Hallöchen,
da hatte ich grad vor ein paar Wochen (Beitrag vom 24.09.15, 21:51) die sich manchmal im Bereich von Madeira festsetzenden ziemlich ausgedehnten und intensiven Niederschlagsgebiete angesprochen, da haben wir derzeit auch schon das Erste dieser Art im Winterhalbjahr 2015/16-
leider- für diejenigen, die grad ihren Urlaub dort verbringen.
Diese Schlechtwetterlage brachte Madeira in den letzten Tagen zwar ergiebige Regenfälle, die aber noch im Bereich des Normalen lagen.
Wesentlich heftiger bekamen jedoch die -auch in den meisten Reiseführern beschriebenen benachbarten "Desertas"-Inseln etwas davon ab. Die Desertas -etwa zwischen 25 und 44 km von der Südostküste Madeiras entfernt gelegen- sind bekanntermaßen unbewohnte Naturschutzgebiete, die nur vereinzelt von Ausflugsbooten angelaufen werden. Normalerweise sind diese Inseln zu trocken, um dort menschliche Ansiedlungen ausreichend mit Trinkwasser versorgen zu können.
Es gibt dort aber auch einige angelegte Wanderwege.
Die derzeitige Schlechtwetterlage brachte den Desertas am letzten Wochenende jedoch außergewöhnliche Regenmassen, und in mehreren Meldungen ist davon die Rede, daß diese "doppelt so hoch" gewesen seien wie bei der Unwetterkatastrophe vom Februar 2010. U.a. soll der auf den Desertas angelegte Hauptwanderweg dabei zerstört worden sein.
Die Hauptinsel Madeira hat dagegen relativ wenig abbekommen, obwohl auch hier und dort einzelne Steinschläge vermeldet wurden, die bei etwas ergiebigeren Niederschlägen und Wind aber durchaus normal sind.
Ursache für diese -auch von Meteorologen so genannte- Wetteranomalie ist eine außergewöhnliche Erwärmung des Oberflächenwassers in bestimmten Regionen des Atlantik -ähnlich dem Wetterphänomen "El Niño" im Pazifik-, das die Ausbildung solch ergiebiger Niederschlagsgebiete in der Region zwischen den Azoren und den Kanaren (Makaronesien) begünstigt und auch dafür sorgt, daß diese Schlechtwettergebiete sich in diesem Bereich festsetzen.
Derzeit schaut es sogar so aus, als würde das Tiefdruckgebiet vom letzten Wochenende -welches zunächst in Richtung Nord-Ost abgewandert war- nunmehr aus eben dieser Richtung in die Madeira-Region zurückkehren, was schon eine ziemliche Anomalie darstellt. Wer mehr dazu wissen möchte, sollte sich vielleicht bei wikipedia mal den Artikel "Nordatlantische Oszillation" zu Gemüte führen.
Nun ja, ich will nicht unken, aber es schaut jedenfalls m.M. so aus, als wenn die Großwetterlage ein relativ nasses Winterhalbjahr in dieser Region des Atlantiks ankündigt. Doch natürlich läßt sich das sicherlich nicht von's wauzih und derzeit auch nicht von Meteorologen mit Sicherheit vorhersagen, wann und wie lange und wie intensiv und ob überhaupt.
Denn auch auf Madeira gilt oft genug die alte Bauernregel :wenn der Hahn kräht auf dem Mist..."
*tschaui*
das wauzih