Hier mein Bericht:
Keine wesentlichen Probleme.
An- und Abreise klappten in meinem Fall einwandfrei. Das Hotel entsprach den niedrigen Erwartungen. Es soll sich um ein reines TUI-Hotelgehandelt haben (inkl. TUI Russia).
Ich hatte bei Buchung auch die Abflugzeiten bedacht, zudem suggerierten gewisse Rahmenbedingungen ein relativ geringes Risiko in Bezug auf Änderung derselben. So war es auch.
Ein dickes Plus ist (mit ein paar Abstrichen) die Reiseleitung vor Ort.
Der für mein Hotel zuständige Reiseleiter war kompetent, nahm sich Zeit, war stets freundlich und motiviert, ging auf die individuellen Wünsche der einzelnen Touristen ein, verhielt sich klug, natürlich auch immer politischkorrekt im Sinne von Hotel, TUI und dem eigenen Arbeitgeber, aber das war nichtweiter störend.
Ich finde jedoch, wie auf ein paar Seiten zuvor bereits bemerkt, dass die Angabe des Check-Inn-Schalters in den Reiseunterlagen vorzufindensein sollte. Die Germania bedient beispielsweise keine Linienflüge von Frankfurt am Main, sondern nur Charter. Andere (Linien-) Fluggesellschaften haben in Frankfurt am Main keinen eigenen Schalter (Mitglieder der StarAlliance, beispielsweise). Natürlich finden sich auf der HP des AP Frankfurtdie Schalter der Germania leicht (T2/D880-881). Dass das sich immer mal wieder ändert oder ändern kann, liegt auf der Hand. Für mein Selbstverständnis in Bezug auf Service gehören solche Basis-Informationen aber dennoch in die Reiseunterlagen. Punkt.
Auf die angesprochene Werbung für den Surf-Stick wäre ich auch beinahe reingefallen. Bulgarien – mein Urlaubsland – wird nicht bedient. Die Ausreden klingen bei den maschinell, überwiegend automatisiert erstelltenUnterlagen durchaus schlüssig, ich lass sie aber nicht gelten. Der Beigeschmack derartiger Offerten ist hier viel zu fad!
Hätte man mir vorab die Konditionen für W-LAN-Zugang im gebuchten Hotel benannt, wäre für mich die Kaufentscheidung für einen TUI-Stick von vorneherein hinfällig gewesen.
Einen Stadtplan (nicht mal einen zur ersten groben Orientierung) gab es nicht. Auch nicht vor Ort. Eine Dame an der Hotel-Rezeption schenkte mir einen sehr schönen von Varna. Ich wohnte am Rand von Goldstrand. Trotzdem, immerhin.
Dass die sonstigen Detail-Informationen über beispielsweise das Hotel nur über fast schon penetrantes Fragen beim TUI-Serviceteam vor Ort (Varna) vorab per E-Mail (aber erst nach Buchung) in Erfahrung gebracht werden konnte, empfand ich als sehr ärgerlich. Was kostet Internetnutzung, Inbetriebnahme des Kühlschranks (ich hatte Nutzungsgebühren zunächst auf Konsum bezogen, gemeint ist aber die kostenpflichtige Stromversorgung der Minibar), der Klimaanlage oder Mietedes Safes? Gibt es Getränke (wenigstes Wasser) bei Halbpension? Was kosten im Hotel generell Getränke etc. pp. All diese Informationen wurden dem Gast vorenthalten.
Also auch hier, muss ich schon sagen, die Hotel-Beschreibungen (nicht nur) der TUI blieben enorm schwammig, man musste hier das Ausschlussverfahren anwenden.Aber was darf man nun zum Standard zählen und was gehört zum Extra? Immerhin wardie Nutzung der Dusche frei und für den im meinen Fall niederschmetternden Blick vom Balkon musste ich keinen zusätzlichen Eintritt zahlen … der angeblich vorhandene und kostenlose Shuttle-Bus zum Strand fuhr jetzt zum Beginn der Hauptsaison nicht.
Die zweifelsfrei durchaus vorhandenen Vorteile der Hotelanlage hätte man übrigens auch klarer herausstellen können. Das Haus ist gepflegt, eines der jüngeren Hotels (11 Jahre alt) am Ort, angeblich sogar das jüngste, die Nachtruhe überwiegend gewährleistet, strategisch liegt es – je nach Blickwinkel – nicht ungünstig.
Im Fazit halte ich die Angaben des sogenannten Reiseveranstalters für grenzwertig. Das gilt aber für alle anderen wohl auch.
Zu den TUI-Ausflügen:
Ich buchte zwei Touren. Keine mit Eventcharakter (Buggy, Segelturnoder Abendveranstaltung). Bei der einen Reise war das Mittagessen inklusive, bei der anderen fakultativ für 10 Lv (ca. EUR 5,20) zu buchbar. Das eine Mal handelte es sich um eine kleinere Reisegruppe mit 14 Touristen im Kleinbus, beim anderen Mal war die Gruppe aus Deutschland und Benelux etwa doppelt so groß. Die ausgewählten Lokale waren von Atmosphäre und Charme überdurchschnittlich gut. Ich hätte mir meine Bestellung lieber selbst zusammengestellt und vielleicht noch ein bisschen auf den Restaurantterrassen mit jeweils wunderschönem Blick aufs Meer verweilen können, aber ich denke, dass bei einer heterogenen Reisegruppe eine organisierte Bestellung schon allein des Zeitrahmens wegen besser ist.
Als Alternative gab es neben dem Mietwagen (oder natürlich Taxi) ggf. um vermeintlich 10 – 20 % günstigere Anbieter mit vergleichbarem Programm, nicht jeder Veranstalter erschien mir dabei seriös. Nutzung von ÖPNV war nur bedingt sinnvoll (nur nach Varna und zu den angrenzenden Urlaubsorte, alles andere war zu umständlich).
Die jeweiligen Reiseführer zeigten sich mittelprächtig motiviert. Eine Gruppengemeinschaftsbildung fand nicht statt. Die Führungen ansich, die Aufenthaltsdauer an den jeweiligen Hotspots, die Pausen etc. empfand ich allerdings als positiv.
Eine der beiden Reiseführerinnen versäumte nicht, uns „Einkaufstipps“zu geben. Auf der Rückfahrt besuchten wir zusätzlich eine Töpferei. Das war Bestandteil des Programms. Ich glaube, jeder Ehegatte dieser Reisegruppe hatte seinen Geldbeutel gezückt. Die Verweildauer von etwa einer knappen halben Stunde blieb aber erträglich.
Beim nächsten Urlaub in Bulgarien, sofern er kommt, buche ich einen Mietwagen.
Aufgrund der fehlenden räumlichen Nähe zu von durch Steuergelder subventionierten Billigflughäfen in beispielsweise Kassel oderErfurt/Weimar mit Flugziel Varna kann ich nicht ausschließen, doch noch mal eine allerdings etwas anders strukturierte Pauschalreise zu buchen. Tendenziell dann ggf. sogar bei der TUI. Ich versuche aber, es zu vermeiden.
Wer mit Pauschalreisen glücklich ist, wird bei der TUI sicherlich nicht schlechter fahren, als mit anderen sogenannten Reiseveranstaltern, wahrscheinlich sogar überwiegend sicherer und besser. Trotzdem, vor Ort machten aufgrund der versteckten Zusatzkosten nicht wenige Touristen große Augen.