@domino27 sagte:
Lilian, danke für den Thread. Unser Fernweh ist unverändert. Kurz- und Mittelstreckenreisen können wir auch noch später machen. Allerdings sind wir derzeit wirklich froh, dass wir bis auf Südamerika alle Kontinente mindestens einmal besucht haben. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Sehr gerne. Ich freue mich sehr, Eure Antworten hier zu lesen. Hätte gar nicht mit so vielen Antworten gerechnet.
Einerseits bin ich sehr verbunden mit den Familien, die sich in einer ähnlichen Lage befinden wie meine Familie und ich: Wir müssen möglichst früh buchen, eigentlich ein Jahr im Voraus. Daran hat Corona in diesem Jahr vielleicht ein wenig geändert. Aktuell gibt es sogar noch bezahlbare Flüge für den Sommerurlaub.
In den letzten Jahren sah es so aus:
FLUGPLAN IST ONLINE: Schnell was buchen, Mist, der Flug am Samstag ist schon zu teuer, aber der Dienstag ist noch bezahlbar. Okay - Flüge für unter 500 Euro gesamt für drei Personen geschnappt. Die Quartiere habe ich dann halt später gebucht. Momentan sind zwar die Osterflüge nach Mallorca tierisch teuer, aber für den Sommerurlaub kann man noch echte Schnäppchen machen.
Andere sind zwar flexibler, können aber auch Pech haben. Der Veranstalter storniert die Reise, Flüge werden gestrichen, es gibt Reisewarnungen etc. Da sitzen wir alle im selben Boot.
Wir haben als Familie im letzten Jahr drei Reisen fest gebucht. Der Skiurlaub fand wir gebucht statt, Sommer- und Herbsturlaub mussten zwar umgebucht werden, erwiesen sich aber als Glückstreffer (siehe Eröffnungspost).
Meine Schwester (keine Kinder) hatte keine tolle Reisesaison 2020. Sie ist ein absoluter Vielreisender und hatte viel Pech. Wobei das Jammern auf hohem Niveau ist.
Mit unserem Papa war sie im Januar auf einer Kreuzfahrt in den Emiraten unterwegs. Ganz abgesehen von Corona starb in der Zeit der Sultan vom Oman - das Schiff musste umkehren. Mein Vater (Ü80) hatte bei der Rückkehr einen ganz üblen Husten, wirklich richtig schlimm. Auf Corona wurde zu der Zeit noch gar nicht getestet. Inzwischen ist er durchgeimpft - eine Sorge weniger... Ansonsten hatten sie mit der Kreuzfahrt aber noch Glück - hätte später ja auch in einer Quarantäne enden können.
Im Februar war sie noch in Málaga und später bei Freunden in Kanada zum Skifahren. JA, ich habe doch schon gesagt, dass meine Schwester viel verreist... Auf dem Rückflug von Kanada nach Deutschland war schon Maske und Desinfektionsmittel angesagt.
All ihre nächsten gebuchten Reisen wurden dann storniert. Auch blöd für ihre Freunde, die sie im letzten Jahr besuchen wollte. Ich will gar nicht zu viele Details verraten, aber da spielten sich einige private Dramen ab, da manche Menschen einfach vereinsamten und keine Sinn oder Halt mehr im Leben sahen. Zum Glück ist alles letztendlich gut ausgegangen. Aber wenn man weiß, dass eine depressive Freundin absolut verzweifelt ist und man sie nicht persönlich besuchen kann, ist das hart.
Sie ist dann im September nach Spanien trotz Reisewarnung geflogen. Sie hat im Appartementhotel von Bekannten gewohnt. Von 80 Wohnungen waren weniger als 10 vermietet. Der Strand war absolut leer. Leider waren auch viele Restaurants geschlossen, die meine Schwester seit 16 Jahren kannte. Wo hätte sie sich anstecken sollen? Sie hat nach der Rückkehr sofort einen Test gemacht und durfte dann nach 3 oder vier Tage aus der Quarantäne, als das negative Ergebnis kam.
Ich sehe zwar, dass die meisten von uns vorsichtiger geworden sind, sich aber nicht davon abhalten lassen, generell Reisen zu buchen.
Mein Fernweh ist momentan begrenzt, aber das habe ich vor der Geburt meiner Tochter schon ausgelebt. Meine Traumziele habe ich größtenteils besucht, wirklich offen sind noch Neuseeland und eine Nilkreuzfahrt mit der ganzen Familie (mit meiner Vater und mit meinem Mann habe ich schon zwei Fahrten unternommen). Aber nach Mexiko und Barbados würde ich auch gerne nochmal fliegen... Seufz. Gibt schon tolle Reiseziele.
Als meine Tochter noch nicht im schulpflichtigen Alter war, haben wir das natürlich auch gut genutzt und sind auch sehr flexibel gereist. Wir haben einen relativ kurzen Testflug mi ihr nach Venedig unternommen als sie ein halbes Jahr alt war und dann bei einer Tante in Venetien gewohnt. Alles lief super, die Stewardessen waren schockverliebt, meine Tochter schlief entspannt im Babykörbchen und auch der Rest der Reise bei Tantchen und gemeinsamen Ferien in Jesolo war absolut erholsam (ja, klar, VOR DEN SOMMERFERIEN).
Die vier Wochen Elternzeit in Spanien möchten ich definitiv nicht missen.
Es folgten dann auch Fernziele wie Singapur und Bali, meine Tochter kam immer am entspanntesten an, weil sie sich einfach auf dem Sitz zusammenrollen konnte.
Aktuell konzentrieren sich die Ziele aber überwiegend auf Europa. Zur Not kann man da auch auf Bahn und Auto ausweichen.