Wie schön für Dich...
MICH regen solche Sätze wie "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein" eher auf, besonders, wenn sie auch noch von Rechtsradikalen kommen...
Das ist aber nicht persönlich und auf Dich bezogen gemeint...
Gruß
Jürgen
Wie schön für Dich...
MICH regen solche Sätze wie "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein" eher auf, besonders, wenn sie auch noch von Rechtsradikalen kommen...
Das ist aber nicht persönlich und auf Dich bezogen gemeint...
Gruß
Jürgen
@'JürgenW' sagte:
Stolz sollte man eher auf etwas Geleistetes sein oder etwas, dass man wenigstens positiv beeinflusst hat! Über unser Geburtsland können wir allenfalls froh und glücklich sein oder auch nicht...
100 % Zustimmung!
Wir haben Glück gehabt, in einen Industriestaat geboren worden zu sein. Genau so gut hätte uns das Schicksal in beispielsweise Äthopien zur Welt kommen lassen und wir wären vielleicht mit einen halben Jahr verhungert.
Wer es als seinen persönlichen Verdienst betrachtet, das es in unseren Land den meisten Menschen mehr als gut geht, sollte meiner Meinung nach nachdenken und etwas tiefer stapeln.
@jürgen
war mir klar, dass sowas nun wieder raus gekramt werden musste.
ich habe diesen satz bewusst nicht so formuliert, dass es was anrüchiges haben könnte.
da muss man das auch nicht nochmal erwähnen, nur um seinen senf dazu zu geben.
Ich bin hin- und her gerissen bei der Frage, ob ich stolz darauf sein sollte, Deutscher zu sein, oder nicht. Einerseits ist Deutschland das Land der Dichter und Denker, es ist auch im Ausland hochgelobt und hochgeachtet wegen seiner Ingenieurleistungen, und es ließen sich sicher noch mehr Leistungen anführen. Andererseits stehen die Mißleistungen der Deutschen, vor allem die verheerenden Ereignisse der Geschichte des 20. Jahrhundert, dagegen.
Sie vor allem haben dazu beigetragen, daß sich nach dem
2. Weltkrieg kein richtiges Nationalgefühl und Nationalbewußtsein bei den Deutschen mehr eingestellt haben. Die von den Nazis ausgelösten Geschehnisse haben das Bild der Deutschen im Ausland bleibend geprägt. Dazu beigetragen hat auch, daß von bestimmten Seiten den Deutschen diese Geschehnisse fortwährend aufs Butterbrot geschmiert wurden, ob berechtigt oder unberechtigt, möchte ich hier einmal bewußt offen lassen.
Dazu paßt eine dpa-Meldung von heute, die ich in einer großen deutschen Tageszeitung fand. Ich zitiere wörtlich:
"Der Vorstand der Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland hat am Samstag seinen Vorsitzenden Gerard Menuhin (57) des Amtes enthoben. Wie die Stiftung in Düsseldorf mitteilte, hat der Sohn des 1999 in Berlin gestorbenen jüdischen Geigers regelmäßig in der "National-Zeitung" des DVU-Vorsitzenden Frey eine Kolumne verfaßt. Außerdem werde Gerard Menuhin auf der Website der NPD im Vorabdruck eines Interviews mit der rechtsradikalen Monatszeitung "Deutsche Stimme" zitiert. Darin spricht Gerard Menuhin, der sich als Jude bezeichnet, von einer "endlosen Erpressung" der Deutschen wegen ihrer NS-Vergangenheit."
Ich möchte diesen Vorgang weder werten noch kommentieren, sondern ihn einfach nur zur Diskussion stellen, auch wenn er das Thema "Deutsche im Urlaub" nur am Rande berührt.
Obwohl ja das Thema "ob man stolz sein sollte ein Deutscher zu sein" eigentlich ja nicht zu dem ursprünglichen Thema gehört, habe ich mir die Threads durchgelesen und möchte auch meine Meinung dazu äußern.
