• alessandro
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    geschrieben 1189192489000

    @Siegfried sagte:

    Da muß ich alessandro widerspechen. Man muß schon in Neapel sehr aufpassen. Bitte keine Handtasche o.ä. tragen. Alles am Körper verstecken.

    Ciao Siegi!

    also, ich habe meine Beiträge durchgelesen...warum musst Du mich wiedersprechen? :frowning:

    Klar muss man in Neapel aufpassen... habe nie das Gegenteil geschrieben, sondern:

    @alessandro sagte:

    Verfasst am: 18.07.07 um 11:30 Klaro, es handel sich um eine sehr, sehr größe und chaotische Stadt (da liegt es aber auch ein bisschen von seinem Flair... ;) ); aber wurdest Du nicht auch in Berlin auf Deine Wertsachen aufpassen ? :p

    ;)

    Ale

  • kruemel1312
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    geschrieben 1189246927000

    @allessandro

    Ciao Alessandro

    ... wir lassen uns "unser" Neapel halt nicht schlecht machen. ;) Allerdings sind wir auch nicht blauäugig wie hier manchmal unterstellt wird, aber wer Neapel nicht entdecken will muss es ja auch nicht... :laughing:

    Buona Gionata

    Marcello

    Kruemel1312 - Rioja und Amarone Liebhaber
  • winnie1178
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    geschrieben 1189517245000

    Hallo,

    auch wenns ein bisschen OT ist und nichts mit der Gefahr, die wir hier für Touristen an sich diskutiert haben, zu tun hat, habe ich einen Buchtipp für alle welche sich tiefergehend für Neapel und die Schattenwirtschaft interessieren:

    Roberto Saviano - Gomorrha. Ein wirklich spannendes Buch.

    Gruß

    winnie1178

  • Dunjetta
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    geschrieben 1189591156000

    na na na na na :shock1:

    seid doch lieb zueinander :kuesse:

    Neapel ist eine schöne Stadt - wie andere auch in Italien !

    ÜBERALL kann mal was geklaut werden. Aber bitte nicht wie typische Touris die Stadt anschauen !!!! Baseballmützen, Fotoaparat um den Hals, Kurze Hosen und Sandalen mit weissen Socken. :laughing:

    -> so könnte es sein dass le "bambini" / o. ladrini ;) della strada mal schnell betteln kommen und man seine Armbanduhr irgendwann mal vermisst.

    Letztes Jahr war ich auch in Neapel ( auf einer Hochzeit ) Jeden Tag waren wir um den Bahnhof herum um Kollegen und Freunde abzuholen. Klar denkt man sich das man beklaut werden könnte, aber je normaler man sich verhaltet um so weniger passiert was :D

    Geniess den Nachmittag a naaaaapoli - ich würde Shoppen gehen !!! *träum*

    Bacini

  • alessandro
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    geschrieben 1189625099000

    weil schliesslich geht es hier um:

    "Titel: ein Nachmittag in Neapel, Verfasst am: 05.06.07 um 21:58"

    Übrigens, wo bleibt der User Firenze81 ?

    ;)

    Ale

  • Greta99
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    geschrieben 1190232876000

    Dennoch wollen wir mal nicht untertreiben. Wenn es um die Kriminalität an sich geht liegt Napoli ja wohl weit oben! Neapel ist immer noch die gefährlichste Stadt Italiens mit seiner hohen Mordstatistik. NA, ob das besser ist wie Stehlen?

    Laut Statistik wurden 94 Morde in Neapel zwischen 2004 und 2005 verübt. Pro 100.000 Einwohner wurden in der Stadt am Vesuv durchschnittlich fünf Morde gemeldet, außerdem 5612 Überfälle.

  • Greta99
    Dabei seit: 1190160000000
    Beiträge: 3
    geschrieben 1190233697000

    Ein Typ aus Neapel hat mich übrigens mal davor gewarnt, als Frau allein in diese Stadt zu kommen. Das sei viel zu riskant und in dieser Stadt unmöglich. Ich will mich als Frau und Touristin aber überall frei und ohne große Angst aufhalten können! Schade.

  • kruemel1312
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    geschrieben 1190236602000

    Hallo Greta,

    wer Angst hat nach Neapel zu fahren sollte es halt nicht machen... auch wenn die Angst eingentlich unbegründet ist.... :frowning:

    wenn Du nicht fährst entgeht Dir sicher eine der aufregensten städte die es gibt..... aber das muss ja letzlich jeder für sich selbst enuscheiden... :laughing:

    Kruemel1312 - Rioja und Amarone Liebhaber
  • winnie1178
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    geschrieben 1190288559000

    Kruemel, es geht doch hier weniger um Angst haben oder keine Angst haben.

    Es geht eigentlich nur um eine Zustandsbeschreibung, und nachdem ja eh jeder Situationen ganz unterschiedlich einschätzt wegen eigenen Erfahrungen, muß man manchmal eben mehrere Faktoren zusammenzählen.

    Erster Faktor: Eigene Erfahrung. Bei meinem Besuch in Neapel wurde ich nicht beklaut. Ich verhalte mich aber auch nicht wie ein typischer Tourist, vielleicht hatte ich auch nur Glück, vielleicht wird es wirklich übertrieben. Wirklich wohl habe ich mich in Neapel allerdings nicht gefühlt, die Verschmutzung der Stadt ist überall zu sehen, in vielen Strassenzügen hat man im Gegensatz zu anderen, ebenso nicht geraden reichen Städten einfach das Gefühl, die eigenen Bürger haben ihre Stadt schon aufgegeben. Nochmals, Flair und Geschichte hin oder her, eine intakte Stadt muß auch immer lebenswert sein, sprich die Infrastruktur muß stimmen, alte Häuser saniert werden, eine öffentliche Ordnung hergestellt sein.

