Behinderte Hotelgäste - wie denktt ihr darüber und wie reagiert ihr?

  • boerot
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    geschrieben 1211277992000

    @katja13

    Genau so "sollte" es sein. Wir haben unserer Tochter frühzeitig erklärt, dass es Menschen gibt, die mit Behinderungen auf die Welt kommen, oder z. B. durch Unfälle oder Krankheiten erst später ein Handicap haben. Über solche Menschen lacht man nicht. Seitdem fragt sie immer genau nach, was derjenige hat oder wie es zu sowas kommen kann. Eltern verschließen meistens die Augen oder Ohren, zerren ihre Kinder einfach weg. Und genau dann kommt es zum ANGAFFEN und LUSTIGMACHEN, weil die Kinder gar nicht wissen, wie sie sich solchen Menschen gegenüber verhalten sollen.

    Klar, alle schauen hin, das ist normal. Aber es kommt drauf an, wie man hinschaut. Es gibt einen Unterschied zwischen interessiertem Schauen und kicherndem Gaffen.

    Und Leute denkt dran: ES KANN JEDEN VON UNS JEDEN TAG TREFFEN!!!

    LG boerot

    Kontrolle ist gut - Vertrauen ist besser!!!
  • marvin9804
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    geschrieben 1211278070000

    Hallo

    Auch wir haben einen beh. Jungen und fahren seid er 1/2 Jahr alt ist immer mit ihn in den Urlaub.

    Wir waren schon in versch. Ländern unterwegs und haben von den Hotelangestellten immer nur freundliche Reaktion bekommen.

    Im Gegenteil zu manchen deutschen Mitreisenden.

    Was das anstarren betrifft, so kommt es immer darauf an wir man schaut und das oftmals dann getuschelt wird.

    Wir freuen uns immer über Menschen die uns ansprechen auf unser Kind,

    und es ist egal wie doof manche Fragen auch sind.

    Was mich stört sind solche Begriffe wir "Mongolchen", damit bringt man uns dann schon auf die Palme!

    Unsere Kinder haben das Down Syndrom oder Trisomie 21, alle anderen Begriffe sind einfach nur beleidigend!

    So das mußte jetzt mal raus!

    Viele Grüße:

    Marvin9804

  • boerot
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    geschrieben 1211278288000

    Mongolchen? :frowning: Ja solche Leute gibts leider, die sich so äußern... :(

    Kontrolle ist gut - Vertrauen ist besser!!!
  • Sandra78
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    geschrieben 1211278731000

    @pustebllume sagte:

    kurz und gut: wir gucken alle

    aber reagieren müssen wir auch

    wir haben kein Problem auch mal die Leute anzusprechen ,wer weiss wie uns mal geht.

    Ich grüss mal alle die leider nich so gesund wie wir sind und hoffe auf sehr viel Toleranz und (nein kein Mitleid) sondern Verständnis und Offenheit zu allen unseren Erdenbürgern!

    Gruss

    Die Bllume

    Das finde ich ein ganz super Statement von Dir, schade das es hier den Applaussmiley nicht gibt ;-)

    Eine ähnliche Situation wie Ihr hatten wir in Vietnam. Dort gab es im Nebenbungalow auch einen Rollstulhlfahrerm gefesselt daran seit einem Motorradunfall. Er war aber so lebensfroh und gut drauf das man seine Behinderung nach kurzer Zeit einfach vergessen hat. Er ist mit Schnorcheln gekommen, war abends am Strand beim Sundowner mit bei und auch in die Stadt zum shoppen musste er unbedingt ;) Er hat sich einfach ganz normal benommen, warum auch nicht.

    Klar benötigte er auch mal Hilfe, vom Boot ins Wasser und wieder zurück. Zum Strand gab es keinen asphaltierten Weg und bevor er sich mit dem Rolli gequält hat haben ihn die Männer einfach hoch getragen etc....

    Er hatte seinen Platz in der Gruppe wie jeder andere auch und so sollte es auch sein.

    Da ich Krankenschwester bin sehe ich quasi jeden Tag behinderte Menschen, ganz egal welche Behinderung sie haben. Mit hat mal ein Behinderter gesagt, es ist OK wenn die Leute mich ANGUCKEN aber sie sollen mich nicht ANSTARREN. Das fand ich eindeutig.....

