteht am Ende der 3 Tage eben das romantische Bild.

    Ich glaube das was ihr als Charme bezeichnet heisst für die Neapolitaner Umweltverschmutzung, Bandenterror, Chancenlosigkeit. Bei meinem Besuch in Neapel habe ich überdurchschnittlich häufig schwarze, unrestaurierte Fassaden, ganze Züge von Elendsvierteln wie ich sie in Europa nicht gesehen habe und viele arme und verlotterte Personen gesehen.

    Versteht mich nicht falsch, auch arme Regionen (und oftmals gerade die) können supersymphatisch sein weil die Menschen oftmals sehr nett und ursprünglich sein können, aber SCHÖN findet das bestimmt niemand in Neapel - höchstens die Touristen (uih, mal was anderes als in Verona, Stuttgart, Zürich oder Barcelona...).

  • alessandro
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    geschrieben 1186481949000

    Ciao Winnie...da hast Du vielleicht Recht; aber es handelt sich hier schliesslch um "einen Nachmittag in Neapel"...wir alle wollen doch nicht in Neapel umziehen :p

    Für alle die einen Besuch (egal ob an einem Nachmittag, für 1 od. 2 Tage..) in Neapel planen: ich kann es nur hoch weiterempfehlen ;)

    LG Alessandro

  • marina2303
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    geschrieben 1186485669000

    @winnie: Ja, ich schließe mich Alessandro an. Es ging ursprünglich um einen Nachmittag in Neapel, um angestaubte Vorurteile, die man ausräumen wollte, usw. Man kann natürlich immer von Höcksken auf Stöcksken kommen. Touri stimmt eben nur bedingt, da meine Verwandten eben aus Caserta kommen. Das ist etwas 30 km von Neapel entfernt. Die Müllberge in Süditalien findet wohl niemand schön oder aufregend oder charmant, und die ärgern mich auch schon seit Jahren. Aber um die ging es hier auch nicht. Nein, leben möchte ich in den armen Vierteln von Neapel nicht, aber ich möchte auch nicht in der Dortmunder Nordstadt leben. Den Mitmenschen hier geht es ob unseres sozialen Netzes natürlich nicht ganz so schlecht, wie den armen Leuten in Neapel. Umweltverschmutzung, Bandenterror und Chancenlosigkeit und die daraus resultierenden Gegebenheiten findet wohl NIEMAND exotisch, charmant oder sympatisch. Und wir sind wohl auch nicht so doof und verblendet, solcherlei negative Gegebenheiten einfach mal auszublenden oder ins Positive umzukehren. Das wäre den Leuten dort gegenüber wohl mehr als unfair. Und ich finde Deine Unterstellungen diesbezüglich, ehrlich gesagt, mehr als frech. (So langsam rege ich mich auf ;o)).

    Das Chaos in Neapel hat nichts mit einer durchaus auch vorhandenen Armut der Leute dort zu tun. Chaotisch sind dort auch die Reichen, das macht allerdings einen großteil des Charms aus, den ich immer wieder gerne genieße.

    "(uih, mal was anderes als in Verona, Stuttgart, Zürich oder Barcelona...)." - Auch diese Aussage finde ich mehr als unverschämt. Ich gucke mir die Leute dort doch nicht wie die Affen im Zoo an. Und um solcherlei Sichtweisen ging es hier auch nicht. Eigentlich lohnt es sich gar nicht, darauf näher einzugehen. Nochmal für alle: Nein, Neapel ist nicht so toll, weil die Leute aufgrund ihrer Armut und Chancenlosigkeit - "uih mal so anders und ursprünglich sind", sondern weil es in Neapel nicht ausschließlich arme Leute gibt, diese in größerer Zahl vorhanden sind, diese dann aber nicht zwangläufig Touristen bestehlen (darum ging es ja ursprünglich), die Leute dort (zumindestens die, die mir begegnet sind - Pauschalisierungen sind ja immer blöd) überdurchschnittlich nett sind, es tolle Orte zu besichtigen gibt, die Lage am Golf wirklich wunderschön ist, das Chaos in der Stadt süditalienischen Charme hat, man dort schön bummeln und einkaufen kann, weil es in Neapel die leckerste Pizza der Welt gibt, weil ... usw. usf.

    Grüße!

    Marina

    P.s.: Und weil Du Dich ja so schön auskennst: Die Mafia heißt in Neapel Camorra.

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