@maximax sagte:
dein Vergleich mit dem Baumeister in allen Ehren, aber er hinkt. Das neue Haus zahle ich nach Baufortschritt und gemeinsamem Aufmaß der erbrachten Leistungen. Ich habe also für meine Zahlung einen materiellen Gegenwert.
Baufortschritt = erhaltenes Ticket ...
@maximax sagte:
Bei der im voraus bestellten und bezahlten Flugreise, wie hier in diesem Fall, habe ich als Kunde absolut keinen Gegenwert für meine Vorauszahlung in Händen. Und genau da setzt die Kritik an!
Online bezahle ich auch mit meiner Kreditkarte, ohne noch das erworbene Objekt in Händen zu haben.
@maximax sagte:
Zu den € 50,00 Zinsverlust. Nach Deiner Argumentation könnte man genau so gut sagen: Warum verzichtet der RV nicht auf den doch so geringen Zinsgewinn von € 50,00 und bucht erst mit der Übergabe der Reiseunterlagen ab? Hat der RV es so "nötig", diesen geringen Zinsgewinn einzuheimsen? Offenbar ja! Aber dann muß man dem Kunden auch zugestehen, mal über einen Zinsverlust von € 50,00 nachdenken zu dürfen.
Denkmodell A:
bei reinen Flügen: eine Fluggesellschaft sagt: wer am meisten zahlt, soll dem flexiblesten Flugtarif bekommen: zahlbar eine Stunde vor Abflug, jederzeit umbuchbar und Stornierung ohne Kosten; von diesem Angebot werden aber nicht alle Gebrauch machen;
also bietet die Fluggesellschaft einen weiteren Tarif an: zahlbar bis ... 14 Tage vor Abflug, Umbuchung und Stornierung nur gegen Gebühr; werden auch nicht alle nehmen, weil sie Sparspechte sind.
Für die Sparspechte sagt die Fluggesellschaft: gut, wenn ihr mit mir fliegen wollt, will ich aber eine "gewisse Sicherheit", mit der ich kaufmännisch kalkulieren kann: 5 - 10 - 20 Prozent meiner Sitzkapazität gebe ich billig her, aber nur unter der Bedingung: bei Buchung sofort zu bezahlen, keine Umbuchung und Stornierung möglich (=100 % Stornogebühr);
Nun entscheidet Kunde Sparspecht sich für den letzten Tarif, weiß, dass er es billiger bekommt, aber gleich zahlen muss. Wo liegt also das Problem von Zinsgewinn? Die Fluglinie rechnet mit dem Erlös von X Euro Y Tage vor Abflug und kann dafür den Tarif billiger anbieten.
Denkmodell:
Buchung eines reinen Fluges in einem Reisebüro: das Reisebüro ist wie ein "Supermarkt": es kauft Leistungen = Tickets vom Hersteller = Fluggesellschaft zu bestimmten Bedingungen ein, die es auch als vermittelndes Reisebüro einhalten muss: Und damit das Reisebüro da nicht schummelt, verlangt die Clearing Abteilung der IATA (das ist die Vereinigung aller Fluggesellschaften, die eine eigene zentrale Abrechnungsstelle für alle Reisebüros auf der Welt hat) einen Abbuchungsauftrag: einmal im Monat werden alle Tickets vom Konto des Reisebüros abgebucht, die sofort zu bezahlen sindt. Zahlt ein Kunde in einem Reisebüro also nicht gleich bei so einem Tarif im Reisebüro, finanziert das Reisebüro den Kunden!. Also nicht das Reisebüro macht den ominösen Zinsgewinn.
Und nun darf ich noch deutlicher werden hinsichtlich Reiseziel. Die Niederländischen Antillen zählen zu den gehobeneren Reiseländern und sind durchaus als teure Reiseziele zu bezeichnen. Sie zählen sicherlich auch noch nicht zu den großen Massentourismuszielen. Wer also sich dieses Paradies aussucht, wird wohl auch etwas Kleingeld für seinen Urlaub brauchen - nicht jeder hat dort Verwandte, bei denen er umsonst wohnen kann. Angesichts dieses Preisniveaus dann einem Reisebüro oder einer Fluglinie vorzuhalten, sie zocke ab oder mache unerlaubte Zinsgewinne, finde ich nicht passend.
Es sei jedem sein Urlaub vergönnt und wer sich etwas leisten kann und will, der soll es sich auch. Aber bitte dann nicht sich über Peanuts aufregen und - das grollt wohl auch in mir - Fachleuten, die tagtäglich damit zu tun haben, erklären zu wollen, sie sind deppert.
Deine Meinung: es gibt auch Tarife, die man nicht sofort zahlen muss, wollen wir alle gerne auch hier lesen und stehen lassen,
meint
Peter