• salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1126210874000

    @ Barbara und profi0807

    Ich denke, profi0807, Du hast recht, die Grenzen zwischen berechtigter Reklamation und unberechtigter Nörgelei sind fließend.  

    Es kommt ganz auf den jeweiligen Standpunkt und die jeweilige Interessenlage an, ob ich eine Reklamation als Nörgelei oder als berechtigt ansehe, und es wird niemanden geben, der das objektiv auseinander halten kann.  

    Ich halte die Blacklist aber, wie oben schon gesagt, auch aus anderen Gründen für nicht praktikabel.  Ein schlechter Scherz: Bevor ich ins Reisebüro gehe und meinen Urlaub buche, rufe ich bei der Zentrale der "Urlaubs-Schufa" an und erfrage meinen Kontostand, ähnlich wie in Flensburg meine Punkte. Das müssen sich irgendwelche nicht richtig ausgelastete Verbandsfunktionäre beim Bier ausgedacht haben. Die überschätzen sich völlig, denn kein Reisebüro läßt sich von Dritten vorschreiben, welchen Umsatz es machen darf und welchen nicht. Die kämpfen nämlich überwiegend mit den Wellen und sind auf jeden Umsatz angewiesen.

    Ich halte das alles für einen verspäteten April-Scherz!

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • sge-Werner
    Dabei seit: 1114214400000
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    geschrieben 1126220452000

    Der Urlaub, die Erholung, nehmen in der Rechtsprechung einen immer größeren Stellenwert ein, wie die Frankfurter Tabelle zeigt. Die Frankfurter Tabelle wird vom Landgericht Frankfurt zur Berechnung von Preisminderungen angewendet. Sie ist für andere Gerichte nicht verbindlich. Trotzdem kann die Tabelle als Richtschnur angesehen werden. Hier einige Auszüge:

    Stromausfall/Gasausfall     10-20%               vom Reisepreis

    schlechte Reinigung          10-20%               vom Reisepreis

    verschmutzte Tische           5-10%               vom Reisepreis 

    verschmutztes Geschirr       10-15%               vom Reisepreis

    verschmutzter Strand (beiZusage)  10-20%    vom Reisepreis

    Das waren nur einige Auszüge davon gibt es noch viel mehr. Wen wundert es, daß sich die Reisenden bei dem geringsten Mangel, sofort bei der Reiseleitung sofort beschweren. In der heutigen Zeit, wo den Bürgern immer mehr Geld vom Staat aus den Taschen gezogen wird (ugs.), darf man sich nicht wundern, wenn einige versuchen für einen Bruchteil des eigentlichen Reisepreises Urlaub zu machen (zu Lasten der Anderen). Wenn es den Leuten so leicht gemacht wird, drängt sich mir der Schluß auf (ugs.), der jenige, der sich nicht beschwerd, ist der Dumme (ugs.).

    Gruß Werner

     

    <br /> <br /> Man muß das was man denkt auch sagen. Man muß das was man sagt auch tun. Man muß das was man tut auch sein. <br /> Dr. Alfred Herrhausen
  • scrolli21
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    geschrieben 1126221262000

    Hallo,

    was mir zu diesem Thema ("Nörglerschufa") einfällt:

    Wie funktioniert das mit dieser "schwarzen Liste" dann bei einer Anfrage/Buchung im Internet.

    Wenn man sich über die diversen Seiten eine Reise aussucht, wird ja eine Verfügbarkeit abgeprüft und erst dann werden die persönlichen Daten (im Falle einer gewünschten Buchung) abgefragt.

    Das wäre ja dann so: Reise ausgesucht, Verfügbarkeitsprüfung positiv, Buchung (mit Eingabe der persönlichen Daten), plötzlich Reise nicht mehr verfügbar (aufgrund eines Eintrages in der 'schwarzen Liste)?!?!

    VG

    scrolli

    Wer aufgehoert hat besser zu werden, hat aufgehoert gut zu sein.
  • sge-Werner
    Dabei seit: 1114214400000
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    geschrieben 1126222847000

    Mit der schwarzen Liste, glaube ich genauso wie salvamor, daß es sich um einen schlechten Scherz gehandelt haben muß. Rechtlich ist dies überhaupt nicht durchführbar. Sonst wären der Reiseindustrie Tür und Tor geöffnet, sie könnten sich die Touristen aussuchen, die sie gerne hätten. Zu allem ja und amen sagen und immer schön mit dem Kopf nicken.

    Wobei wir jetzt bei den 68ern sind, das ist das Einzige positive was aus der Bewegung herauskam, weg mit der Obrigkeitshörigkeit.