Selbstverständlich ist es Glück oder Pech des einzelnen, in welchem Land er geboren wird, ob nun in einem Industriestaat oder irgebdwo in einem Dritte-Welt-Land.
Aber warum darf man bitteschön nicht trotzdem, wie viele andere Einwohner auch stolz auf ihr Land sind, stolz drauf sein ein Deutscher zu sein?
D. gehört zu den führenden Industrienationen und haben sogar dabei als "Verlierernation" des Zweiten Weltkrieg die "Gewinnernationen" in so einer kurzen Zeit überflügelt. D. ist auch sehr sozial eingestellt und es wird bei Katastrophen stets mit am meisten gespendet. Und diese Liste kann man noch ellenlang weiterführen und diese Punkte haben ja die Bürger D. geschafft/ermöglicht. Jeder einzelne, der ein mehr der andere weniger, ist durch sein schaffen oder handeln daran beteiligt.
"...Andererseits stehen die Mißleistungen der Deutschen, vor allem die verheerenden Ereignisse der Geschichte des 20. Jahrhundert, dagegen...Die von den Nazis ausgelösten Geschehnisse haben das Bild der Deutschen im Ausland bleibend geprägt...."
Klar ist das nicht in Ordnung was damals passiert ist, aber ich habe ja nun mehrere Jahre im Ausland gelebt und ich wurde nicht in Verbindung mit der Vergangenheit von D. gebracht. Selbst die älteren Einwohner, die nun noch die Besatzung durch D. mitgemacht hatten, hatten kein Greul oder sonstiges gegen mich als Deutschen.
Von den Einwohner hieß es, das z.B.
- ich, wie meisten anderen Deutschen erst nach dem Krieg geboren wurden sind und wir ja nichts dafür können, was unsere Vorfahren angestellt haben
- und fast jedes andere Land ebenfalls einen schwarzen Punkt in ihrer Geschichte haben, ob das nun Napoleon, das Römische Reich, Alexander der Große oder wie sie alle heißen.
Komischerweise fangen immer die Deutschen mit ihrer Vergangenheit an und meinen sie dürfen sich gegenüber den anderen Nationen nicht so verhalten, wie der Rest der Welt untereinander.
Beispiel: Beim ersten Irakkrieg Anfang der Neunziger haben die Deutschen mit der Begründung nicht mitgemacht, das Sie aufgrund ihrer Vergangenheit nicht mitmachen wollen. Jetzt könnt ihr mal raten, ob das im Ausland eher postiv oder negativ gesehen wurde. Die Rechnung hat D. ja auch dafür bekommen, wenn man gesehen, hat, wieviel D. von den Kriegskosten bezahlen durfte.
Anderes Beispiel: D, ist nicht mehr oder weniger rechtsradikal als andere Staaten auch, nur in D. wird es bedeutend mehr "aufgepuscht" und gleich wieder mit der Vergangenheit in Verbindung gebracht. Ich finde es natürlich nicht in Ordnung, wenn irgendwo ein Haus mit Ausländern abgebrannt wird, es geht mir nur um den Vergleich, wie D. im Verhältnis zu anderen Nationen mit diesen Aktionen umgeht. Wenn ich nur daran denke, wie damals die Albaner in Italien wieder auf ihre Schiffe "geprügelt" wurden, da hab ich mir nur so gedacht, was aber erst los wäre, und vor allem innerhalb D., wenn dies in Hamburg oder in einer sonstigen deutschen Hafenstadt passiert wäre.
Diese deutsche Demutshaltung gegenüber Ausländern konnte ich auch sehr schön vergleichen, wenn ich gesehen habe, wie die Asylanten in D. untergebracht waren und wie sie im Ausland leben mußten.
Ich bin der Meinung, das man nicht auf alles Stolz sein kann, was früher oder auch heutzutage hier passiert, aber welches andere Land hat denn eine komplett saubere Vergangenheit?
Ich bin auch ein wenig stolz, wenn z.B. bei Olympia die deutschen wieder eine Medaille holen oder Weltmeister in einer Sportart werden. Warum kann man sich nicht darüber freuen, was man bis jetzt geschafft hat und sich dadurch auch leisten kann (Autos, Haus, Urlaub, etc. pp).
