Anfechtung Buchungsbestätigung wegen Irrtums durch Veranstalter

Das mit der Bezahlung des Hotels kann man so pauschal wirklich nicht sagen.Kommt sicher entscheidend darauf an, woher das Hotel zur Produktion genommen wurde. Möglichkeiten wären Fixkontingent, Kontingent , Bettenbank. Dann gäbe es noch die technische Direktanbindung an das Hotel. Darüber könnte man einen Roman schreiben.Das lassen wir besser sein.

Ich wollte Dir in meinem letzten Beitrag auch nur noch die Möglichkeiten aufzeigen, die es noch geben könnte.

Ansonsten gilt "Man darf ja auch mal Glück haben"

Warten wir mal ab.

Ich hatte tatsächlich Glück…. die Buchung wurde nicht storniert, ich war für unter 1.500€ eine Woche im Regnum Carya.

Moin zusammen,

ich möchte von meinem eigenen Fall berichten der sich am WE ergeben hat. Ich plane Malediven für April 2024 und habe ein bestimmtes Hotel im Auge, es ist ein 5* Resort der bekannten Mövenxxxxx Gruppe. Preis bei deutschen RV etwa 12 K für 2 Wochen incl. Transfer, ohne Flüge. Am Freitag vergangener Woche habe ich das Hotel auf der Homepage der Hotelgruppe aufgerufen und ein Angebot für unseren Zeitraum gefunden, Preis 48oo € zzgl. 1200 € Seaplanetransfer, in Summe 6 K für 2 Personen.

Habe gebucht, die Buchungsbestätigung kam recht schnell mit den ausgewiesenen Konditionen. Am SA bereits vom Hotel kontaktiert worden wegen Flugzeiten und weiteren Besonderheiten. Mehrere Mails geschrieben, sehr netter Kontakt.

In meinem angelegten Account der Hotelgruppe taucht die Buchung heute mit den gebuchten Konditionen auf.

Wenn ich jedoch das Angebot heute erneut anfrage ist der Preis inzwischen erheblich nach oben korrigiegiert, er liegt jetzt bei 14 K.

Meine Kreditkarte ist mit dem gebuchten Betrag vorautorisiert, aber noch nicht belastet. ich habe ein kostenloses Rücktrittsrecht bis Mitte März 2024.

Natürlich habe ich mich heute früh darüber in Inet informiert, aber zu diesem Theme bei Reisen eigentlich nichts Verwertbares gefunden. Wenn ich das lese was die Gerichte zu diesem Thema gesagt haben müsste ein Angebots- oder Erklärungsirrtum unverzüglich, die Gerichte räumen hier Spannen zwischen 4 Tagen und 2 Wochen ein, erklärt werden.

Was meint ihr dazu ??

LG

Vadder

Wenn ich das richtig verstehe hast du eine Buchung getätigt bzw. einen Vertrag geschlossen direkt mit dem Hotel bzw. dessen Eigentümergruppe? Dann gilt das Vertragsrecht in dem Staat in dem der Eigentümer seinen Sitz hat - müsste sich aus den AGB ergeben wo das ist. Mövenpick Hotels trägt noch den Namen, hat aber mit der gleichnamigen Holding und der Schweiz nichts mehr zu tun sondern gehört zu Accor, also Frankreich und auch die Saudis haben da Geld drin stecken.

Du hast aktuell eine gültige, bestätigte Buchung mit einem in Frankreich registrierten Unternehmen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Deutsches Pauschalreiserecht kommt somit nicht zur Anwendung und die Meinung deutscher Amtsgerichte ist auch unerheblich.

Ich hab hierzu schon reichlich "reüssiert", vadder.meier.

Auch wenn der Irrtum später (als 2 Wochen) bemerkt und korrigiert wird ist deine Ausgangslage blöd, da du ja u.U. erst vor Gericht klären lassen müsstest, ob dein Anspruch (Reise zum irrtümlichen Preis antreten zu können) berechtigt ist.

Zudem bewerten Gerichte bestimmte Abweichungen als "offensichtlich" (hättest du dir denken können!).

Last not least gibt´s keinen Königsweg oder eine in jedem Fall gültige Regel. Das zeigt ja auch das jüngste Beispiel von boxenliebe.

Möglicherweise hast du einen super Schnapper geschossen, der wirklich nur in winziger Auflage und ganz kurzfristig buchbar war, oder du erhältst in Kürze Post mit missliebigen Nachrichten.

Mövenpick darf man übrigens ausschreiben !

