Große, globale Vorhaben werfen ihre Schatten voraus!
Und dieses Vorhaben heißt Neu- und Umgestaltung der Betonwüsten des Süden Teneriffas, also im Wesentlichen Las Americas und Los Christanos.
Diese Region ist rein aus dem Boden gestampft mit seinen Hotelklötzen, und hat keinen natürlichen Ursprung. Das wäre ja noch nicht einmal das Schlimmste, aber man hat in der Vergangenheit wahl- und zügellos ohne Vorausschau drauflosgebaut. Und nun zeigt man sich erstaunt darüber, dass jetzt die Quittung gekommen ist.
Lange Zeit hat die Regierung große Erhebungen und Statistiken über diese Gegend gemacht, und ist nun endlich wohl zu dem Schluß gekommen, das hier etwas geschehen muß. Ich weiß nicht , ob es schon berechtigt ist zu rufen: Zu spät, viel zu spät, der Zug ist doch längst abgefahren!
Auf jeden Fall ist diese Gegend doch wohl so untypisch für Teneriffa, wie nur irgendetwas!
Weiter nach Norden in Richtung Costa Adeje hat sich das Bild schon etwas geändert, aber nicht viel.
Man hat das Pferd einfach noch laufen lassen, solange das Geld noch fließt. Mittlerweile hat sich das aber geändert; und selbst der dümmste Angestellte im Ministerium für Tourismus muß erkennen und sieht ein, dass es so nicht weitergehen kann! Längst haben andere Gegenden dieser Zone touristisch den Rang abgelaufen, bzw. die Gäste weichen auf andere Inseln aus.
Es soll also hier, und das speziell in den genannten Orten, rigoros saniert werden. Das bedeutet eigentlich im Klartext nichts weiter als sehr viele Hotels, wenn sie denn noch den Namen verdienen, abzureißen und dafür ein anderes Landschaftsbild zu schaffen! Das aber wiederum heißt ja nichts anderes als wieder etwas künstlich zu schaffen, was dort niemals je gewesen ist. Ein Großteil der Infrastruktur dieser Gegend ist doch längst schon zusammengebrochen. Z. B. die Energie- und Wasserversorgung uvm. Man schafft es doch teilweise nicht einmal mehr das Brauchwasser "farblos" zu filtern, von der Abwasser- und Müllentsorgung einmal ganz zu schweigen! Das Ganze befindet sich am Rande eines globalen Kollapses.
Das alles hat man höheren Ortes eingesehen, dass hier was geschehen muß, was aber noch längst nicht bedeutet, dass nun auch zügig damit begonnen wird all die wunderbaren Pläne zu realisieren. Geld ist genug da, aber ebensoviele Prozesse und Klagen der Betroffenen stapeln sich in den Ministerien. Es ist sogar eine nicht öffentliche Empfehlung (Erlass) ergangen, die Gäste nicht darüber zu informieren. Das hätte man sich gut ersparen können, denn das sieht und weiß jeder, der dort einmal geurlaubt hat!
Es wird also angestrebt großflächige Park- und Grünanlagen zu schaffen und die ganze Ver- und Entsorgungsstruktur von Grund auf zu erneuern.
Fehler der Vergangenheit werden natürlich ungerne zugegeben, deswegen wird auch propagiert, dass diese Orte nicht mehr 'zeitgemäß' sind und den Ansprüchen des modernen Tourismus nicht mehr genügen! Ha, ha, um das zu erkennen muß man kein Minister sein!
Sollte das wirklich einmal richtig losgehen, woran ich noch meine Zweifel habe, dann werden diese beiden Schandflecke von Orten völlig umgekrempelt. De fakto sind sie dann in der Zeit für den Tourismus so ziemlich gestorben. Bei Los Christianos ist das besonders schwerwiegend, weil dort der größte Fährhafen ist, und Herr Olsen wird sich dagegen mächtig sträuben sich eine Zwangsjacke verordnen zu lassen.
Ganze Heerscharen von in- und ausländischen Landschaftsarchitekten haben schon ihre wunderbaren Ideen und Pläne eingereicht. Leider ist es dort ja wie bei uns auch; bis es dann wirklich einmal losgeht, ist alles mindestens doppelt so teuer und keine Kalkulation ist mehr brauchbar oder völlig realitätsfremd.
Vielleicht sollte doch der Weg der kleinen Schritte gewählt werden, damit überhaupt endlich etwas geschieht!
Diese Informationen habe ich größtenteils von Insidern, kommunalen Verwaltungsbeamten und Einheimischen. Wir haben oft stundenlang darüber diskutiert.
Gruß
Dieter