Hi,
also........
Vancouver - Calgary ist schon der kontrastreiche "Königsweg" schlechthin. Ihr seht ganz viel unterschiedliche Landschaft, was ich persönlich für eine Erstreise nach Kanada empfehlenswert finde, weil man von einem Highlight zum nächsten kommt.
Das ist schon toll - am Meer anzufangen und über die Rockies in die Prärie.
Vancouver - Vancouver ist aber auch reizvoll. Man könnte z. B. die Runde südlich starten, indem man über Hope Richtung Okanagan Valley fährt, von dort aus nach Norden in die Rockies und über Whistler wieder zurück nach Vancouver (das war jetzt eine ganz grobe Streckenbeschreibung).
Hm. Ich versuch's mal so:
Wenn Ihr dem Meer zugetan seid, würde ich Vancouver - Vancouver machen, zuerst nach Vancouver Island fahren, weil dort wale- und bearwatching-mäßig die dichtesten Angebote sind, und mit dem Rest der Zeit eine dann passende Rundtour machen.
Wenn es Euch reichen würde, von Vancouver aus walewatching und die Bären im Hinterland zu machen und Ihr nun nicht unbedingt ausgemachte Meeres-Freaks sein solltet, würde ich Vancouver - Calgary fahren.
Ein weiterer, zugegebenermaßen absolut profaner Grund für Vancouver - Calgary:
Auf dem Flughafen Calgary gibt es ein grandios gutes Steakhouse, in dem man sich vor dem Abflug nochmal richtig die Wampe vollhauen kann und dann vom üblichen "chicken or pasta" im Flieger unabhängig ist.
Von Vancouver aus bin ich schon lange nicht mehr weggeflogen, nur gelandet, deshalb weiß ich nichts über die aktuelle "Versorgungslage" dort zur Vermeidung von Flugzeugessen
Zum Wohnmobil:
Beide Modelle mußt Du Dir im Hinblick aufs Handling und den Spritverbrauch gleich vorstellen, weil es eine Zugmaschine mit einem dicken fetten, herzlich unstromlinienförmigen Würfel hinten drauf ist.
Der Truck Camper ist länger als das MH 19, nämlich 23 Fuß.
Ich würde Euch empfehlen, Eure Auswahl zwischen einem MH 22 und dem TC zu treffen.
Der MH 19 ist meiner Meinung nach eine komplette Fehlkonstruktion und kein angenehmes Auto.
Aaachtung...... jetzt wird es ausführlich. Muß es aber, weil das falsche Womo einem schon ganz gründlich den Urlaub vermiesen kann (finde ich).
Vom MH 19 gibt es zwei Modelle, wobei nur das attraktivere auf den Seiten der Anbieter dargestellt wird. Ein totaler Schuß in den Ofen ist das, das die Küche hinten hat. In diesen Modellen ist das Bad nämlich derart winzig, daß man noch nicht mal vernünftig Zähne putzen kann, weil man beim Ausspucken gar nicht den Raum hat, um sich zum Waschbecken zu bücken, sondern die Tür aufmachen muß. Die Tür hat aber eine Stufe - man steht also diverse cm tiefer und kann auf diese seltsame Weise sehr schön Hoch-/Weitspucken üben........... war das nachvollziehbar beschrieben???
Vom "Abturnen" menschlicher Bedürfnisse ganz zu schweigen............ das Bad ist nämlich auf eine Weise abgeschrägt geformt, daß man sich auf die Toilette im Grunde genommen nur mit übergeschlagenen Beinen setzen kann. Das ist nicht wirklich förderlich, um es mal so zu formulieren
In den Modellen, die hinten die Sitzbank haben, sieht die Sache mit dem Bad erheblich besser aus. Quadratisch, praktisch gut.
In beiden MH 19-Typen schläft man im Alkoven, und zwar in der Richtung von-Wand-zu-Wand. Im Modell mit der Sitzbank hinten ist gleich an den Alkoven anschließend der deckenhohe Kühlschrank, was das Gefühl, vielleicht im Schlaf aus Versehen runterzupurzeln, erheblich mindert.
Beide haben gemein, daß derjenige, den keine Runterfall-Sorgen plagen, auch eine A-Karte hat, weil das Dach sehr flach ist. Praktisches Beispiel: Überdecke weggestrampelt und man will sie sich im Laufe der Nacht vielleicht doch wieder über den Bauch holen. Es fehlt einfach der Platz, um sich auch nur ansatzweise so weit aufzurichten, um am Fußende an die Decke zu kommen.
Außerdem kann es so dicht, wie der "Innenmann" an der Außenwand liegt, je nach Wetterlage verdammt heiß oder saukalt werden, weil ja nur das Blech drumrum ist, ohne irgendwelche Isolierung.
MH 19 hat insgesamt also nicht viel Begeisterndes an sich.
Das MH 22 ist erheblich besser eingerichtet: Man hat hinten ein festes Bett, das zwar nicht übermäßig breit ist, aber absolut geht. Und sollte doch mal einer schnarchen oder zuviel Platz beanspruchen, kann der andere seine Decke schnappen und in den Alkoven auswandern. Dort kann er sich sowas von breit machen, daß man nicht befürchten muß, rauszufallen oder an der Außenwand festzufrieren.
Das MH 22 hat auch ein absolut gutes Badezimmer mit richtiger Duschtasse und Vorhang. Im MH 19 wird "von der Decke" geduscht.
Truck Camper:
Zum Schlafen super. Durch den hohen Aufbau hat man mehr als genügend Kopffreiheit und man schläft in "Fahrtrichtung", also Füße in den Wohnraum. Das Bad ist wiederum mauseklein.
Bleibt also die Frage: Will man gerne nach hinten laufen können oder immer außen herum rennen? Die Truck Camper haben fast immer Zugmaschinen mit Rückbank, so daß man da auch Apfel, Cola und was man unterwegs so braucht hinpacken kann. Anhalten und den Apfel von hinten holen kann man auch, aber man muß jedes Mal die Trittleiter runterklappen und zum Weiterfahren wieder hoch.....
Ich würde zum MH 22 raten. Das ist ein sehr kommodes Modell, mit dem Ihr auf einer ersten Tour nix falsch macht. Einen TC würde ich Euch empfehlen, wenn Ihr in den Norden fahren würdet, weil er mehr Bodenfreiheit hat und für die Straßen dort oben besser geeignet ist als ein normales Wohnmobil.
Aber ihr seid im absolut gut infrastrukturierten Süden unterwegs, und solche lebenspraktischen Sachen wie die Kamera vorne in den Ablagefächern am Armaturenbrett zu haben, sie sich auch abends jederzeit mit zwei Schritten greifen zu können, sind schon schön.
Spritverbrauch unterscheidet sich übrigens bei allen hier von mir beschriebenen Modellen äußerst minimal.
Gruß
Harry