@vaddermeier sagte:

[...] müsste ein Angebots- oder Erklärungsirrtum unverzüglich [...] erklärt werden.

Ich habe bei verschiedenen Kontakten mit Juristen gelernt, dass "unverzüglich" nicht automatisch an einen bestimmten Zeitraum gekoppelt ist. "unverzüglich" bedeutet in diesem Zusammenhang "ohne schuldhafte Verzögerung nachdem der Fehler aufgefallen ist".

D.h.: Wenn in den nächsten Wochen und Monaten der Fehler auffällt, muss MP unverzüglich (Bedeutung siehe eben) reagieren und den Fehler dir gegenüber deklarieren - mit welcher Begründung und mit welchem Vorschlag auch immer.

Wie an der Rückmeldung von boxenliebe erkennbar ist, kann man aber auch mal Glück haben..

Hallo zusammen,

die Reservierung ist auf der Accor HP erfolgt, das es ein französiches Unternehmen ist habe ich gesehen.

Da ich noch keine Flüge gebucht habe ist primär auch noch kein Schaden entstanden, ich bin also relativ entspannt. Wenn Accor das zeitnah, ich rechne hier mal einen 2 Wochen Zeitraum, storniert hab ich eben Pech gehabt und der Schnapper ist geplatzt.

Accor sollte aber vor dem Hintergrund, das heute andere Preise ausgeschrieben sind, merken das hier etwas nicht stimmen könnte. Ich werde jedenfalls die Flüge erst buchen wenn hier Klarheit besteht, Alternativen gibts genug, wenn auch nicht zu diesem Preis.

Worst Case wäre die merken nichts, wir reisen an und vor der Abreise wird uns der Rücktransfer verweigert weil eine Restzahlung von 6 K verlangt wird die ich nicht bezahlen will.

Soll in diesem Resort schon mal vorgekommen sein

Bei meiner letzten Malediven Reise 2023 gebucht über stayforlong hatte ich auch so ein Schnäppchen mit über 2,5 K Ersparnis zu den deutschen RV.

LG

Vadder

Vollkommen richtig, REJBodenheim - nur muss man ggf. darlegen, dass man den Irrtum erst spät erkennen konnte, also ein schuldhaftes Verhalten ausschließen.

Meiner Ansicht nach spielt die Spruchpraxis hier keine große Rolle, da im Falle eines Falles die Entscheidung des Gerichts garantiert erst nach dem Reisetermin erginge.

Auffällige Abweichungen sind z.B. 680€ für eine Reise, die gewöhnlich 6800€ kosten würde, es kommen aber auch Zahlendreher vor, und anstelle von 5200 steht da dann 2500€.

Die Systeme der Anbieter verfügen über eine Plausibilitätsprüfung, daher fallen echte error fares auch zumeist sehr schnell auf.

Die Reise wird dann nicht storniert sondern zum korrekten Preis angeboten. Der Käufer kann dann entscheiden, ob er dieses Angebot annimmt oder ablehnt.

Davon bleibt eine möglicherweise vereinbarte Rücktrittsoption unberührt.

@vonschmeling sagte:

Mövenpick darf man übrigens ausschreiben !

Darf man ganz sicher, nicht nur deswegen weil Mövenpick gar keine eigenen Hotels mehr hat.Die gehören inzwischen allesamt zu Accor und werden auch direkt zentral kontrolliert.Daher ja auch die Buchung bei Accor, wie Vadder Meier inzwischen geschrieben hat.

Mövenpick ist nur noch eine Marke, wie so oft das in der Branche vorkommt.Gut möglich dass das Resort sogar bei einem einem völlig anderen Betreiber im Management steht. Auch Accor führt beileibe nicht alle Hotels selbst.Genau wie bei Hiilton o.a.

Dass es sich hier um Kudhivaru handelt (einziges Hotel von Accor/"Mövenpick" auf den Malediven--) der Reisetermin genannt wurde, ebenso der Preis -das ist dann schon ...recht öffentlich. Das können wir jetzt nicht mehr ändern.

Boxenliebe hatte das Hotel nicht genannt, da hatten Zufallsleser aus der VA Szene wenig Chancen, ihre Fehler zu erkennen, der VA wurde auch nicht erwähnt.

Entweder wirklich ein Schnapper, aber ich denke eher -ein Fehler bei der Accor- Datenbank.Wir werden sehen, was kommt- so einfach durchlaufen? Eher nicht. Das muss ja irgendwann auch intern verrechnet werden- und dann ist es passiert.