Also,ich bin durchaus stolz auf mein Land und sehr froh hier leben zu dürfen.Ich mag mein Land mit all den schrägen Vögeln,die darin wohnen.
Deutschland ist übrigens auch ein tolles Urlaubsland und am Sonntag nachmittag im Biergarten ,,Leute kucken''ist doch einfach schön,fast wie drei Tage Spanien,nicht wahr Jürgen
lg
radlfan
@ Harzer
Fast allen Deinen Aussagen stimme ich zu. Inzwischen beurteilen unsere Nachbarn und alle anderen am 2. Weltkrieg beteiligten Nationen uns wesentlich milder als wir selber das tuen. Richtig bösartige Ressentiments gibt es allenfalls noch von älteren Menschen, die den ganzen Schlamassel miterlebt haben und auch davon persönlich betroffen waren. Die vermeintliche Hetze in Fernsehsendungen Großbritanniens, der USA oder der Niederlande ist in Wirklichkeit eher unter dem Begriff Satire einzuordnen.
Ich werde nie vergessen, als wir vor Jahren auf der englischen Kanalinsel Jersey ein sog. Underground Hospital, die naturgetreue Nachbildung eines unterirdischen Krankenhauses zu Zeiten der deutschen Besatzung Jerseys, besuchten und regelrecht erschraken, als aus einem Volksempfänger die Stimme des "Führers" erschallte. Ein englischer Mitbesucher nahm uns zur Seite und erklärte uns, daß das alles nicht so ernst gemeint sei, sondern eher ein Schauspiel sei, und wir sollten uns in Gottes Namen nicht so grämen.
Auch ich empfinde Stolz, wenn ich im Ausland z.B. höre, daß die deutschen Autos die besten der Welt seien. Auch bei sportlichen Erfolgen, z.B. wenn die Deutschen Fußballweltmeister werden, richtet sich mein deutsches Gemüt auf.
Und trotzdem glaube ich, daß der Deutsche zu Extremen neigt. Den überbetonten Tugenden des Deutschseins der Vergangenheit ist nun genau das Gegenteil gefolgt. Ich hoffe, daß wir nicht wieder genau in das Gegenteil verfallen. Und deswegen ist ein wenig Zurückhaltung auf diesem Gebiet nicht das Schlechteste!
Aber, wie schon gesagt, ich bin in dieser Sache so hin und her gerissen wie kaum woanders!
@ salvamore
"...Richtig bösartige Ressentiments gibt es allenfalls noch von älteren Menschen, die den ganzen Schlamassel miterlebt haben und auch davon persönlich betroffen waren...."
Als mein Vater in den 50 ziger für etliche Jahre in Schweden gelebt und gearbeitet hat, da waren die allgemeinen Stimmung noch deutlicher negativer, als zu der Zeit, wo ich im Ausland gelebt hatte.
Aber auch schon damals war es so, wenn sich die Schweden erstmal mit meinem Vater als Individum auseinandergesetztt hatten, sind sie sehr gut miteinander ausgekommen. Was mal wieder als Beispiel dienen könnte bei der sogenannten Verallgemeinerung einer ganzen Personengruppe (wie z.B. die Deutschen im Urlaub)
Bei diesem Punkt finde ich es auch immer amüsant, wenn der Doktor oder die Schwester ins Zimmer kommen und mit dem Sat anfangen "Wie geht es denn uns heute?" Darauf antworte ich immer: "Wie es Ihnen geht, weiß ich nicht, aber mir geht so und so..."
"... Die vermeintliche Hetze in Fernsehsendungen Großbritanniens, der USA oder der Niederlande ist in Wirklichkeit eher unter dem Begriff Satire einzuordnen...."