    Gruß Werner

    <br /> <br /> Man muß das was man denkt auch sagen. Man muß das was man sagt auch tun. Man muß das was man tut auch sein. <br /> Dr. Alfred Herrhausen
  • Holginho
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    geschrieben 1126262534000

    Hallo ihr alle!

    und DANKE für all eure Beiträge (und die auch noch durchweg in sachlicher Form - Kompliment!)

    Das was ihr für einen "schlechten Scherz" einiger "Funktionäre" (denen es wohl wirklich manchmal langweilig ist) haltet...wartet ab, was da noch alles geschieht!

    Die Vericherungsnehmer haben damals auch nie gedacht, das die Versicherer mit ihrer blacklist durchkommen - und heute ist sie schon lange Realität!

    Eine Frage habe ich:

    Was ist denn an einer Kunden-blacklist so schlecht, zweifelhaft - warum ist sie so gefürchtet? Sollte sie nicht sogar im Interesse alle ehrlichen Verbraucher sein?

    Ein Anbieter-blacklist soll dagegen selbstverständlich sein ... und mit ebensolcher Selbstverständlichkeit "schwarze Schafe" brandmarken?

    Nur mal so ein paar Gedanken und Fragen eines Beteiligten.

    VG

    “Mit dummen Menschen streiten ist wie mit einer Taube Schach zu spielen...“ Rest bei Bedarf googeln!
  • emdebo
    Dabei seit: 1093392000000
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    geschrieben 1126265292000

    Wie toll die Versicherer sich gegenseitig schützen, zeigen folgende Beispiele:

    2 x Steinschlag und neue Windschutzscheibe = Kündigung von der KFZ-Versicherung.

    Mehr als 25 Jahre Rechtsschutz nicht in Anspruch genommen, alter Vertrag, alte

    Konditionen. Wahlweise Prämienanhebung um mehr als 100% oder Kündigung. 

    Das Fatale daran ist, wenn Versicherung kündigt, ist es fast unmöglich,

    neuen Vertrag abzuschliessen, da Neuversicherer fragt, wer hat gekündigt.

    Was kann man für die Reisebranche daraus folgern ?

  • Blues
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    geschrieben 1126265671000

    Betreffend dieser Blacklist kann ich nur auf Salvamors Posting verweisen " ...denn

    in der Praxis siegen wird immer der Druck der Einzelunternehmen, Umsatz

    machen zu müssen, im Zweifel auch mit einem "Blacklist"-Kunden."

    Genau so würde es kommen - im Reisemarkt tummeln sich soviele undurchsichtige Unternehmen, die Reisen auch mit geblacklisteten Kunden abschliessen würden. Dies im Hinblick auf den Umsatz und in der Hoffnung, der Kunde habe sich geändert...!

    Ein anderer Aspekt resp. ein Beispiel.... Herr XY aus XZ nörgelt und kommt auf die Blacklist. Er will die nächste Reise buchen und erhält ein "No Sir, sie nicht..". Auf zum nächsten Reisebüro und seine Frau bucht... und die wird u.U. nicht auf der Blacklist sein.

  • Holginho
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1126268010000

    Ich sehe (und teile!) viele eurer Bedenken ...

    ...aber nochmal die Frage:

    Warum sollten blacklistes bzgl. diverser Unternehmen, Branchen etc etwas völlig normales, selbstverständliches, gerne in Anspruch genommenes und immerwieder und verschärfter gefordertes (auch hier im Forum) sein...

    ...umgekehrt sich Unternehmen und Verbände aber nicht schützen dürfen und v.a. letztlich auch wirklich ehrliche Menschen davon profitieren würden?

    “Mit dummen Menschen streiten ist wie mit einer Taube Schach zu spielen...“ Rest bei Bedarf googeln!
  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1126268366000

    @ S.V.k.P.

    Der Plan, eine solche Blacklist einzuführen, hat ja offenbar nicht nur Gegner hier im Forum, sondern auch Befürworter. Das ist eine gute Basis für eine ergiebige kontroverse Diskussion. 

