Hallo zusammen,
das sind ja beachtliche und z.T. schlimme Geschichten, die ihr da erlebt habt.
Zwei habe auch ich noch erlebt:
Nr. 1
Anfang der Neunziger haben wir mit dem Mietwagen eine vierwöchige Rundreise durch Malaysia gemacht. Eines Tages von Penang, also von der Westseite kommend, wollten wir an die Ostküste, immer entlang der thailändischen Grenze. Zu Beginn dieser West-Ost-Straße ist ein Schlagbaum mit einem Wärterhäuschen, in dem jedes Fahrzeug registriert wird, und wenn man bis zu einer bestimmten Uhrzeit nicht wieder an der anderen Seite angekommen ist, wird man gesucht.
Wir hatten ja genug Zeit - es sollte kein Problem sein. Irgendwann haben wir die "Straße" verloren, standen auf einer Wiese, ringsum nur Wald. Die größte Angst, sind wir illegal über die Grenze? Wird man dafür bestraft?
Als wir auf den Wald zufuhren kamen mehrere Soldaten, Gewehre im Anschlag, auf uns zu und ließen uns anhalten. Nachdem wir ihnen erklärt haben, daß wir an die Ostküste wollten, haben sie uns gezeigt, wo wir die Straße wieder finden und weiter fahren konnten.
Als wir am Ende der Straße erneut an einem Wärterhäuschen zum "abmelden" ankamen, war ich doch sehr froh. Kurz dahinter befanden sich wieder ganz normale Straßen.
Nr. 2
Auf einer Informationsreise an die Algarve fuhren wir nach einem leckeren üppigen Mittagsessen wieder im Bus. Meine Zimmernachbarin Brigitte und ich saßen direkt hinter dem Fahrer, erste Reihe. Unser einheimischer Reiseleiter erzählte uns u.a., daß durch den Beitritt Portugals in die EU die Kriminalität deutlich zurück gegangen sei und man heutzutage doch sicher durch das Land fahren könne. Die meisten Kollegen waren zwischenzeitlich eingeschlafen, ich schaute an dem Fahrer worbei durch die Frontscheibe verträumt auf die Straße als dort plötzlich ein Jeep quer stand und uns zum anhalten zwang. Hinter dem Jeep sprangen auf einmal zwei vermummte Gestalten hervor, rissen die Bustüre auf, zerrten den Fahrer aus dem Bus. Einer der Maskierten setzte sich ans Steuer und fuhr weiter, der andere hielt unserer deutschen Reiseleiterin eine Pistole an den Kopf. Als ich sie ansah liefen ihr Tränen übers Gesicht.
In meinem Kopf wirbelten die Gedanken umher, wo werden wir hingebracht? Wie und wann kommen wir wieder nach Hause? Ich merkte, daß ich überall zitterte. Etwa 8 - 10 Minuten - eine Ewigkeit - später fuhr der Bus auf einen Rasenplatz. Dort waren kleine Büdchen aufgebaut mit Getränken und diversen Süßspeisen. Der Bus hielt und es hieß "April April". Ein kleiner Gag des Reiseveranstalters, dessen Namen ich hier nicht nennen muß.
Wir waren Bus 3 von insgesamt 9 Bussen, nach uns wurde dieser makabre Scherz gestoppt. Eine Kollegin aus einem vorderen Bus erlitt einen Nervenzusammenbruch, es hat im Nachhinein auch diverse Anzeigen gegeben.
Wochen später, es war Herbst, fuhr ich als Beifahrerin mit meinem Mann auf einer mehrspurigen Straße und mußten an einer roten Ampel anhalten, als mein Mann fragte. Was machst du denn da?. Da merkte ich erst, daß ich zusammen gekauert unten im Fußraum mich versteckt hatte, weil auf der Nebenspur ein Motorrad vor der Ampel stand, auf dem 2 "vermummte Gestalten" saßen (mit Helm natürlich und schwarzen Schals).
Diese Angst habe ich bis heute nicht verloren, sobald die kalte Jahreszeit kommt und ich "Vermummte" sehe, fange ich automatisch zu zittern an.
Gruß Reisemarie