Die Kommunikationspolitik aller Reiseveranstalter in der Krise ist sehr schlecht. Gerade auf dem letzten Drücker mitgeteilt, dass die Reise ausfällt und kostenlos storniert wird. Das war es. Dann seit drei Wochen Funkstille. So geht man schon mal nicht mit Kunden um, die man halten möchte. Und diese Kunden sollen sich jetzt solidarisch mit dem Reiseveranstalter erklären, der seinerseits immer auf eine vom Kunden abgeschlossene Reiserücktrittversicherung bestanden hat, um "Solidarität" zu bekunden. Wenn ich also einen Reisegutschein akzeptiere, dann garantiert nicht aus Solidarität oder Mitleid mit einem Reiseveranstalter.
Das Wort Solidarität kann ich nicht mehr hören, weil ich schon nicht mehr weiß, mit wem ich mich alles solidarisch erklären soll. Mit alten Menschen, mit Kinder betreuenden Familien, mit den geschlossenen Betrieben, den Ärzten, den Kurzarbeitern, mit den Angestellten im Supermarkt oder im Baumarkt, mit den Italienern... Und jetzt soll hier auch noch der Hut für die Reiseveranstalter rumgehen.
Wir brauchen uns nicht solidarisch zu erklären. Uns wird schon zu gegebener Zeit die Rechnung für das veranstaltete Brimborium präsentiert. Dann zahlt jeder seinen Soli. Also lasst mal die "Solidarität" der der Argumentation für oder gegen Gutscheine außen vor.
Und wenn Gutscheine (wohl gemerkt staatlich garantierte) den Reiseveranstaltern helfen, kann dieser es den Kunden durchaus "schmackhaft" machen und so Solidarität mit den Verbrauchern bekunden, die arbeitslos werden, in Kurzarbeit sind, ihr Geschäft für x Wochen schließen mussten ....
jlechtenboehmer: Nicht nur den Reiseveranstaltern geht es in der Krise dreckig.