    LG

    Sandra

    Avatarbild Made by Chriwi ;-) Febr. / März 2012 Bonaire-Curacao-Miami :-)
  • Wanderin
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    geschrieben 1211278745000

    Hallo..

    Ich habe einmal mitbekommen, als eine Gruppe aus einer Behinderten-

    werkstatt einen Ausflug machte und anschließend in ein Lokal einkehrte.

    Ein Ehepaar regte sich dermaßen auf und beschwerten sich, dass man

    es solchen "Personen"verbieten sollte in ein Lokal zu gehn...

    Die Bedienung legte dem Ehepaar nahe, dass Lokal schnellstens zu

    verlassen. Hut ab vor der Courage der Bedienung..

  • boerot
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    geschrieben 1211278887000

    Richtig so!!! Coole Bedienung.

    Kontrolle ist gut - Vertrauen ist besser!!!
  • Entdeckerin
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    geschrieben 1211281410000

    Hallo nochmal,

    ich denke, dass wir uns mit unseren Überlegungen, wie wir uns nun zu verhalten haben, oft selbst im Weg stehen. Man sollte nicht zu viel nachdenken, wenn man mit behinderten Menschen umgeht, denn zu viel Höflichkeit und Nettigkeit kann auch wiederum als Mitleid ausgelegt werden.

    Ich selber musste erleben, dass ein Freund von mir seit einem Autounfall querschnittsgelähmt an den Rollstuhl gefesselt ist und klar ist man hilfbereit, wenn man merkt, er kommt allein nicht weiter, aber solche Menschen lernen mit ihren Behinderungen umzugehen und können vieles auch allein, was man sich als "normaler Mensch" nicht vorstellen kann, dass es möglich ist.

    Sicher, leichter gesagt als getan. Ich muss gestehn, ich hatte anfangs auch Schwierigkeiten damit, aber auch wir müssen die neue Situation "erlernen", nicht nur die, die betroffen sind.

    Und mittlerweile verträgt er auch mal den ein oder anderen neckischen Spruch bezüglich seiner Behinderung. Aber ich denke, dass ist von Person zu Person verschieden und mit diesen sollte man vorsichtig sein, damit er nicht als Beleidigung oder Beschimpfung interpretiert wird.

    ''Wenn man beginnt seinem Passfoto ähnlich zu sehen, sollte man in den Urlaub fahren'' (Ephraim Kishon) -------------------------------------------------------------------- 7.-29.11.08 Thailand
  • linni67
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    geschrieben 1211284540000

    Wir haben in unserem Bekanntenkreis auch einen behinderten Jungen (Gen-Defekt). Unseren Kindern haben wir früh beigebracht, dass Menschen mit Behinderungen genauso zu behandeln sind wie Menschen ohne Behinderung. Unser Sohn mit 9 Jahren zeigt mehr Toleranz und Verständnis wie manch Erwachsener. In unserer absolut nicht behinderten gerechten

    Grundschule geht seit einem Jahr ein behindertes Kind (Rollstuhl).

    Zu 80 % klappt dies wunderbar. Es ist ein Zivi dabei und die Kinder benehmen sich ganz normal ihm gegenüber. Aber es sind auch in dieser Klasse Kinder, die damit nicht umgehen können und einen großen Bogen um den Jungen machen. Meiner Meinung nach hat da die Erziehung versagt! :?

    Viele Grüße Petra
  • xantippe50
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    geschrieben 1211287088000

    Hallo,

    ich als Betroffener kann aus meinen eigenen Erfahrungen nur sagen, dass sich in den letzten Jahren das Verhalten der Menschen gegenüber Behinderten schon geändert hat und es ist mehr Toleranz zu spüren. Trotzdem gibt es immer wieder Situationen, ob im Alltag oder auch im Urlaub, wo man sich schon diskriminiert fühlt.

    Allerdings muss ich dazu auch sagen, dass ich selbst mich auch geändert habe. Heute kann ich gelassener damit umgehen, fühle mich n icht mehr blossgestellt, wenn man mich "anglotzt" oder hinterhertuschelt und kann mich selbst auch mal über "meine Art" zu gehen lustig machen. Und genau DAS ist wichtig, sich selbst so zu akzeptieren, es als normal anzusehen, und damit wird der Umgang mit anderen "normalen" Menschen leichter.

