• Bulgarienfan
    Dabei seit: 1091923200000
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    geschrieben 1124220526000

    Dass man "bitte" und "danke" sagen sollte, ist für mich klar. Und möglichst auch in der Landessprache. Alles andere ist aber gar nicht klar. Wie ich schon in einem anderen Thread schrieb, für mich gibt es keine objektiv richtige Art, Urlaub zu machen.

    Es gibt viele Leute, die allein wegen des voraussichtlich besseren Wetters im Süden Urlaub machen. Ansonsten wollen sie nicht von ihren Gewohnheiten lassen. Und wenn entsprechende Dienstleistungen angeboten werden, etwa ein Wienerwald oder ein MC Donald oder ähnliches, ist das auch ok. Ich halte es für arrogant, diese Menschen, die für ihren Urlaub genauso gearbeitet haben wie alle anderen auch, auf die Nord- oder Ostsee zu verweisen. Wer im Ausland unbedingt Eisbein mit Sauerkraut essen will, warum nicht, wenn es angeboten wird? Mich stört es nicht, so tolerant bin ich schon. 

    Haben nicht die Gastarbeiter, etwa die Italiener, ihre Küche auch mit nach Deutschland, also für sie ins Ausland, mitgebracht? Ist ein Italiener, der in Deutschland überwiegend italienisch isst, etwa auch ein Spießer?  

    Ein bisschen mehr Toleranz halte ich schon für angebracht, auch gegenüber Deutschen.

    Gruß

    Bulgarienfan

     

    Einmal Bulgarien - immer Bulgarien! Once in Bulgaria - forever in Bulgaria! Веднъж в България – завинаги в България! Однажды в Болгарии – навсегда в Болгарии!
  • marina2303
    Dabei seit: 1169078400000
    Beiträge: 86
    geschrieben 1124226703000

    Nein, das stimmt wohl - es gibt keine objektiv richtige Art Urlaub zu machen. Aber Leute, die sich über Umstände aufregen mit denen sie eigentlich hätten rechnen sollen - nämlich das nicht ausnahmslos jeder in einem Hotel im Ausland die Landessprache beherrscht, sind ignorant und meiner Meinung nach nicht besonders sympatisch. Und manchmal sollte man eben auch damit rechnen, dass noch nicht mal die Mitarbeiter der Rezeption deutsch sprechen - finde ich.

    Und für mich sind Menschen, die ins Ausland reisen und dort jeden Tag deutsche Kost bevorzugen spießig. (Und ich meine noch nicht mal den, der einmal, zweimal im Urlaub das Gelüst überkommt zum Wienerwald oder zu Mäcces zu gehen.) Und ich toleriere sie trotzdem. Jeder kann sein wie er will. Aber doof und engstirnig und nicht besonders offen finde ich das trotzdem.

    Und die Italiener, die ihre Küche mit ins Ausland gebracht haben, haben hier gewohnt und gearbeitet. Da vergleicht man wohl Äpfel mit Birnen. Wenn unser einer nach Australien auswandern würde, würden wir uns wohl auch des öfteren nach heimischen Gerichten sehnen. Je mehr Leute ein anders Land besiedeln, desto mehr vermischen sich die Einflüsse. Das ist doch irgendwie was anderes...

  • Klaus43
    Dabei seit: 1063152000000
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    geschrieben 1124227965000

    Salvamor schrieb:      

    @ Melbelle

    Du sagst es. Die Franzosen sind, auch was ihre Sprache anbetrifft, eher in der Kategorie "Stolz" anzusiedeln. Es kann einem selbst in der Weltstadt Paris passieren, daß man stehen gelassen wird, wenn man jemanden auf Englisch nach dem Weg fragt. Das liegt glaube ich daran, daß sich Franzosen und Engländer aus historischen Gründen nicht unbedingt grün sind.     

