Früher war alles besser!
Zumindest einfacher. Man ging ins Reisebüro, hat gesagt was man will und der RB-Fachverkäufer hat etwas empfohlen. Damit war von Anfang an die Schuldfrage geklärt.
Früher war alles besser!
Zumindest einfacher. Man ging ins Reisebüro, hat gesagt was man will und der RB-Fachverkäufer hat etwas empfohlen. Damit war von Anfang an die Schuldfrage geklärt.
Vielleicht sollten wir in diesem Sinne mal eine Topliste der absurdesten Beschwerden bei Hotelbewertungen aufstellen. Da gäbe es bestimmt einiges zu lachen
Um zum Threadtitel zurückzukehren: Mein Anspruch an eine Pauschalreise wäre ( ich mach sowas ja nicht) , dass meine Erwartungen erfüllt werden. Das wiederum setzt zum einen voraus, dass ich mir meiner Erwartungen bewusst bin und dass diese in einem vernünftigen Einklang mit der Realität stehen, und zum anderen, dass ich meinem Vertragspartner gegenüber diese Erwartungen klar kommuniziere und diese dann auch Teil der vertraglichen Vereinbarung sind.
Wenn man sich das mal näher überlegt, dann lauern in diesem ersten Versuch einer Definition bereits jede Menge Stolpersteine.
Hallo,
habe mit viel Interesse die Beiträge gelesen. Ich fand es früher wesentlich spannender, wenn man in den Katalogen nach dem passenden Urlaubsort gesucht hat, recherchiert hat und sich dann entschieden hat, wo es hin gehen soll. Dann ab ins Reisebüro, hoffentlich ist die Reise noch zu haben mit dem Flug, den man sich ausgesucht hat. Dann endlich das erlösende: Ja, die Reise ist noch frei. Juhu.
Oder, wenn man sich aus dem ein oder anderen Grund nicht frühzeitig festlegen konnte oder wollte, ab zum Flughafen. Lastminute-Reisen suchen! Auf die Art und Weise bin ich auch an mein heutiges Lieblingshotel auf Ibiza gekommen. Unsere Auswahlkriterien damals waren: Clubhotel mit Animiaton (hatten wir vorher noch nie gemacht, aber meine Teenagertochter wollte das unbedingt einmal ausprobieren, nachdem sie im Vorabendprogramm die Serie "Sterne des Südens" gesehen hatte, in der es um Geschichten rund um Urlaub und Animateure ging), dann sollte es in der Herbstferien sein, 1 Woche/HP, das war's. Als wir dann besagte Reise am Flughafen gefunden hatten, war die Freude riesig. Wir sind ohne Vorbehalte nur mit großer Vorfreude und Neugier dann los und hatten Glück und sind positiv überrascht worden.
Noch heute fahren wir 1x im Jahr zusammen dorthin, dass ist ein absolutes Muss.
Vielleicht sollte der ein oder andere das heute auch mal ausprobieren.
@Chriwi absolute Zustimmung...vorallem der Punkt mit dem Einklang der Realität.
Das ist wohl das grösste Problem, was (!) der Pauschaltourist als selbstverständlich für seine achtmarkfufzich erwartet, und was für ihn ausschlaggebend ist, dass es eine tolle Reise war, und das kann doch nicht wirklich das Essen im Flieger,der tägliche Bettwäschenwechsel, eine Pooltemperatur von 32 Grad bei Aussenlufttemperetaur von 33 Grad, das würzig abgestimmte Essen für über 1000 Gäste , nur sympatische Mitgäste sein ? wenn wirklich schlimme Dinge dazu führen dass der Urlaub getrübt war, und dies egal wie vorher nicht abzusehen war, dann ist das alles berechtigt. Aber die Kritikpunkte die oft angegeben werden ?? Für mich nicht nachvollziehbar.
Ein Beispiel dafür sind manche Hotelkritiken eines unserer ''Stammhotels'' da frag ich mich wirklich oft,ob die Leute wirklich auch dort waren? Und zur selben Zeit wie wir ??
Man kann natürlich auch auf die negativen Dinge fokussieren. Wer jammern will, der findet immer was. Das ist eine Grundeinstellung, die bei manchen schon nicht passt.
