Street View alleine ist es ja nicht - ob meine Wohnsituation im Internet veröffentlicht wird, ist mir eigentlich egal, aber für mich ist der Widerspruch dagegen evtl. eine der letzten Möglichkeiten, etwas gegen die krakenähnliche Datensammelei von google und Co. zu unternehmen. Wenn die Proteste gegen Streetview ausbleiben, dann kommt irgendwann unweigerlich die nächste Stufe zum "gläsernen Bürger", legitimiert durch die Gleichgültigkeit der Gesellschaft.
Im aktuellen Stern steht gerade ein interessanter Artikel darüber, den Link hier finde ich auch interessant. Alles, was man im Internet macht, hinterläßt eine deutliche Spur, egal ob man nur Infos sucht, was bestellt, chattet...
Was ist denn, wenn all diese gesammelten Einzelinfos (legal oder illegal) zusammengeführt werden? Wenn man sich z.B. bewirbt, und der potentielle Arbeitgeber "auf Knopfdruck" sehen kann, dass der Kandidat in einer Bruchbude haust, online regelmäßig starke Medikamente bestellt, die besuchten Websites mit Sex... beginnen und regelmäßig beim Kauf von hochprozentigem Alk sein Supermarktkärtchen vorlegt??? Das ist jetzt ein extremes Beispiel, aber technisch durchaus realistisch.
Wer seinen Rechner nicht explizit geschützt hat, sollte sich mal die auf seinem Rechner kumulierten Cookies und Internetdateien ansehen, das können ganze Listen sein. Wobei die sog. Tracking-Cookies von einigen Virenscannern als nicht "bedrohlich" eingestuft werden können. Wozu werden die wohl auf den Rechnern platziert???
Wenn Privatleute Intimes ins Netz stellen, ist das eigene Naivität, aber es gibt für Firmen einige Office-Dienste online, wo somit Firmeninterna für - nicht nur - den Provider lesbar sind...
Grüße
Dagmar