    Das unterstreiche ich vorbehaltslos. Die Franzosen pflegen ihre Sprache. Englische Begriffe werden gnadenlos verfranzösischt, es gibt hier keinen Computer, sondern einen "Ordinateur", Software heisst "Logiciel", und die französischen Radiosender schicken mindestens 50 % französischen Liedguts durch den Äther. Von staatswegen verpflichtet! Wer in Frankreich Urlaub macht, sollte zumindest etwas französisch sprechen, sonst ist er verloren.        

    Wir waren mal mit einem Hausboot im Lot unterwegs und machten in dem wunderschönen Städtchen Cahors Halt. Ein paar Tische weiter im Restaurant sassen deutsche Gäste, die mit symbolisierten Flugbewegungen (Ellenbogen rauf und runter) beim verdutzten Kellner etwas bestellen wollten. Die wollten Hähnchen haben! Nach einiger Zeit des amüsanten Zusehens haben wir das dann übersetzt, das war richtig lustig.   

    Also generell, ein bisschen Landessprache sollte schon sein. Englisch in Frankreich ist nicht unbedingt erforderlich. 

  • Chrissy84
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    geschrieben 1124708518000

    Wir bestehn auch nicht drauf, dass jetzt jeder deutsch kann. Wenn im Urlaubsland nicht viel oder gar kein Deutsch gesprochen wird, dann reden wir eben auf englisch.

    Aber wir haben schon oft erlebt, dass die Leute in ihrem Land trotzdem versuchen ein paar deutsche Wörter zu sprechen. Und bei den Amis is's am lustigsten. :-)

  • kaschba
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    Beiträge: 22
    geschrieben 1124714971000

    Wir haben jedes Mal in Griechenland jeweils in unterschiedlichen Hotels sofort jemanden mit sehr guten Deutschkenntnissen an Reception, Servicepersonal und auch bei den Reinigungskräften gefunden. Das Personal sprach aber auch Italienisch, französich, englisch!

    Respekt!!!

    @wally (oma X)

    wir haben jetzt im Oktober Giftun Beach Resort gebucht und per email eine Bitte um Zimmerzuteilung im T-Block auf Englisch abgeschickt! Heute Morgen bekomme ich Antwort in DEUTSCH!!!

    nochmal Respekt!!!

    :sunglasses:

    ...kaschba... Urlaub...ich freu mich drauf
  • Admin4
    Dabei seit: 1101772800000
    Beiträge: 71
    geschrieben 1124840373000

    Beim freischalten entdeckt:

    "Es fängt an bei den kaum vorhandenen Deutsch-Kenntnissen - sowohl bei den Kellnern als auch im Rezeptionsbereich!!

    (Wenn man kein deutsch spricht, sollte man sich auch nicht für deutschsprachige Gäste anbieten!!!)" - Fazit:  nicht zu empfehlen!

    Was glauben die Leute eigentlich?

    Das man überall auf der Welt Deutsch spricht?

    Wenn ich ein Hotel in New York über ein deutsches Reisebüro buche, muß das Personal dort deutsch sprechen ??????

    zzzzzzzz

  • Erika1
    Dabei seit: 1088985600000
    Beiträge: 9488
    geschrieben 1124842707000

    Admin 4 :),

    ich denke, ich weiß, was Du meinst...

    vor rund 40 Jahren (im Teenageralter) war ich erstmals im Ausland. Frankreich. Da verstanden nur die älteren Franzosen (durch den Krieg) ein wenig deutsch. Na und? Sie mochten uns zwar nicht, aber wir  haben uns verständigen können. So wie heute in jedem Staat, dessen Sprache nicht deutsch ist.

    Nachdem die Deutschen nun keine Kolonial-Mächte mehr sind - dürfen sie da nicht wenigstens erwarten, daß man ihre Sprache spricht?!

