Eine sehr interessante Diskussion. Aber auch sehr zwiespältig.
Es gibt diese Berufs-Nörgler, leider nicht zu selten und leider sehr penetrant wie wir auch am eigenen Leib erfahren mussten. Hier halfen nur sehr deutliche Worte an ein Paar, die uns irgendwie "liebgewonnen" hatten und uns in ihre Nörgel-Orgien mit einbeziehen wollten.
Aber es gibt auch die andere Seite der Medaille, nämlich die z. T. bestehende Unehrlichkeit der Reiseveranstalter.
Wir haben früher öfter Pauschalreisen, insbesondere nach Griechenland, gebucht. Wir haben immer Wert darauf gelegt, gute Hotels nach Katalog zu buchen, die auch entsprechend hochpreisig gewesen sind. Leider haben wir die letzten Male feststellen müssen, dass hier nicht immer alles in Ordnung gewesen ist, zumindest nicht so wie beschrieben oder gebucht. Ein Beispiel:
Wir hatten eine Anlage auf Chalkidiki gebucht; sehr abseits und vermeintlich ruhig (so wünschen wir es), Zimmer mit Meerblick (wurde uns auch bestätigt). Das erste Zimmer, das wir erhielten, lag im Souterrain und war ein bissel "rumpelig". Nun gut, jeder kann sich mal irren. Wir zurück zur Rezeption, die Dame war leider nun gar nicht mehr freundlich, obwohl wir sehr sachlich reklamierten, Englisch sprach sie plötzlich auch nicht mehr. Ich spreche ein wenig griechisch und versuchte es so. Naja, wir bekamen dann ein anderes Zimmer. Dies hatte zwar keinen direkten Meerblick (man sah das Meer, wenn man beim BAlkon um die Ecke blickte), aber es war recht hübsch und wir hatten schließlich Urlaub, also was solls. Wir haben das Thema Zimmer mit Meeblick dann bei der erst sehr netten Dame von der TUI angesprochen erhielten dann aber ein eher patziges: "dieses Hotel hat keine Zimmer mit direktem Meerblick, das weiss man doch" zur Antwort. Wer das wissen sollte war uns schleierhaft, im Katalog wurde jedoch die Kategorie " Meerblick" angeboten. Auch gut, wir wollten ja nicht irgendwie reisepreismindernd meckern, aber eine kleine Aufmerksamkeit wäre schon nett gewesen, denn die Kategorie "Meerblick" hatte schon einen kleinen Aufpreis gekostet. Aber wie gesagt, wir hatten Urlaub, und wollten uns nicht aufregen.
Wozu wir dann aber durchaus noch Grund hatten; am nächsten Morgen ging um 6.30 Uhr der Baulärm los, da dieses Hotel im Juni auf die Idee gekommen war, noch einen Trakt anzubauen. War auch nicht so erholungsfördernd. Wie uns der sehr nette Oberkellner erzählte, war dies dem Reiseveranstalter auch bekannt .
Die Halbpension, im Katalog als eine der besten Griechenlands gepriesen, stellte sich als mittelmäßiger Kantinenfrass dar. Auch davon haben wir uns nicht den Urlaub vermiesen lassen, das Hotel hatte auch eine Taverne, in der man gegen Bezahlung essen konnte (Halbpension wurde zum Teil angerechnet, das war ok).
Die Taverne lag in einem wunderhübschen Garten, wo man eingentlich recht beschaulich hätte sitzen können, aber jeden zweiten Abend wurden dann Busladungen mit Russen aus anderen Hotels angefahren, für die man im Hotel "Griechischer Abend All inclusive" veranstaltete. Das ging naturgemäß nicht ganz leise ab und dauerte oft bis morgens. Der Hotelier machte dies, weil das Hotel nicht sehr gut belegt war (wohl des Preises wegen) und er zumindest seine Gastronomie auslasten wollte.
Obwohl es ein sehr schönes Hotel war, waren die oben beschriebenen Mängel schon sehr ärgerlich; wir gehören nicht zur Kategorie "Nörgler" oder "Querulanten" , aber das ist nicht in Ordnung. Auf eine schriftliche Bewschwerde beim Veranstalter habe ich verzichtet, denn dazu habe ich keine Lust. Leider haben wir verstärkt in den Jahren 2000-2003 solche Erfahrungen machen müssen. Es geht hier gar nicht darum lautstark zu reklamieren um eine Minderung "rauszuschlagen" aber diese Punkte müssen zumindest bei der Reiseleitung angesprochen werden können. Das war jedenfalls kaum möglich; ich glaube fast, es muss interne Schulungen geben unter dem Motto "professionelles Desinteresse". Damit tun sich die Reiseveranstalter aber auf Dauer keinen Gefallen.
Die Konsequenz, die wir für uns daraus gezogen haben ist, dass wír keine Reisen mehr über Veranstalter buchen. Dank des I-Nets buchen wir jetzt alle Hotels direkt, meiden dabei konsequent Hotels, die bei Reise-Veranstaltern im Programm sind und haben wunderbare Urlaube. Wir verreisen pro Jahr 2-3 Mal, gehören damit eigentlich zur bevorzugten "Zielgruppe". Leider werden die Veranstalter an uns nichts mehr verdienen. Schade :(