Gut, man kann darüber streiten, wer zu diesem Thema seltsame Beiträge schreibt. Die einen sehen es so, die anderen eben so.
Es gibt hier 2 Problempunkte. Durch die Insolvenz einer Holding, die 15 oder 16 Hotelanlagen in Mitleidenschaft zielt, erfährt der Normalurlauber zu seiner Bestürzung das erste Mal von einem neuen Gefahrenpunkt für seinen geplanten Urlaub. Er weiss von den Risiken der geänderten Flugzeiten, er weiss, das man ihm kurz vor Reiseantritt mitteilen könnte, das sein Hotel leider nicht zur Verfügung steht, ja, sogar, das man ihn über die Überbuchung erst bei seiner Ankunft im Flughafen informiert. Aber eine Insolvenz, eine Pleite ? Solche schlimmen Sachen und die daraus resulitierenden Folgen hat er doch eigentlich -wenn nicht direkt betroffen- nur beiläufig im Rahmen der Berichterstattung über die Finanzkrise mitbekommen. Und sowas ist auch im Urlaub möglich ?
Diese Geschichte ist für die Reisebranche kein Supergau, aber doch ein grosses Problem. Und deswegen wird man im Interesse der Sache alles, aber auch wirklich alles tun, um es zu keinen negativen Auswirkungen für die Direktbetroffenen kommen zu lassen. Man stelle sich nur mal vor: im Urlaub kommt der Gerichtsvollzieher und macht das Hotel dicht ? Das ist hier zwar nicht realistisch, weil die Insolvenz nur die Holding und nicht die einzelnen Hotels betrifft. Aber kann das der Normalbürger so glasklar erkennen ? Da habe ich meine Zweifel.
Und deswegen noch einmal ausdrücklich betont, was ich schon in vorherigen Beiträgen geschrieben habe: wer in einem der Joy-Hotels einen Urlaub gebucht hat, braucht sich keine Sorgen zu machen. Seine Anzahlung ist nicht verloren ( da hat er immer einen Anspruch an den RV ) und das Krisenmanagement der Branche wird eine wie auch immer geartete Lösung finden.
Die zweite Seite des Problems ist die eigentliche Insolvenz. Ich kenne -wie auch schon mal geschrieben- nicht die türkische Rechtslage, gehe aber davon aus, das sie sich nicht so fundamental von der unsrigen unterscheidet. Demzufolge wäre es grundfalsch zu sagen, das die TUI sofort ein Krisenmanagement in der Holding implantieren kann. Und damit den Eindruck zu erwecken: alles ist gut ! Nichts ist sofort gut ! Das Sagen hat nur eine Person, und das ist der vom Gricht eingesetzte Insolvenzverwalter. Der macht zuerst mal eine Bestandsaufnahme. Und nur die entscheidet, was folgt. Kann man ( nach Gesprächen mit den Gläubigern ) den Betrieb profilakatisch weiterführen ? Da müssten alle zustimmen, also die RV wie auch die angeschlossenen Hotels. Sehr wahrscheinlich, eigentlich sogar sicher.
Aber danach entscheiden ausschliesslich die Erkenntnisse des Insolvenzverwalters, ob und wenn ja, in welcher Form es eine neue Konstruktion gibt. Eine Ersatzholding ( z.B. auf Zeit die TUI ), die mit Kapitalzusagen einsteigen würde ? Eine Kapitalspritze der Privatbesitzer der Hotels für diese Holding ? Machen da alle mit ? Oder steigen da welche aus, und versuchen ihr Glück woanders ? Oder alle Hoteliers steigen aus ? Das weiss bis heute keiner.
Die RV müssen wohl ihre geflossenen Anzahlungen abschreiben, die involvierten Hoteliers bleiben auf ihren Rechnungen an die Holding sitzen. Ich bin sicher, da ist kein Geld mehr auf den Konten.
Abschliessend noch ein Satz zu einigen forenbeiträgen: es ist interessant, wie darin auf die Möglichkeit hingewiesen wird, das es in Zukunft tatsächlich zu Hotelpleiten kommen kann, oder soll ich sagen, wird ? Da wird dann möglicherweise wirklich das Hotel, in dem man Urlaub macht, der Schlüssel abgezogen. Da muss man noch Grundsatzgespräche mit Versicherern führen müssen ( nein, nicht die Urlauber ! Die Anderen )
Gruss Gabriela