Angebliche Lebensmittelvergiftung britischer Urlauber
Mehrere Urteile ergingen inzwischen in Sachen Betrug an britischen Reiseveranstaltern mit angeblicher Erkrankung durch Hotelessen.
Jüngst wurde ein walisischer Urlauber zur Zahlung von umgerechnet 22k € verurteilt - wegen Betrugs!
Er hatte angegeben, während seines Urlaubs auf den Kapverden durch die Speisen im Hotel krank geworden zu sein, hatte allerdings in den social media Bilder von sich als gut gelauntem Biertrinker verbreitet und das chinesische Essen gar als das beste gelobt, was er jemals erhalten habe.
Der Veranstalter fand das heraus, drehte den Spieß um und verklagte seinerseits den Beschwerdeführer wegen Betrugs - mit Erfolg!
Die Masche basierte auf einer gesetzlichen Regelung, die ohne weitere Erhärtung des Verdachts und allein gegen Vorlage eines Kaufbelegs für ein entsprechendes Medikament einen Anspruch auf Schadenersatz für Urlauber ermöglichte, die angaben vom Essen im Hotel krank geworden zu sein.
Als die Veranstalter schließlich Anfang 2017 feststellten, dass diese Beschwerden um 700% (!) angestiegen waren regte sich Misstrauen. Allmählich stellte sich heraus, dass die Beschwerdetaktik auf einem perfiden Geschäftsmodell beruhte, bei dem Touristen sogar aktiv angeworben und Kanzleien an den Erstattungen beteiligt wurden.
Ein erstes Urteil erging bereits im Juli 2017 nachdem sich herausstellte, dass eine junge Britin falsche Angaben gemacht hatte.
Sie behauptete gegenüber TUI UK einzig in ihrem ägypthischen Hotel gegessen zu haben, ihre Mitreisenden jedoch bestritten das als unwahr, tatsächlich habe sie dort nur gefrühstückt.
Das Gericht entschied in der Folge, diesen Betrugsversuch mit umgerechnet 25k€ zu ahnden, obwohl die Klägerin die Klage in letzter Minute zurückgezogen hatte.
Inzwischen wurden die rechtlichen Voraussetzungen zur Erlangung einer Kompensation angepasst, vermutlich wird es jedoch weitere spektakuläre Ergebnisse aus anhängigen Verfahren geben.