Thomas hat eine klare Frage gestellt und auch einige Tipps betreffend den Besuch von lohnenswerten Städten erhalten. Die Schweiz ist gegliedert in 26 Kantone. In jedem Kanton gibt es besuchenswerte Städte und einmalige landschaftliche und kulturelle Perlen -- alles aufzuzählen würde den Rahmen dieses Threads sprengen.
Abschließend noch etwas zum Vorwurf: “Was macht das für einen Eindruck bei Thomas, wenn sich die Schweizer streiten, welches den die schönere Stadt sei!“
Was heißt hier streiten. Ausgenommen wenn es frei nach Shakespeare: “To be, or not to be”, also um Fußball geht und der lokale Klub verliert, necken wir uns -- das ist so eine Eigenart, wenn Schweizer aus verschiedenen Landesgegenden zusammen kommen. Und das, obwohl in unserem "Ländli" 4 Sprachen und unzählige kurlige Dialekte gesprochen werden und manchmal eine Verständigung alles andere als einfach ist.
Aber wir sind uns das gewohnt. Im Tessin, also auf der anderen Seite der Alpen, wird man vielmals verdutzt angeschaut, wenn man eine Frage auf italienisch stellt und muss die Gegenfrage gewärtigen: “Sprechen sie Deutsch?” In Luzern, also in der Mitte der Schweiz, fährt man besser mit Englisch und speist anstelle Messer und Gabel mit Stäbchen. Und in Genf, also schon fast in Frankreich, kann man sich, wenn man Glück hat, sogar auf französisch unterhalten. Wenn man weitere Weltsprachen beherrscht, fühlt man sich auch in dieser lebenswerten Stadt fast wie zu Hause.
So oder so. Obwohl ich ich meine Nase hin und wieder auch schon über die Grenze gestreckt habe und etwas fremde Luft schnupperte, komme ich immer wieder gerne zurück in mein schönes “Heimatländli” und natürlich in das geruhsame Bern, in dem man nach dem Motto: "Nume nid jufle, aber gäng hü!" (Auf gut Deutsch: “Nur nicht pressieren aber immer vorwärts!”) lebt. Und das hat seinen guten Grund. Wir Berner verhalten uns bewusst langsam, damit Nichtberner nicht durch ein zu forsches Tempo überrumpelt werden.
Gruß
Pesche