Ich muss zugeben, das passiert mir selten beim Verfolgen von Threads in diesem Forum, ich empfinde tiefes Mitgefühl:
Ich empfinde allergrößtes Mitleid mit den Neckermann-Mitarbeitern, die sich mit deinem kleinkarierten Mist herumärgern müssen und mit dem Anwalt, der vielleicht tatsächlich aus Interesse an Gerechtigkeit Jura studiert hat und sich nie hätte träumen lassen, dass er sich mal prostituieren muss, indem er für Geld diese Geschichte anhört und mit den Mitarbeitern des "Konsumentenschutzes", die dich wahrscheinlich an allen deinen freien Tagen der nächsten 6 Wochen am Telefon ertragen und abwimmeln müssen. All jenen wünsche ich Kraft und Geduld und am Ende des Monats ein passendes Schmerzensgeld.
Noch größeres Mitleid empfinde ich fast schon mit dir, dass du dir deine kostbare Lebenszeit mit so einem selbstgerechten querulatorischen Geseihere verschwendest und einen offenbar ansonsten gelungenen Urlaub im Nachhinein auf Gedeih und Verderb versauen musst. Warum denn nur?
Fast würde ich mir ja wünschen, dass du das an die ganz große Glocke hängst. Wäre ja auch mal eine Idee für eine neue Dokusoap: Du, freudestrahlend, blasse Haut, übernächtigt aber glücklich an der Rezeption des Traumhotels zum Einchecken. Nächste Einstellung: Du, mit tiefen Sorgenfalten auf der Stirn und Sonnenbrand auf der Nase, verzweifelt den mittlerweile zerfledderten Prospekt mit den Ausflügen wälzend. Nächste Einstellung: Du, völlig betrunken nach dem achten aus Verzweiflung getrunkenen Cocktail in der im Discolicht flirrenden Hotelbar, eine besorgte Thaifrau tätschelt tröstend deine Hand. Nächste Einstellung: Du, verzweifelt und verkatert durch Thailand irrend ohne eine Idee, wie du denn nun Sehenswürdigkeiten zu sehen bekommst, von denen du mangels Reiseführer und Internet nicht einmal weißt, dass es sie gibt. Die Sonne brennt dir aufs Haupt. Nächste Einstellung. Du, zwar ein paar Kilos dicker vom vielen guten Essen und zahlreichen Bierchen, aber mit enttäuschter Miene, tiefe Falten der Resignation um deinen Mund, hibbelig und zutiefst verunsichert und allein gelassen wartend auf den Shuttle, der dich völlig knappe 1,75 Stunden vor Abflug erst am Airport absetzen wird.
Und dann darüber der Kommentar gelegt: "Karl, die kecke Koryphäe aus der Alpenrepublik wird das nicht auf sich sitzen lassen." Und dann wirst du eingeblendet im Interview und darfst in einer nachgestellten Szene am Schreibtisch eines vor Scham im Boden versinkenden Mitarbeiters des Konsumentenschutzes nochmals alles erzählen...
Das wird 'ne Schau, was? In diesem Sinne: Süße Racheträume, lieber Karl!