    Was meiner Meinung nach gegen die Einführung einer solchen Blacklist spricht, habe ich schon ziemlich deutlich, teilweise kraß, zum Ausdruck gebracht. Ich nehme ja an, Holger, daß Du nur darüber berichtet hast und nicht zu den Initiatoren dieses Unsinns gehörst, denn dann wäre ich sehr enttäuscht von Dir.:(

    Nein, im Ernst, diese Blacklist ist niemals so zu realisieren, wie sich manche das in der Theorie ausgedacht haben. Es fängt schon damit an, daß die Vorstellung, Reisebüros könnten sich ihre Kunden aussuchen, irrig ist. Die kämpfen nämlich überwiegend um ihr Überleben, sofern sie nicht irgendeinem reichen Touristikkonzern angeschlossen sind, der sie subventioniert. Letztere könnten es sich vielleicht noch theoretisch leisten, auf Kunden zu verzichten. Aber stellen wir uns doch nur mal vor, es gäbe wirklich eine Solidarität unter den etablierten Reiseanbietern (was ich für illusorisch halte) und ein Kunde würde z.B. bei Atlas, DER und Kollegen abgelehnt, weil er sein "Nörgelkonto" überzogen hat. Und wenn er dann zu TUI ginge, passierte ihm das gleiche, ebenso meinetwegen bei ALLTOURS usw. Meinst Du wirklich, der würde dann resigniert auf seinen Urlaub verzichten? Nein, der wird dann, wenn er in bestimmten konzernabhängigen Reisebüros seinen Urlaub nicht mehr buchen kann, in ein unabhängiges Reisebüro gehen oder das tuen, was eh immer mehr Urlauber machen: individuell verreisen! Und wenn er dann mal auf den Geschmack gekommen ist, ist die Reisebüro-Pauschalreisen-Gilde endgültig einen weiteren Kunden los. 

    Nein, die Gründe für die zunehmende Nörgelei sind zum großen Teil in dem Verhalten der Reiseunternehmen selber zu suchen, und bevor man mit einer zweifelhaften Therapie beginnt, sollte man selbstkritisch einmal prüfen, was man selber falsch macht. Auch darauf ist hier in diesem Thread schon eingegangen worden. Es mangelt einfach an Ehrlichkeit den Kunden gegenüber. Wenn ich dem Kunden in einem toll aufgemachten Prospekt mit vielen bunten Weitwinkelfotos und blumigen Beschreibungen weismache, daß er für wenig input (Geld) einen überragenden output (Leistung) bekommt, wenn ich ihm also wahrheitswidrig den Urlaubshimmel auf Erden verspreche und so seine Erwartungshaltung ins Unermeßliche steigere, dann darf ich mich nicht wundern, wenn der Kunde spätestens dann anfängt, zu motzen, wenn er merkt, daß er nicht im "Himmel", sondern auf der schnöden Erde gelandet ist.

    Klar, man sollte auch bei den Kunden ein Minimum an Kritikfähigkeit verlangen. Die ist aber nicht vorhanden, denn die laufen überall dahin, wo sie glauben, ein Schnäppchen machen zu können. Das ist bei Autos, Immobilien, Textilien usw. das gleiche!

    Die Reiseunternehmer haben sich ihre Motzer selber erzogen und die Geister, die sie riefen, werden sie jetzt nicht wieder los!  

    Der Zeitgeist, auch darüber wurde schon gesprochen, tut ein übriges.

    Die Reiseunternehmer/Reisebüros sollte sich ihren Plan, eine solche Blacklist einzuführen, noch einmal gut überlegen, sofern es einen solchen Plan wirklich gibt. Die Reisebüros sind keineswegs mehr in der komfortablen Situation wie vor 20 Jahren, als sie ihre Reisen mehr verteilten als verkauften.

    Die Pauschalreise-Veranstalter stehen vor ganz entscheidenden unternehmerischen Herausforderungen, ich denke, sie sollten sich darüber intensiv Gedanken machen und ihre Kraft nicht auf einem Nebenschauplatz

    vergeuden.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • biggy5
    Dabei seit: 1114214400000
    Beiträge: 62
    geschrieben 1126275843000

    Die Frage ist doch, wer kommt auf eine solche Blacklist? Der, der sich ständig beim Reiseveranstalter beschwert (und wahrscheinlich nichts erreicht), derjenige, der vor Gericht zieht und verliert oder derjenige, der vor Gericht zieht und zweimal gewinnt? Die Veranstalter wollen ja wohl vor allem die Gewinner nicht haben! Warum nicht? Sind unsere Gerichte so schlecht, dass sie ständig falsche Nörgelurteile fällen? Oder gibt es vielleicht nicht auch berechtigte Klagefälle? Wie will man das jemals abgrenzen? Kommt man dann auch auf eine solche Liste, wenn man z.B. bei Holidaycheck ein Hotel schlecht bewertet? Sicherlich jetzt noch nicht, aber wenn die Liste dann verfeinert und verfeinert wird (siehe Versicherungen)? Also ich habe mich noch beschwert, aber Bedenken gegen eine solche Liste habe ich doch.

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