    Zweiter Faktor: Andere Erfahrungen. Meine italienischen Freunde berichten mir einfach immer wieder die Schattenseiten fernab der "touristischen Brille", wobei ich Dir nicht unterstelle dass Du sie auf hast. Aber Neapel hat unter Italienern keinen guten Ruf, und das mag was heissen, immerhin geben Italiener selten auch mal negative Seiten Ihres Landes preis.

    Dritter Faktor: Statistiken. Neapel ist in allen Statistiken seit Jahren DIE gefährlichste Stadt Italiens. Und vorallem die Dunkelziffer ist in einer Stadt, wo noch nicht mal die genaue Einwohnerzahl bestimmbar ist, sehr hoch. Egal ob Mord, Diebstahl oder natürlich das organisierte Verbrechen. Von einer Verharmlosung dieses Tatbestandes lebt übrigens auch die Camorra gut - und von der "Romantisierung" noch viel mehr.

    Nochmals, es geht nicht darum die Stadt madig zu machen oder irgendwelche Phantasien auszuleben. Es geht einzig und alleine darum, die Lage wirklich einzuschätzen. Ansonsten leben wir in einem freien Land, und jeder kann dorthin reisen und als seinen schönsten Ort der Erde bezeichnen, wo er will.

  • winnie1178
    Dabei seit: 1167782400000
    Beiträge: 291
    geschrieben 1190289544000

    Noch ein paar Zitate, die zumeist von Journalisten oder Menschen des öffentlichen Leben vor Ort gefällt wurden.

    "Neapel stirbt: im Müll erstickend, der nicht mehr abgefahren wird, von einer nicht enden wollenden sozialen Krise heimgesucht, der organisierten Kriminalität ausgeliefert... Die Zöglinge der Paten, die durch Kokainhandel reich geworden sind, bedienen sich extremer Gewalt, um Einfluss zu erlangen. Und Blut verlangt Blut."

    "Die soziale Krise, die Arbeitslosigkeit, die Profanisierung von Gewalt, das Ausbleiben rechtlicher Schritte: in all diesen Punkten muss gehandelt werden. Die Gewalt hat ein nie gekanntes Ausmaß erreicht und zerstört alle sozialen Bezüge. Wir müssen alles wieder aufbauen."

    [Paolo Mancuso, Richter in Neapel]

    "Im Moment hat die Kriminalität gesiegt. Neapel ist am Boden. Es hat die Grenze erreicht, jenseits derer ein Miteinander nicht mehr möglich ist. Neapel hat etwas, das die meisten italienischen Städte nicht haben: den Plebs, wie in Alexandria, Calcutta oder Bombay, wo unzählige arme Menschen eher überleben als leben. Wo sich täglich riesige Menschenmassen in Bewegung setzen, um ihr Überleben zu sichern, ohne zu wissen wie. In Mailand oder Turin gibt es Arme, aber in Neapel ist es der Plebs, der natürliche Verbündete der Kriminalität..."

    [Giorgio Bocca, Journalist]

    Wer nicht konsumiert, ist draußen. Armut ist heute ein Grund, sich zu schämen. Aus Verzweiflung hat Familie Di Vaio einen leerstehenden Laden besetzt. Denn ohne Geld, ohne Arbeit oder ohne Beziehung zur Camorra gibt es keine Wohnung. Dabei wäre es doch so einfach, sich dem Clan anzuschließen, als Dealer genug zu verdienen, um mithalten zu können. Doch nur wenige Menschen haben wie Gaetano den kulturellen Hintergrund, um sich dem wachsenden Terror und den neuen Verhaltensmustern zu widersetzen.

    "Diese andauernde Bombardierung führt dazu, dass sich die Menschen die Dinge einfach nehmen, wie im Wilden Westen", sagt Gaetano Di Vaio. "Oder sie machen Schulden, um endlich ihrem Sohn ein Motorino kaufen zu können. Wenn ich sage, 'du bist doch verrückt', dann kommt als Antwort, 'wenn ich es nicht kaufe, dann zieht er doch los, klaut und vielleicht stirbt dabei einer', das alles nur, um sich das richtige Moped zu kaufen."

    Der Staat zieht sich immer mehr zurück. Bei fast 60 Prozent Arbeitslosigkeit bleiben da genau drei Möglichkeiten: entweder Maurer zu werden, drogenabhängiger Krimineller oder Camorrista. Camorrista-Sein bedeutet immerhin Respekt, eine Rolex und schicke Kleider.

    [Quelle: 3sat Kulturzeit]

    Solche oder ähnliche Berichte gibt es von gut-recherchierten Medien zu Hauf, weil sie etwas beschreiben was auch wirklich da ist. Inzwischen setzt die Polizei sogar schon Eskorten für Touristenbusse ein, wie ich gelesen habe. An anderer Stelle wird behauptet, man solle sich nicht aufregen, die Kriminalität ist noch nicht so hoch wie in Los Angeles oder New York. Für ein europäisches Land nicht gerade eine Auszeichnung.

    Hoffentlich wird der Kampf der rechtschaffenden Bürger, der Regierung und der Wirtschaft bald von Erfolg gekrönt sein.

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