@chriwi hat meiner Meinung nach schon die - traurigerweise - treffenden Gründe und Merkmale genannt...
ich glaube, es ist ein fröhlicher Mischmasch, zu dem noch der Umstand kommt, daß es ja nix kostet, die Schwarmintelligenz zu befragen. Schnell vom Zebrastreifen oder Fahrradlenker aus ne verbrasselte Anfrage in die Tasten kloppen. Eine Dame der Tastenklopper-Fraktion teilte sich mit mir neulich eine rote Welle - erste Ampel: Pickel ausdrücken. Zweite Ampel: Fingernägel saubermachen. Dritte Ampel: Tastenhacken. Ich hab gedacht, da wäre ein Specht am Werk.
Wenn man sich diese Abfolge mal phantasiereich zu Gemüte führt, könnte man auf die Idee folgenden Geschehensablaufs kommen:
Äh, Drecksmist - Pickel... ich könnt mal ein bißchen Sonne vertragen. Hach, was würde sich denn bei den Kolleginnen richtig, richtig gut machen? Irgendwas musses sein, das die richtig anfressen wird, wenn ich dann erstmal auf FB Fotos rauskloppe...
An dieser Stelle ploppen natürlich unweigerlich die unterschiedlichsten Urlaubsideen hoch: Von Party, Party, Party bis hin zum Glasbodenbungalow mit weiß-der-Kuckuck was.
Aber kosten soll das natürlich so wenig wie möglich. Weder Geldbeutel-Masse noch Gehirnmasse.
Dafür, daß man letzteres nicht in Anspruch nehmen muß, wurde die Rechtsschutzversicherung erfunden und dann gibt es ja auch noch die Fernsehsendungen, die vermitteln, daß man bloß ne Simse an irgendeinen ich-rette-Euren-Urlaub-Hansfranz rauszuspechten braucht.... und: Geiler, aber mal richtig geiler Nebeneffekt: Dann komm ich in' Fernseh!
Diese Möglichkeit führt gedanklich nahtlos gleich zu einem weiteren Aspekt:
Online-Präsenz, Plattform, Forum. Wahrgenommen werden. Sich wichtig fühlen.
Man kann - für sich persönlich möglicherweise in jeder Beziehung komplett irreale - Wunschreisen posten und trifft immer auf die Schwarmintelligenz, die halt manchmal doch nicht so saumäßig intelligent, sondern schlicht mitteilungsbedürftig ist.
Und schon steht man im Mittelpunkt eines Urlaubsvorbereitungs-Threads! Na, wenn das mal nix is!
Sollte man tatsächlich den entscheidenden Klick gemacht oder im Reisebüro unterschrieben haben, reicht es oftmals nicht aus, sich still und leise darauf zu freuen, daß man verreist.
Nu kommt's! Heyyy, da gibt's doch so'ne Portale.... ma kucken....
Heiliger Strohsack!! Es sieht ganz danach aus, daß ich nicht als der Kaiser von China auf der Sänfte durch den Tag getragen oder wie Kleopatra täglich von einem Rudel dienstbarer Geister zum Bade in Milch und Honig gebeten werde??
Wie jetzt? Mir nicht genehme Flugzeiten werden plötzlich annonciert?
Und was überhaupt? Ne Flugreise war doch mal das Erlesenste, das man sich urlaubshalber so gönnen kann? Und dann sowas?? Nicht 27 verschiedene Zeitschriften, für die ich zuhause keinen Pfennig lockermachen würde??? Nur ne Bemme und ne Buddel stilles Wasser?
Dabei hab ich doch aber sowas von verdammt vielen Sternen gebucht!
.....................
Ich hab grad ein bißchen Sorge, mich zu verlieren - nehme Anmerkungen wie: Hast Du aber schon! leise nickend entgegen - und halte an dieser Stelle inne.
Der Pauschalreisen-Erfahrene wird wissen, welche buntschillernden Zustandsbeschreibungen noch möglich sein könnten. Der eher selten Verreisende wird sich hoffentlich in diesen Thread "verlaufen", günstigstenfalls alle weiteren Quellen der Reizüberflutung mal kurz aussteckern, lesen und sich sagen:
Oha. Nu isses wohl passiert, da bist Du ein bißchen außerhalb der aktuellen Reisewelt-Zeitrechnung unterwegs.
Um diesen Thread zu finden, bedarf es auf jeden Fall einer "Kompetenz", wenn man hier bei HC nicht schon angemeldet ist: Googeln.