    Im Ernst:

    Der Massentourismus, an dem ja an sich nicht schlechtes ist, hat diese Erwartungen der Urlauber in ihre Ferienländer gesetzt. Es überrascht uns wenig, wenn der griechische Wirt oder der spanische Schuhverkäufer uns in unserer Sprache ansprechen - der türkische Basari beherrscht die deutsche Sprache oft sowieso besser als mancher Deutsche...Das Fremde, die andere Sprache, die andere Kultur, so denke ich, sind doch das interessante, um andere Länder kennenzulernen...

    oder ist es doch nur das bessere Wetter?

  • Sina1
    Dabei seit: 1087171200000
    Beiträge: 5229
    gesperrt
    geschrieben 1124875762000

    Admin 4 schrieb:

    >

    > Beim freischalten entdeckt:

    > "Es fängt an bei den kaum vorhandenen Deutsch-Kenntnissen - sowohl bei den Kellnern als auch im Rezeptionsbereich!!

    > (Wenn man kein deutsch spricht, sollte man sich auch nicht für deutschsprachige Gäste anbieten!!!)" - Fazit:  nicht zu empfehlen!

    > Was glauben die Leute eigentlich?

    > Das man überall auf der Welt Deutsch spricht?

    > Wenn ich ein Hotel in New York über ein deutsches Reisebüro buche, muß das Personal dort deutsch sprechen ??????

    > zzzzzzzz

    >

    ...denn selig sind die geistig Armen...

    Sorry, aber mehr fällt mir dazu nicht ein. Für mich ist es immer wieder unbegreiflich, mit welcher Arroganz viele (zum Glück nicht alle, wie viele Beiträge in diesem Thread zeigen) Deutsche/Deutschsprachige in die große, weite Welt gehen und es als selbstverständlich ansehen, daß sie sich auf deutsch verständigen können. Mit welchem Recht? Deutsch ist keine Weltsprache, und wir nehmen auf dem Globus nur einen winzig kleinen Platz in Anspruch!

    Mir geht jedes Mal wieder die Galle über, wenn ich sehe, wie wenig Deutschland eigentlich für ausländische Gäste (egal ob Touristen oder Geschäftsreisende) vorbereitet ist: Am Flughafen/Bahnhof/besseren Hotels mag es ja noch einigermassen mit der Verständigung und der Orientierung z. B. auf Englisch funktionieren - aber sobald unsere Gäste z. B. nach dem Weg fragen, ein Restaurant besuchen oder beim Einkaufen etwas fragen wollen, sind ganz schnell die Grenzen der Verständigung erreicht. Und nur selten wird sich von Seite der Deutschen Mühe gegeben, dem Besucher wirklich weiterzuhelfen. Fast so, als würden sie sich denken: "Sprich deutsch, wenn Du was von mir willst..." Sehr oft habe ich in solchen Situationen schon in Geschäften, auf der Strasse, an Tankstellen etc. "gedolmetscht" - und mir gedacht: "Was mag dieser Mensch jetzt wohl über das Land, in dem er zu Gast ist, denken?".

    Mich beschämt es immer schon fast, wenn ich im Ausland bin und sehe, wie häufig man mehrsprachige Strassenschilder, Speisekarten, etc. findet und wie hilfsbereit und freundlich die Menschen uns gegenüber sind, auch wenn keine gemeinsame Sprache gesprochen wird - und wie sehr sie sich freuen, wenn man sich Mühe gibt, ein paar Brocken in der Landessprache zu lernen.

  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
    Beiträge: 4964
    geschrieben 1124881870000

    Nein, Deutsch ist in der Tat keine Weltsprache, auch wenn sich hier bei uns vor allem ältere Semester, die nie eine Fremdsprache gelernt haben, mit dieser Erkenntnis schwer tuen. Junge Leute sind da wesentlich flexibler, weil es inzwischen wohl kaum noch einen jüngeren gibt, der sich auf Englisch nicht zumindest verständlich machen kann.

