• ADEgi
    Dabei seit: 1180828800000
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    geschrieben 1229451515000

    hallo,

    da ich auch die Autobranche kenne erläutere ich hier gerne mal den Unterschied.

    Der Autohändler hat einen Vertrag mit dem Hersteller. Dieser bestimmt nicht nur was er verkaufen darf und was nicht, sondern auch in welchen Räumlichkeiten dies zu geschehen hat. Da werden alle möglichen Dinge geregelt.

    Von der Einrichtungsfarbe, den Fliesen, den Mitarbeiteranzügen, die Öffnungszeiten und was man sich sonst noch so alles vorstellen kann, oder auch nicht. Eine europaweite Garantie ist daher möglich, da der Händler gegenüber dem Hersteller dazu verpflichtet ist diese zu erfüllen. Dafür bekommt der Händler auch entsprechende Zahlungen, die aber auch ganz exakt geregelt sind.

    Besonders klasse sind solche Garantieabrechnungen bei denen Stundenlang nach Windgeräuchen gesucht wird und die eigentliche Behebung dann nur fünf Minuten in Anspruch nimmt. Fünf Stunden Arbeit von zwei Mitarbeitern und bezahlt wird dann vielleicht eine halbe Stunde davon!

    Übrigens ist bei einem Automobil der Händler auch in der Lage einen Defekt zu erkennen und zu beurteilen. Das ist in der Reisebranche meist nicht möglich, da die Mitarbeiter ja nicht vor Ort sind. Der kUnde kann ja nicht das Hotel aus Ägypten vorbeibringen, damit die RB Mitarbeiter prüfen können, ob der Mangel gerechtfertigt ist. Mit einem Auto geht das und ist auch zwingend so vorgeschrieben.

    Der Hersteller bestimmt aber, je nach Marke, aber auch wo der Händler verkaufen darf. Damit kann er auch bestimmen, wer sein Verkäufer ist. Kleines Beispiel aus der Praxis.

    Der Händler XY wird von Hersteller Z dazu gedrängt doch endlich ein komplett neues Autohaus auf Kredit zu errichten. XY gibt nach und baut. XY ist aber auch als recht streitbar bekannt und fügt sich nicht immer so Kommentar- und Bedingungslos in alles, was der Hersteller so verlangt. Es passiert folgendes:

    Ein halbes Jahr, nachdem der Händler XY das Autohaus gebaut hat, selbstverständlich mit dem geliehenen Geld des Herstellers Z, kürzt dieser Hersteller massiv dessen Verkaufsgebiet. Der Händler XY bekommt finanzielle Schwierigkeiten und muß sein neues Autohaus an einen Markenkonkurrenten verkaufen um nicht in der Pleite zu enden.

    Fiktion? Nein ganz brutale Realität. Und hier liegt auch der wesentliche Unterschied. Die Reisebüros in Deutschland dürfen noch zum großen Teil verkaufen und anbieten wen Sie wollen. Sie sind oft nicht abhängig. Dafür kalkulieren Sie die Preise aber auch nicht selbst und müssen nicht in ein eigenes Risiko bei der Reiseproduktion gehen.

    Alles ganz wesentliche Unterschiede in der Betrachtung.

    Gruß

    Berthold

  • gabriela_maier
    Dabei seit: 1224374400000
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    gesperrt
    geschrieben 1229468015000

    @ BarbaraLothar:

    ähmm., ich weiss nicht recht, hattet ihr jetzt ein Problem mit einem RB/RV/Hotel oder wolltet ihr die wirtschaftlichen Chancen eines Autohauses eruieren ?

    Letzteres wäre hier glaube ich fehl am Platz.

    Gruss Gabriela

  • UteEberhard
    Dabei seit: 1185840000000
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    gesperrt
    geschrieben 1229507935000

    Hallo Berthold,

    wie und in welcher Abhängigkeit A-Händler zu A-Hersteller stehen ist mir bestens bekannt. Das die Präsentation klar durch CI+CD Regeln vorgegeben sind, ist ebenso erlebt und bekannt.

    Dein Fallbeispiel der Garantieabrechnung ist pauschaliert.

    Das der A-Hersteller Vertriebsgebiete abstimmt und wie der weitere Umgang mit dem Händler stattfindet ist natürlich geregelt. Der von dir dargestellte "wirtschaftliche Druck" findet statt. Etwa 10%-15% erreichen die vereinbarten Ziele in einer 3-Jahrefrist nicht und müssen den Betrieb schliessen. Aber 80% sind weiter in ihrem Regionalmarkt präsent. Leider wird dies von dir wieder pauschaliert ohne exakte Zahlen über Erfolge oder auch Misserfolge zu hinterlegen.

    Aber die A-Branche ist natürlich hier nicht das Thema, sondern die Erwartungshaltung des Konsumenten und der Umgang mit dem Verbraucher in der Touristikbranche.

    Der (reisende) Konsument kennt nicht wie wir die Hintergründe in den einzelnen Branchen, Handelorganisationen oder Vertriebsformen. Er muß diese auch nicht kennen. Der Verbraucher muß nur mit den Ergebnissen leben, wie und in welcher Form einzelne Branchen mit Ihm umgehen und wie sie ihn, den Konsumenten behandeln. Und da gibt es in der Touristikbranche noch erhebliche Reserven !!

    Hier bei HC kann man täglich nachlesen, wie Verbraucher in dieser Branche verunsichert werden und Halbwahrheiten präsentiert bekommen usw. Auch du kritisierst zu Recht Angaben wie: Sie fliegen mit einer renomierenten Fluggesellschaft" oder "Flug mit Air Berlin oder vergleichbarer Gesellschaft".

    Gerade du kritisierst auch den einen oder anderen Veranstalter oder andere Teilnehmer in dieser Prozesskette - auch zu Recht !

    Nur das war mein Ansinnen. Es geht nur um den Umgang mit dem realistischen Verbraucher, wie der die Touristikbranche erlebt und leider manchmal erleben muß.

    Wünsch dir noch gute Umsätze in den verbleibenden Tagen des Monats und natürlich viele zufriedene Kunden. Das ist sicherlich das Ziel für dein v. Reisebüro. Das Ziel sollten aber alle in dieser Branche haben.

    Gruß

    Hans

    Kapitalanleger, kommst Du nach Liechtenstein, tritt nicht daneben, tritt mittenrein.
  • maximax
    Dabei seit: 1118188800000
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    geschrieben 1229516343000

    @UteEberhard sagte:

    ...... Es geht nur um den Umgang mit dem realistischen Verbraucher, wie der die Touristikbranche erlebt und leider manchmal erleben muß.

    ...

    ...und dieser Umgang ist geprägt von tiefem Mißtrauen gegenüber dem Kunden, wobei die Frage erlaubt sein muß: "Wer lebt eigentlich von wem? Der Kunde von der Touristikbranche oder die Touristikbranche vom Kunden?"

    Suaviter in modo, fortiter in re.
  • carofeli
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    geschrieben 1229947784000

    Hallo BarbaraLothar,

    mich würde mal interessieren, ob ihr zu eurem Problem beim RV schon was erfahren konntet bzw. wie generell der Stand der Dinge ist.

    LG Birgit

    Wer reisen will, muss Liebe zu Land und Leute mitbringen, keine Voreingenommenheit.
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