Dam kann ich nur zustimmen, vor allem die britische Yellow Presse sollte man nun doch wirklich nicht so ernst nehmen (mal sind es die Deutschen, mal die Franzosen, mal ist es Becker, mal ist Schuhmacher, mal das englische Königshaus, je nachdem was gerade uü to date ist) und wenn z.B. D. gegen die Niederlande spielt, dann wird es halt gerne von der Presse von beiden Ländern gerne ein wenig hochgespielt. Ich habe nun viele Niederländer kennengelernt, die sie mit den in der Zeitung geäußerten Meldungen gegen die Deutschen nicht identifizieren können und mir geht es genau so mit der deutschen Presse.
"...Den überbetonten Tugenden des Deutschseins der Vergangenheit ist nun genau das Gegenteil gefolgt. Ich hoffe, daß wir nicht wieder genau in das Gegenteil verfallen...."
Inwiefern verfallen wir wieder in das Gegenteil, also ich sehe z.B. kaum mal ein privates Grundstück, wo die deutsche Fahne gehießt ist - im Gegensatz zu vielen anderen Ländern.
In den USA wird vor Schulbeginn als erstes die amerikanische Nationalhymne gespielt. Wer kann den in D. noch den Text der deutschen Nationalhymne - geschweige denn, das sie irgendwo vor Schulbeginn gespielt wird. Den Unterschied sieht man doch schon allein bei den Länderspielen, wieviel Spieler und Zuschauer von anderen Nationen bei der Hymne mitsingen und wie das Bild bei den deutschen aussieht. Geschweige denn davon zu reden, das sich z.B. ein italienischer (gibt noch viele weitere andere Nationen, wo das auch zutrifft) Nationalspieler selbst für ein Freundschaftspiel sonst was für gibt, damit er für sein Land spielen kann. Und bei uns, da braucht doch einer nur schief gucken und dann sagt er doch schon das Länderspiel ab, weil es nicht so viel bedeutet.
@'salvamor41' sagte:
Ich bin hin- und her gerissen bei der Frage, ob ich stolz darauf sein sollte, Deutscher zu sein, oder nicht.
Hallo Wolfgang,
solange Du noch hin- und hergerissen bist, kannst Du m.E. nicht von Stolz reden, der wäre nämlich ausgeprägt und zum Hoch-/Übermut neigend...
Seien wir also froh, dass wir uns mit solchen Gefühlen nicht identifizieren müssen...
@'salvamor41' sagte:
Dazu paßt eine dpa-Meldung von heute, die ich in einer großen deutschen Tageszeitung fand. Ich zitiere wörtlich:
Diese Meldung habe ich auch gelesen, aber etwas ausführlicher, und finde es völlig berechtigt, solche Leute ihres Amtes zu entheben, wenn sie sich dabei erwischen lassen, dass sie für die DVU und andere Rechtsradikale arbeiten...
@'salvamor41' sagte:
Ich möchte diesen Vorgang weder werten noch kommentieren, sondern ihn einfach nur zur Diskussion stellen, auch wenn er das Thema "Deutsche im Urlaub" nur am Rande berührt.
Vielleicht sollten wir diese Diskussion damit beenden?
Gruß
Jürgen
Ja genau, "wir" sollten die Diskussion über diesen Bereich damit beenden - denn diese gehört nicht zum eigentlichen Thema.
Ich schließe mich den weisen Worten meines Kollegen Sternedieb an und "bitte"(!!!) darum, doch wieder zum eigentlichen Thema (wenn wir denn dann schon unbedingt noch eine Nationalitäten-Diskussion haben mußten) zurückzukehren.
Und noch ein kleiner Hinweis:
Bestimmte threads erhalten hier im Forum in letzter Zeit (komischerweise immer unter Beteiligung ganz bestimmter user) bedauerlicherweise innerhalb kürzester Zeitfenster einen Chat-Charakter - diesen findet ihr an anderer Stelle ... oder tauscht euch per mail-Funktion aus. Diese (eindeutig) übertrieben ellenlangen Zitate sind wirklich unnütz und lästig - und werden in dieser Form nicht weiter zugelassen.
VG und DANKE für euer Verständnis,
SvKP-Admin
Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!