    Meine 89jährige Schwiegermutter zum Beispiel hat nie ein einziges Wort Englisch gelernt. In der Schule wurde es nicht gelehrt, war zeitweise sogar richtig verpönt, und da ihre Urlaubsreisen sie später höchstens mal nach Österreich führten (auch nur, weil ihr Ehemann Wiener war), ergab sich auch nicht die Notwendigkeit, Englisch zu lernen. Sie ist eine wirklich liebe Person, aber in diesem Fall regt sie sich tierisch darüber auf, daß "auf einmal alle Welt Englisch spricht". Zuletzt fragte sie uns, was die Schilder "Sale" in den Schaufenstern der Innenstadt bedeuten. Ich denke, so wie ihr geht es vielen älteren Leuten, und man muß auch ein wenig Verständnis für sie aufbringen. Die Anglizismen in der deutschen Sprache sind vermutlich grundsätzlich unvermeidbar, nehmen aber manchmal auch überhand!

    Im Auslandsurlaub ist es wirklich so, daß wir wegen der relativ geringen Weltgeltung der deutschen Sprache nicht zwangsläufig erwarten können, daß unsere Sprache in den Urlaubsländern gesprochen wird. Und ich meine auch, daß es für jeden Deutschen durchaus zumutbar ist, die Weltsprache Englisch zumindest so weit zu beherrschen, daß er sich im Ausland verständlich machen kann. Der Anspruch, wer von mir etwas will, d.h. wer mir etwas verkaufen will, soll gefälligst meine Sprache sprechen, ist im Urlaub genau so fehl am Platz wie übrigens im Geschäftsleben auch. Deutsche Einkäufer auf den Weltmärkten müssen zwingend Englisch beherrschen, und das sogar vertragssicher. Die können unmöglich von den Verkäufern aus den Lieferländern erwarten, daß diese alle Deutsch lernen. Internationale kfm. Verhandlungssprache ist Englisch!

    Erika berichtet von den perfekt Deutsch sprechenden Türken. Das haben wir in Istanbul in verschiedenen Geschäften auch erlebt, wir mit unserem holprigen rheinischen Singsang bekamen fast Minderwertigkeitskomplexe, als wir die völlig akzentfreie und druckreife Sprache türkischer Verkäuferinnen und Verkäufer hörten! 

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • sol_79
    Dabei seit: 1099440000000
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    geschrieben 1124884781000

    So, jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazugeben.

    Ich finde es nicht soooo schlimm. wenn gerade Ältere an bestimmten Zielorten die deutsche Sprache erwarten; vielleicht wurde es ihnen ja auch versprochen (z.B. vom Reisebüro) und in 4-5 Sterne-Hotels mit vielen deutschen Gästen sollte es deutschsprachiges Personal geben (nein, nicht jede Putzfrau - außerdem- redet man denn mit denen?).*

    Englisch spreche ich eigentlich nur im Notfall bzw. wenn es Landessprache ist. WEIL:

    Ich finde es sooooo fürchterlich, überall wird wie selbständig vorausgesetzt, dass alle Welt englisch versteht, am besten noch jeden Akzent und jede Geschwindigkeit und natürlich alle Floskeln und so. Damit meine ich vorallem die englischsprachigen Touristen, die IMMER volles Rohr auf alle einreden ohne Rücksicht und ohne langsamer zu sprechen oder einfache Sätze zu benutzen. Ich habe das schon oft erlebt - die sind also auch nicht besser als die deutschsprechenden Deutschen und beschweren sich dann sicherlich auch, wenn sie der Kellner nicht richtig versteht.

    Und um nicht so zu sein wie diese, eigne ich mir immer vor Reisebeginn ein paar Floskeln und Wörter an bzw. auch mehr und habe immer meinen Sprachführer mit. Und wenn ich doch mal englisch reden muss (z.B. in Thailand, wo ich echt nur die Zahlen und ein paar Wörter konnte), dann benutze ich kurze einfache Sätze und rede langsam.

    Ich gebe allerdings zu, ich bin ein Sprachlernfan und relativ sprachbegabt.

    So, das wollte ich nur mal kurz anmerken,

    Gruß,

    Sol

    * Ich meine damit die großen Ferien-Resort in Europa

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