Ich hätte es mir nicht träumen lassen, aber vor Kurzem trug sich in einem anderen Forum, das sich mit dem nordamerikanischen Kontinent beschäftigt, Folgendes zu:
User Dingsbums fragt eine Frage xy. Dingsbums war schonmal auf der englischsprachigen Seite des Atlantiks. Dingsbums bekommt auf seine Frage eine leicht angenervte Antwort, die da sinngemäß lautet: Sachma! Du warst doch schon mal da! Und außerdem kann man das doch googeln!!
Antwort: Wenn ich gewußt hätte, was ich googeln soll, hätte ich das getan. Da ich nicht wußte, was ich googeln soll, frage ich hier.
....ich hab 10 Minuten lang still und stumm vor meiner Rechenhexe gesessen, mit ziemlich blödem Gesichtsausdruck den Bildschirm angeguckt und mich gefragt, ob es das wirklich gibt. Dann habe ich mich geschüttelt und mir gesagt: Ja. Augenscheinlich: Ja!!
Seitdem backe ich ziemlich kleine Brötchen, sobald ich mir denke: Oh Hase, das kann man doch googeln!!
Auch dies scheint also bei allem allgegenwärtigen und ununterbrochenen Online-Dasein tatsächlich eine Kompetenz zu sein, die............. eben nicht allgegenwärtig ist.
Deshalb meine ich - um endlich wieder die Kurve zu kriegen , daß es oftmals so sein kann, daß man seine eigenen Ansprüche an eine Pauschalreise gar nicht klar zu formulieren und zu definieren in der Lage ist.
Da weiß man oftmals möglicherweise nur, daß es ein Produkt mit dem Namen Pauschalreise gibt - und Foren. Und ne Rechtsschutzversicherung.
Und dann tigert man los. Für den Fall unliebsamer Erlebnisse bieten Foren ja auch immer noch eine Plattform zum öffentlichen Wundenlecken.
Hach nein! Das wollte ich doch gar nicht schreiben!! Ich wollte mich doch in Empathie üben:
Erst denken, dann reden!
Nee, so richtig empathisch war das jetzt auch nicht. Ich weiß.
Hat aber was.
Die vielfach verbreitete Selbstüberschätzung, die dazu führt, im vollen Selbstbewußtseins-Galopp und ohne jedes weitere Nachdenken mit jedem Schritt, den man tut, sich Richtung Urlaubs- oder sonstiger Abgründe zu bewegen, werden wir aus der aktuellen menschlichen DNA nicht weg- und rausgesabbelt bekommen. Auch nicht mit evtl. 70.000 posts in diesem Thread und auch nicht mit meinem.
So fatalistisch mein Fazit ist:
Tolle Idee, einen solchen Thread zu starten und hoffentlich möge er zum bestgelesenen aller Zeiten werden, weil er nur helfen kann.
Alle Daumen hoch, harryhh. Genial geschrieben! Und genau, was mir in den letzten Tagen durch den Kopf gegangen ist. Z.B. bei der folgenden Frage: Wir haben 6 Wochen und wollen nach Asien. Mein Freund will nach Japan, ich nach Angkor Wat (Cambodia) , nach Sapa ( Nord-Vietnam) , Mekong-Delta (Süd-Vietnam) , zu den Reiseterrassen (kein Tippfehler meinerseits) auf den Philippinen, nach Bangkok und am Ende irgendwo in Thailand baden. Wie macht man das am besten?!
Ich hatte leider grad keine Zeit, eine detaillierte Reiseplanung auszuarbeiten und die Fragestellerin hatte wohl keine Lust, die bestehenden Informationen im Internet selbst zu finden.
Und wenn man dann mal schlechter gelaunt ist und pampig wird, kommt garantiert der Satz: "Dafür ist doch ein Forum da!"
Und das ist für mich auch so eine Frage. Ist ein Forum tatsächlich dazu da, um Dumm- und Faulheit zu unterstützen? Ich weiß schon, alles was länger ist wie ein Tweet oder eine FB-Statusmeldung ist für manche sehr mühsam und dann ist da noch diese Pisa-Sache mit dem sinnerfassenden Lesen zusammenhängender Texte. Aber das kann man üben, und wenn man sich Leue sucht, die einem Texte häppchenweise und vorgekaut präsentieren, wird die eigene Hirnleistung nicht besser.
Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!