@ Sabaelcher
Ich kenne natürlich die Denkweise der einfachen Ägypter. Sie ist identisch mit katholischen Drittweltstaaten und stammt aus einer Zeit, als man knapp zwei der vielen Kinder ihrerseits das fortpflanzungsfähige Alter erreichten und ihre mit 50 Jahren sterbenden Eltern mitversorgen konnten. Es kommt hinzu, dass Imam oder Pfaffe einen Teil ihrer Macht aus vielen ungebildeten Schäfchen rekrutieren.
Heute sterben nicht mehr 8 von 10 Kinder frühzeitig, also hat der einfache und arme Ägypter (oder Filipino oder Subsahelbewohner) 9 Kinder jahrelang zu ernähren und ihnen sowas wie Schulbesuch zu ermöglichen. Das geht meist nicht, also versinken die Folgegenerationen zunehmend in Slums oder Squatters, sind bestenfalls Tagelöhner, können deshalb ihre Eltern nicht unterstützen, aber zeugen ebenfalls reichlich weiteren chancenlosen Nachwuchs.
Kein Staat mag die Weltpresse von alltäglich tausenden Verhungerten, jeder Staat fürchtet Rebellion, Aufstand, Plünderungen der Habenichtse, also subventioniert er massiv deren Grundbedarf - bis er sich das nicht mehr leisten kann. Und genau dort ist Ägypten jetzt angekommen. Staaten wie Quatar mögen paar Milliarden Dollar pro Jahr Hilfe zahlen, werden das aber mit dezenter Einflussnahme in Richtung fundamentalistischem Islam zu verbinden wissen. Haben sie damit Erfolg, wird es spätestens in 10 Jahren das touristische Ägyptenforum nicht mehr geben.