Hallo Kiki33,
*sorry* bin 'n bißchen spät dran mit meiner Antwort, aber nu mal zu Deinen Fragen:
(ich fange mal hinten an)
Zur Zusatzversicherung: wir hatten bei insgesamt 13 Aufenthalten auf Madeira 2 Schäden, einmal war ein Stein von einer Felswand auf's Autodach gefallen, einmal hat's einen Reifen inklusive Felge in einem etwas tieferen Schlagloch auf einer doch nicht so wirklich guten Straße zerdeppert; ob das nun symptomatisch ist, weiß ich natürlich nicht, aber beide Male hatte unsere Zusatzversicherung bei Cardelmar anstandslos bezahlt- gut, daß wir sie hatten.
Zum Landeanflug: meiner Meinung sitzt man bei der Landung am besten rechts, beim Start links; was man bei der Standardlandung mit der Schleife so sieht, gugge da , und beim Standard-Start gibt's auf der linken Seite das .
Einen guten Eindruck aus Pilotensicht mit einer prima Erklärung des Landeanfluges gibt auch dieses Video ; im ersten Teil zeigt es den Standardanflug, im zweiten Teil den Standard-Start, und im dritten Teil den alternativen Landeweg, direkt von Norden her.
In etwa 3/4 aller Fälle erfolgt die Landung entsprechend der Haupt-Windrichtung nach dem Standardverfahren, d.h. es wird zunächst parallel am Flughafen vorbei geflogen und dann in einer 180-Grad-Kehre der Endanflug eingeleitet.
Dieser Anflug erfolgt nach Sicht, wobei dann die in obigem Video u.a. genannten Punkte "Gelo" (eine Eisfabrik) und "Rosario" (ein einzelnes Gebäude auf einer Klippe) in ziemlich genau vorgegebenen Höhen von 850 bzw. 460 Fuss (= ca. 260 bzw. 140 Meter) überflogen werden müssen- wobei sich diese Flughöhe auf das Niveau der Meeresoberfläche bezieht; das Terrain ist hier jedoch schon zwischen ~55 m (Gelo) und ~45 m (Rosario) hoch, so daß der Flieger mit knapp 100 m Höhe über Grund fliegt.
Geschieht dies nicht mit allenfalls geringer Toleranz, wird die Landung in jedem Falle abgebrochen und neu angeflogen. Hier ist dann übrigens auch der Blick aus den Fenstern der linken Seite des Fliegers ganz interessant: landseitig in etwa 300 m Entfernung vom Flugweg erreichen die Hänge bereits das Niveau der Flughöhe, und so kann man da ganz gut in die Fenster der zum Greifen nahen Häuser schauen
Zum Fahren auf Madeira hatte ich -falls noch nicht gesehen- schon mal diesen Reisetipp geschrieben und auch ein paar Videos dazu gestellt: 1 , 2 , 3 wo man vielleicht schon einen kleinen Eindruck von den Verhältnissen dort bekommt.
Dazu ergänzend sei noch gesagt, daß es auf Madeira schon einige Straßen gibt, die nicht so ganz ohne sind, aber i.d.R. sind die Hauptstraßen mittlerweile doch ganz gut ausgebaut und auch für ältere Fahrer geeignet.
Das Gewöhnungsbedürftigste sind dabei die oft sehr kurzen Beschleunigungsstreifen auf den Schnellstraßen und die vielen Tunnel, insbesondere auf den Neubaustrecken. Fährt man z.B. an der Südküste entlang von Faja da Ovelha im Südwesten und dann immer auf der neu gebauten ER101 (hier auch "Via Rapida" genannt) bis Sao Jorge im Nordosten der Insel ( Streckenverlauf ), braucht man für diese ca. 80 km lange Strecke maximal 90 Minuten, aber man passiert dabei 57 Tunnel der unterschiedlichsten Längen mit einer Gesamtlänge von fast 38 km (meinereiner hat selbst nachgezählt), insgesamt gibt es auf Madeira etwas mehr als 130 Straßentunnel mit ca. 75 km Gesamtlänge.
Okay, aber das sind die Neubaustrecken, doch auch die meisten anderen Straßen erfordern keine Hell-Driver-Qualitäten.
In vielen Fällen ist es zudem so, daß man auf "normalen" Straßen ganz gut in die Nähe vieler Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkte heran kommt; falls überhaupt (z.B. beim Pico do Facho oder beim Cabo Girao) ist nur lediglich kurz vorher jeweils ein kurzes Straßenstück (500 bis 1.000 m) das etwas mehr Aufmerksamkeit erfordert.
Aber natürlich gibt es auch Regionen, da ist die Anfahrt ein wenig "gewöhnungsbedürftig"; dies gilt insbesondere für die Auffahrten zur Hochebene "Paul da Serra" von Süden her. Doch auch dort hinauf kann man sich etwas stressfreier anschleichen, nämlich von der Nordseite.
Auch vom Nordosten zwischen Sao Vicente und Sao Jorge sollte man sich als unsicherer Fahrer derzeit zumindest noch fernhalten: die geplante Schnellstraße ist dort zwar seit langem im Bau, doch die derzeit dort vorhandene Strecke ist noch das "Abenteuer Madeira" pur
Im Übrigen ist es bei vielen Aussichtspunkten so, daß man mit dem Auto relativ nah heran fahren kann und auch Menschen, die nicht mehr ganz so gut zu Fuss sind, die wenigen Meter problemlos schaffen können, z.B. bei der Christusstatue in Garajau, dem Cabo Girao, dem Leuchtturm bei Ponta do Pargo, dem Pico Arieiro, dem Pico do Facho oder auch auf der Halbinsel Sao Lourenco.
Ein paar Levadawege, die u.U. sogar für Rollatoren geeignet sind, gibt es auch; ich denke da z.B. an die Balcoes-Wanderung, aber auch der Beginn der Levada da Ribeira da Janela oder einige Wege im Park von Queimadas; soll heißen:
m.M. lohnt sich ein Madeira-Urlaub auch, wenn man nicht mehr so gut zu Fuss ist.
(ich denke mal, ich werd' ein paar derartige Touren zusammenschreiben, weil es die Frage öfters mal gibt)
Tja, und zu den Hotels: zum Splendida kann ich nix sagen, im Galo haben wir uns schon mehrere Male recht wohl gefühlt. Beim Galosol hatten uns am besten die Zimmer zugesagt, die im Nebengebäude "Ondamar" liegen. Die haben zwar keinen Aufzug, und zum Frühstück muss man über die Straße in's Haupthaus, aber die Bauweise gefällt uns einfach besser, es schaut alles etwas offener und lockerer aus. Aber gutt, das ist sicherlich Geschmackssache.
Wenn's sonst noch Fragen gibt: immer gerne.
*tschaui*
das wauzih