Ich komme gerade von einer Wikinger Trekkingreise in den Semien und Gheralte Bergen In Äthiopien zurück. Als gut würde ich die Vororganisation (Buchung, Bezahlung, Flüge, etc) bezeichnen. Das Rezept zur Reise, also Trekkingtage, Kultur, Hotels waren gut ausgewählt.
Die Umsetzung durch die Agentur vor Ort war jedoch mehr als mangelhaft.
- Der Reiseleiter "deutschsprachig" hatte nur wenig Sozialkompetenz (kaum Kommunikation mit den Teilnehmern sondern Befehle), wenig Kenntnis zu Natur, Kultur... und keine ausreichenden Kenntnisse der deutschen und englischen Sprache. Letztlich war es trotz großer Erfahrung und Mühe bis zum Schluss nur möglich zu raten.
- Das Programm war zwischen Wikinger und dem Veranstalter Greenland nicht abgestimmt und wich an etlichen Tagen erheblich ab. Lokations wurden grundlos ausgelassen oder hinzugefügt, Trekking verlängert oder gekürzt. Alles ohne Vorankündigung und oft unter Verschlechterung gegenüber der angebotenen Leistung.
- Organisation war teilweise amateurhaft. An einem Camp mit bekannterweise beständigem nächtlichem Starkwind wurden Leichtzelte bereitgestellt, die sich natürlich nachts in Fetzen auflösten. Permits wurden vor Ort umständlich von jedem einzeln beantragt, obwohl eine vorab Gruppenabfertigung angeboten wurde und von anderen rege genutzt wurde. Es gab viele weitere Episoden zu diesem Thema.
- Hotels wurden getauscht, da vergessen wurde, Reservierungen zu bestätigen. Natürlich auf Kosten der Qualität.
- Museeumsbesuche wurden auf andere Tage verlegt, obwohl bekannt war, dass diese auf Feiertage fallen und damit ausfallen werden. Das Problem wurde dann spontan als Irrtum verkauft.
Vorbildlich gelöst war alles, was mit Transport zusammenhing. In Afrika habe ich vorher noch nie so gut organisierte Fahrer, die zudem technisch versiert, vorausschauend und talentiert waren, erlebt.
Problematisch ist bisher der Umgang mit Reklamationen. Ich habe den Eindruck, dass es zur Wikinger Unternehmenskultur gehört, jegliche Art der Kritik als Nörgelei abzutun und Verantwortung für Fehlleistungen nicht anzuerkennen. Sollte sich das noch ändern, berichte ich.
Mein Fazit ist, dass die Qualitätssicherung bei Wikinger nicht funktioniert. Pannen können bei Reisen auftreten und werden von mir bereitwillig toleriert. Gleiches gilt für die Differenz zwischen westlichen und afrikanischen Standards. Schlimm ist, wenn die Reise einem Reiseleiter anvertraut wird, der dafür nicht geeignet ist und die seitens Wikinger zugesicherten Fähigkeiten und Fertigkeiten nicht mitbringt. Ein übriges tun fehlende Abgleiche im beworbenen und durch den Veranstalter geplanten und durchgeführten Programm. Letztlich ist das wie beim Kochen, ein schlechter Koch kann ein gutes Rezept mit den besten Zutaten in einen ungenießbaren Brei verwandeln. So geschehen bei "Panoramapfade Äthiopiens" Im Dezember 16/ Januar 17.