    Und denen, die sich wegen mir ********* fühlen, weil es manchmal etwas dauert, bis ich auch da bin, wo sie schon sind, begegne ich mit einem gewissen Gleichgültigkeit, dass sich evtl. doch so mancher damit vielleicht mal selbst Gedanken macht, ihr Verhalten mal zu überdenken. :p

    Aber...insgesamt fühle ich mich in keinster Weise schief angesehen ;)

    In diesem Sinne....freu mich schon auf meine Ägypten-Urlaub..weil...der Weg ins Wasser ist zwar etwas beschwerlich...ABER..IM Wasser....bin ich flink wie ein Fisch....und die Strandbar erreiche ich auch IMMER, zwar nach den anderen...dafür geh ich aber nicht VOR den anderen :laughing: :rofl: :rofl: :rofl:

    Xanti

    Lebe jetzt und freu Dich auf gleich! Friends are the flowers in the garden of life!
  • noki
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    geschrieben 1211287252000

    Hallo und guten Tag!

    Ich freue mich über eure Beteiligung und Resonanz, und dabei hatte ich schon Bedenken diesen Thread überhaupt eröffnet zu haben! Es ist ja auch ein heikles und sehr sensibles Thema, ich bin mir dessen bewußt, aber wenn es verdrängt oder verschwiegen wird, wird es dadurch nicht besser oder verschwindet. Darum halte ich es für angebrachter wenn man sich einmal damit beschäftigt.

    Zwischen hinschauen und gaffen besteht noch ein großer Unterschied, und vor allem wie es getan wird! Neugier ist harmlos und ganz natürlich; gaffen und sagen: Guck mal der/die hat was, ist eine andere Sache.

    Es ist hier schon angeklungen, dass gerade Kinder ganz offen und unbefangen genau hinschauen. Wie mir von Betroffenen berichtet wurde ist das für sie keineswegs störend oder abwertig. Anders als bei vielen Erwachsenen, die sich krampfhaft bemühen nicht hinzusehen. Sie quälen sich oftmals selbst damit herum das zu ignorieren.

    Ein Erlebnis, das mir wirklich sehr unter die Haut ging:

    Neben mir am Pool lag eine behinderte junge Dame. Es ergab sich so, dass wir meistens nebeneinander lagen und den Sonnenschirm teilten, ohne dass wir miteinander bekannt waren. Sie litt an den schweren Folgen eines Schlaganfalles, den sie als junges Mädchen hatte.

    Nun war das gerade an einem Ort an dem oft die Animation mit der Knderbetreuung vorbeikam. Natürlich blieben auch einige Kinder stehen und schauten sie an wegen u. a. ihrer teilweise verkrampften und verdrehten Gliedmaßen und ihre andersartigen Bewegungsabläufe. Da reagierte die Dame auf eine für mich überraschende und ungewöhnliche Art, die mich sehr beiindruckt hat.

    Sie fragte einfach die Kinder: " Na ihr wollt mich doch sicherlich etwas fragen? Kommt her und setz euch hin ich werde erzählen warum ich nicht so bin wie ihr und die anderen alle".

    Mir lief es eiskalt den Rücken herunter! Auch die Betreuerin der Kinder war sehr verblüfft und unsicher.

    Als sie den Kindern erklärt hatte warum sie sich nicht so bewegen kann wie andere, sah ich bei den "Neugierigen" ein richtig ehrliches und aufrichtiges Verstehen in den Gesichtern. Sie hatten verstanden, womit viele Erwachsene sich sehr schwer tun!

    Ab sofort war die junge Frau, sie mag wohl so 25 Jahre alt gewesen sein, der auserkorene Liebling der Kinder auf eine Art, die mich sehr nachdenkich und auch etwas beschämt machte.

    Was für uns andersartig ist, das bemühen wir doch immer von uns zu weisen, zu verdrängen oder zu ignorieren.

    Diese Frau hatte den Angriff gewählt und auf breiter Front gewonnen!

    Dazu gehört eine enorme Portion innerer Stärke und Selbstsicherheit. Und das hatte sie ganz sicher!

    Jeden Tag kamen die Kinder wieder mit ein paar Kleinigkeiten oder selbst gemalten Bildern.

    Ich wüßte von mir nicht ob ich das fertigbrächte!

    Gruß Dieter

    Gar furchtbar ist des Wortes Macht, wenn man es nutzt zu unbedacht!
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